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Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Geraeuschkiller - Mutige Liebe

Titel: Geraeuschkiller - Mutige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Severini
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war. Clara hatte vor ein paar Wochen erlebt, wie es geboren wurde,
sie liebte Numbi. Sie musste versuchen es zu trösten.
    Sie nahm
eine Karotte aus dem Sack und ging behutsam auf Numbi zu. Es wich nicht vor ihr
zurück, sondern streckte den Rüssel zutraulich nach der Karotte aus.
    »Clara!«
Pedro schrie, wie sie ihn noch nie hatte schreien hören.
    Und der
Boden unter ihr erzitterte. Sie wandte sich pfeilschnell um. Chandra, die
tonnenschwere Elefantenmutter stürmte mit hoch erhobenem Rüssel auf sie zu. Sie
witterte Gefahr für ihr Kalb. Dass sie ihren eigenen Alarmschrei nicht hörte,
machte sie fuchsteufelswild. Gleich würde sie Clara mit ihrem Rüssel durch die
Luft schleudern und zu Tode trampeln.
    »Hinter die
Säule! Schnell!«, schrie Anton und deutete aufgeregt mit beiden Händen in Richtung
Elefantenhaus. Ein paar Meter von Clara entfernt ragte die große indische
Palastsäule aus dem Boden. Clara rannte um ihr Leben.
    Die
Elefantenkuh war schon so nahe, dass sie bloß noch den Rüssel nach ihr
auszustrecken brauchte.
    Mit einem
Sprung war Clara hinter der Säule und drückte sich an sie. Wenn die
Elefantenkuh nichts mehr von ihr sah, würde sie sich hoffentlich beruhigen. Der
Boden bebte, als das mächtige Tier ein paar Zentimeter vor der Säule abbremste
und seinen Rüssel um die Säule schlang, eine Handbreit über Claras Kopf.
    Die Säule
wackelte. Clara schloss die Augen. Jetzt war alles aus!
    Der Rüssel
glitt, die Säule rüttelnd, auf und ab. Dann gab die Säule mit einem Ruck nach
und zerbrach. Gesteinsbrocken trafen Clara am Arm und am Kopf. Sie sackte in
sich zusammen.
    »Pedro!
Nein! Bist du wahnsinnig!« hörte sie Anton brüllen. Wie durch einen
Nebelschleier sah sie Pedro schreiend und wild mit den Armen rudernd zu Numbi
rennen. Die Elefantenmutter wandte sich wie rasend ihrem Kalb zu und ließ die Säule fallen. Sie
krachte wenige Zentimeter von Clara entfernt auf den Boden und zersprang.
    »Er will
Chandra von mir ablenken!«, fuhr es Clara durch den Kopf.
    »Lauf weg,
Pedro, lauf!“, wollte sie rufen. Aber sie brachte keinen Ton heraus, ihr Kopf
und ihr Arm schmerzten höllisch und etwas lief warm über ihr Gesicht. Sie
fasste sich an die Stirn. Blut!
    Chandra stürmte auf Pedro zu, der jetzt
lärmend und fuchtelnd vor dem Elefantenbaby auf und ab sprang. Es geriet in
Panik und flüchtete.
    Gleich
würde Chandra nach Pedro greifen!
    Plötzlich
taumelte die Elefantenkuh, stürzte zu Boden. Sie zuckte noch ein paar Mal mit
den Beinen, dann regte sie sich nicht mehr.
    »Bist du
okay?« Jemand fasste Clara an der Schulter. Anton! Er beugte sich über sie. In
einer Hand hielt er eine Pistole. »Mein Gott, Kind, wie du blutest! Wir
brauchen sofort einen Notarzt!«
    Pedro
kniete sich neben Clara und bettete ihren Kopf behutsam in seine Arme. Anton
wählte die Notarztnummer.
    »Was? Eine
Stunde?«, schrie er ins Telefon. »Wie stellen Sie sich das vor! Ich habe hier
ein schwer verletztes Mädchen! ... Was heißt das, Sie können nichts daran
ändern?«
    Er rollte
die Augen. »Okay, dann in einer Stunde!« Wütend drückte er die Stopptaste. »Die
Notarztdienste sind überlastet, weil laufend Unfälle passieren!«
    Er tippte
wieder eine Nummer in sein Handy. »Dann muss unser Tierarzt vom Dienst
aushelfen, und zwar sofort!... Hallo, Klaus! Anton hier. Komm bitte
schnellstens ins Elefanten-Gehege. Clara ist schwer verletzt! ... Ja, ein Elefant
... Wo bist du gerade? Im Affenhaus? ... Nein, keine Sorge, wir haben Clara
nicht bewegt, ... weiß ich doch, Klaus! Ja, wir warten hier.«
    »Hast du
Chandra ... getötet?«, flüsterte Clara kaum hörbar, ihre Stimme war zu schwach.
Dass Anton sich zu ihr herunterbeugte, konnte sie nicht sehen, weil ihr Augen
von Blut verklebt waren. Aber sie hörte ihn ganz nahe an ihrem Mund.
    »Was ist,
Clara?«
    »Hast du
... Chandra getötet?« Das Sprechen fiel ihr schwer.
    »Nein, sie
lebt, Clara. Ich habe zwei Betäubungspatronen auf sie abgeschossen, in zwei
Stunden ist sie wieder auf den Beinen. Mach dir keine Sorgen um Chandra. Sie wird
schon wieder.«
    »Chandra
... kennt mich doch. Warum...?«, flüsterte sie. »Sie kennt mich doch, Anton!«
    »Die Tiere
sind ganz durcheinander, Clara, da sind sie unberechenbar.«
    Pedro nahm
ihre Hand. »Chandra stieß ihren Drohschrei aus –und hörte nichts. Da ist sie
voll durchgedreht!«
    Es schien
eine Ewigkeit zu dauern, bis der Tierarzt kam. Dabei war er in gerade mal fünf
Minuten zur Stelle.
    »Oh je, das
sieht

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