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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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wenden.
    Aber er machte nicht den Fehler, es vor der Nachhilfestunde zu versuchen. Das wäre niemals gut gegangen - und er pflegte nicht zu scheitern.
    Sie hatten sich auf eine halbe Stunde am Computer und eineinhalb Stunden Physik geeinigt. Als Hope endlich ihren Stuhl nach hinten schob und sich streckte, machte sie einen zufriedenen, erleichterten Eindruck. »Vielen Dank. Mein Professor ist zwar brillant, aber Sie sind viel leichter zu verstehen.« Sie zog sich das Band aus dem Haar. Die glatten braunen Haare fielen um ihre Schultern. Sie kämmte die Strähnen mit den Fingern durch und fing an, sie wieder zum Pferdeschwanz zusammenzufassen.
    Auch Zack hatte den Stuhl nach hinten gerückt. Er nahm das Band und ließ es in seiner Tasche verschwinden. »Und warum bin ich leichter zu verstehen?« Er mochte es, wie
das weiche braune Haar um ihre Schultern fiel und wie das Licht der Lampe die goldenen Farbreflexe zum Leuchten brachte.
    Sie schaute erst seine Hosentasche an, dann ihn und entschied, die Frage nicht aufzuschieben. »Er kommt aus Rumänien, und ich verstehe nur jedes zweite Wort.«
    »Also kommen Sie nächste Woche wieder her?« Sie roch gut, nach Vanille, Seife und Frau. Er hatte zwei Stunden lang ihren Duft geatmet.
    »Wenn Sie versprechen, dass Sie mindestens einmal pro Tag am Computer üben.«
    »Okay«, sagte er prompt. Er log.
    »Und mir zum Beweis immer eine E-Mail schreiben.«
    »Ich wusste, dass das eine Falle war.« Der heutige Abend hatte ihm viel von ihr gezeigt. Sie war intelligent, schnell von Begriff und nachdenklich. Sie war ehrgeizig, aber das hatte er schon gewusst. Sie war begehrenswert. Ihr war warm geworden, sie hatte das Flanellhemd ausgezogen, und er hatte zum ersten Mal im Leben wegen einer Frau in einem ärmellosen weißen T-Shirt einen Schweißausbruch bekommen. Ihre Armmuskeln waren lang gestreckt und schlank, nicht wie vom Krafttraining, sondern eher, als schleppe sie ständig ihre Bücher mit. Er konnte den Büstenhalter durch den dünnen Stoff blitzen sehen und war zum ersten Mal im Leben auf einen billigen weißen BH eifersüchtig.
    »Wissen Sie noch, was ich Ihnen beigebracht habe?«, fragte sie.
    Er warf einen Blick in seine Notizen. »Ja.«
    »Braver Junge.« Sie grinste und lief im Zimmer umher, besah sich die Schnupftabakdosensammlung in Griswalds Vitrine und die unbezahlbaren Porzellanfiguren auf seiner Kommode.

    »Andererseits, warum bis nächste Woche warten?« Ohne sich aus seinem Stuhl zu bewegen, sagte er: »Kommen Sie morgen Abend wieder her.«
    Sie sah nicht einmal auf. Sein majestätischer Tonfall beeindruckte sie nicht. »Da kann ich nicht. Ich muss lernen.«
    »Das können Sie hier auch.« Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, hatte er noch geglaubt, sie sei nicht sein Typ, aber ihr Lächeln und ihre wunderbare Stimme hatten sein Begehren geweckt. Jetzt, da er einige Zeit mit ihr verbracht hatte, schien »sein Typ« sich verändert zu haben, denn alles an ihr bezauberte ihn. Er mochte ihre schäbigen Kleider zwar nicht, aber nur, weil sie den Körper verbargen, den zu sehen er sich sehnte. Sie bewegte ihren langen dünnen Körper mit einer Grazie, die ihn in seine Träume verfolgte.
    »Nicht nur Physik. Computerwissenschaften. Soziologie. Spanisch.«
    »Spanisch kann ich. Und ich mache Ihnen Abendessen.«
    »Nein.«
    Verdammt! Sie roch seine Erregung und lief davon. Das konnte er nicht zulassen; er wollte sie, und er würde sie bekommen.
    Ja. Heute war die Nacht der Nächte.
    Er stand auf, schlenderte auf sie zu und trieb sie zum Bett.
    Sie wich ihm aus und fand sich neben dem Nachttisch wieder. Dort blieb sie stehen und strich mit den Fingern sachte über den Strauß aus roten Rosen. »Sie haben so viele Blumen hier im Haus. Sie sind wunderschön.«
    Er kam näher. »Da sehen Sie, wie feinfühlig ich bin.«
    Sie brach in Gelächter aus. »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen!«
    Er lachte nicht mit. Stattdessen benutzte er seine Stimme
und seinen Tonfall, sie zu überzeugen. »Ich bin feinfühlig. Wenn es um Sie geht, bin ich feinfühlig. Ich habe noch nie eine Frau so angesehen, wie ich Sie ansehe. Ich denke die ganze Zeit nur an Sie. Sie lenken mich sogar von der Arbeit ab.«
    »Uh … also, ich kann morgen Abend aber nicht.«
    Sie tat so, als bemerke sie nicht, dass er näher kam, aber er registrierte, dass sie ein wenig hochfuhr und schnell nach Luft schnappte. »Erst bin ich in der Arbeit, dann steht mir in meinem Apartment, wo mich keiner ablenkt,

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