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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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erfuhr und sein Geld verlangte. »Ich habe noch bis zu diesem Hockeyspiel Zeit«, sagte Zack laut und wählte eine Nummer innerhalb des Hauses.
    »Hier ist Cheryl aus der Personalabteilung«, sagte eine fröhliche Stimme. »Was kann ich für Sie tun?«
    Dieses Mal machte er sich nicht die Mühe, seinen Tonfall zu mäßigen. »Hier spricht Givens. Haben wir an diesem Standort eine Kindertagesstätte?«
    Der Frage folgte eine zögerliche Pause, dann sagte Cheryl: »Nein, Sir, haben wir nicht.«
    »Wer ist in Ihrer Abteilung der Verantwortliche?«
    »Mr. Lewis, Sir.«
    »Hat er für den Standort hier eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, was eine Kindertagesstätte angeht?«
    Cheryl schnaubte leise. »Natürlich. Wer sind Sie? Mark, bist du das? Ich habe nämlich nicht die Zeit, irgendwelche Spielchen zu spielen. Ich bin zu sehr mit der Frage beschäftigt, ob ich den alten Schurken von Lewis wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz verklagen soll, als dass ich mir deine dummen Witze anhören möchte.«
    So ungern Zack es auch zugab, Hope hatte Recht. Sein Unternehmen war nicht arbeitnehmerfreundlich, er würde etwas dagegen tun müssen.

6
    »Sir, Sie sind früh dran heute Abend.« Griswald streifte hastig das Jackett über und zog die Manschetten zurecht.
    Zack warf Griswald den Wintermantel hin und ging zu seinem Büro. »Nehmen Sie sich den Abend frei.«
    »Sir?« Griswald klang schockiert.
    Zack blieb stehen. »Griswald, nehmen Sie sich frei heute Abend, wenn ich bitten darf!«
    »Aber, Sir -«
    Zack drehte sich um. »Sehen Sie, ich bin früher nach Hause gekommen, ich habe eine verdammte Erkältung, und ich muss über einiges nachdenken. Ich benötige Sie heute Abend nicht, und ich möchte allein sein.«
    Griswald warf sich in seine würdevollste Pose. »Ich versichere Ihnen, Sir, dass ich, falls Sie alleine sein wollen, in der Lage bin, Ihnen aus dem Weg zu gehen, ohne gleich das Haus zu verlassen.«
    »Mein Gott, haben Sie denn nie das Bedürfnis, die Weste abzulegen und tanzen zu gehen oder was auch immer?«
    Griswald schniefte beleidigt. »Sir! Ich habe zwei Abende pro Woche frei, und die verbringe ich mit lohnenderen Dingen.«
    Zack würde der abwesenden Hope und seinem wettbegeisterten Freund Jason einmal mehr beweisen, dass er ein mitfühlendes menschliches Wesen war. »Wirklich? Was machen Sie denn?«
    »Die ›Genealogische Gesellschaft Boston‹ ist dringend auf meine Mithilfe angewiesen.«
    »Gehen Sie hin. Ich versuche rücksichtsvoll zu sein. Unterstützen Sie mich ein wenig dabei.«
    »Wie Sie wünschen, Sir. Ich werde mich vom Anwesen
entfernen. Wünschen Sie, dass das Dinner von einem der einfachen Dienstboten serviert wird?«
    »Ich suche mir selbst etwas zusammen. Glauben Sie mir, Griswald, ich komme schon zurecht.«
    Griswald beäugte seinen Arbeitgeber überrascht, dann nickte er würdevoll. »Heute Abend haben der Unterbutler, ein Diener und ein Zimmermädchen Dienst. Falls Sie irgendetwas brauchen oder Ihre Meinung bezüglich des Dinners ändern sollten, werden sie Ihnen gerne behilflich sein.«
    »Wie viele Dienstboten arbeiten eigentlich hier im Haus?«, fiel Zack die Frage wieder ein.
    »In Vollzeit zwei Diener, zwei Zimmermädchen und der Koch. Der Reinigungsdienst kommt täglich. Und dann noch ich.«
    »Dann habe ich mich geirrt«, sagte Zack laut. »Aber, was soll’s?«
    »Sir?«
    »Nichts. Bis morgen.« Zack betrat sein Büro und machte die Tür hinter sich zu. Während er die Anzugjacke auszog und die Krawatte lockerte, schaute er provozierend das Telefon an. Sie brachte sein Leben durcheinander und seine Nerven zum Flattern. Er kam alleine bestens zurecht. Er gehörte zu den Größen des Finanzmarktes, genau wie sein Vater vor ihm, davor sein Großvater und davor sein Urgroßvater … Es stand Hope nicht zu, ihn in die Personalabteilung hinunterzuschicken, wo er gerade rechtzeitig eingetroffen war, um den alten Lewis dabei zu erwischen, wie er Meredith begrapschte, als sie ihren letzten Lohnscheck abholen wollte. Er hatte Lewis gefeuert, zu Meredith gesagt, dass sie morgen zur Arbeit kommen solle und die stellvertretende Personalchefin - eine Frau, die ihm offenkundig feindlich gesinnt war - angewiesen,
die Kosten für eine Kindertagesstätte zu kalkulieren. Er mutmaßte, dass er sie zudem auf Lewis’ Posten befördern musste, obwohl sie im gebärfähigen Alter war und es ihm vermutlich mit Schwangerschaft und Babypause heimzahlen würde. Er schlenderte zum Telefon und

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