Geraubte Herzen
sein, denn für Jungfrauen brauchte man Zeit und Geduld, und er war Zachariah Givens …, er schaute sie an, wie sie in verführerischer Pose aufs Bett gestreckt lag. Er war Zachariah Givens, und er würde sich die Zeit nehmen und ihr eine unvergessliche Erinnerung bescheren, denn er konnte sich im Moment nicht vorstellen, sie nicht zu begehren, Hope sollte ihn auf immer begehren.
Da berührte sie mit den Fingern seine Wange. Ein Arm legte sich um seinen Nacken. Sie zog ihn zu sich.
Er schaute ihr in die Augen und erblickte darin unschuldige Vorfreude, ergebenes Vertrauen.
Sie wollte ihn wieder küssen.
Er wollte den Kopf in den Nacken werfen und in primitives Triumphgeheul ausbrechen. Was bei anderen Frauen selbstverständlich war, musste er Hope entlocken, er liebte ihre Unschuld und jede Sekunde ihres Erwachens. Er verbrannte sich nach ihr. Vielleicht fühlte sie die Hitze gar nicht, doch er verbrannte sich nach ihr.
Er grub die Hände in ihr Haar, küsste sie, massierte ihre Kopfhaut und ihre Nackenmuskeln. Er sog ihr leises Stöhnen in sich auf und gab es ihr als Atem zurück. Die Massage erzielte die gewünschte Wirkung, zermürbte ihren Widerstand. Endlich öffneten sich ihre Schenkel, und er glitt zwischen ihre Beine.
Noch heute Nacht würde er sie besitzen. Würde sie haben...
Er ließ seinen offenen Mund in ihren Nacken gleiten und ergötzte sich an ihrer zarten Haut. Sie roch nach Vanille und schmeckte nach Himmel.
Sie wand sich unter ihm, versuchte, ihm näher zu kommen. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Kopf folgsam zur
Seite gedreht, um ihm ungehinderten Zugang zu gewähren. Ihre vollen Lippen waren feucht und leicht geöffnet. Sie atmete in kleinen Stößen. Eine hübsche Röte strahlte auf ihren Wangen. Sie sah wie eine Frau am Rande des Orgasmus aus.
Dabei war sie noch nicht einmal in der Nähe. Sie war einfach nur unerfahren.
Zu seinem Erstaunen stellte er fest, dass seine Finger zitterten. Diese simple Verführung bedeutete ihm viel. Fast zu viel. Aber er konnte jetzt nicht zurück. Er schob seine Hände unter ihr T-Shirt und streichelte sie, bewegte sich unausweichlich an ihr hinauf, um irgendwann ihre Brüste zu umfassen und ihr zu zeigen, welche Lust eine schlichte Berührung an dieser Stelle bewirken konnte.
Als er ihre Haut berührte, begann sie, sich rastlos zu bewegen, ihre Beine schoben sich um seine Hüften, und er hielt inne, um sich fest an sie zu pressen, ihre Lust zu steigern. Und die eigene Leidenschaft im Zaum zu halten.
Ihre Finger gruben sich in seine Schultern, und sie antwortete seinen Bewegungen.
Endlich hielt er ihre Brüste umfasst, erfreute sich an der Schwere, der Form … und hasste die Barriere, die der dünne Büstenhalter bildete. Dann fand sein Daumen ihren Nippel, der sich hart und spitz in den Stoff bohrte. Er umkreiste ihn, immer und immer wieder.
Er wartete darauf, sie laut aufstöhnen zu hören.
Doch sie riss die Augen auf und starrte ihn an, als hätte sie ihn nie zuvor gesehen. Sie holte harsch und staunend Luft. »Nein, bitte nicht!«
Er war zu schnell gewesen. Langsamer, als er es für jede andere Frau getan hätte, aber zu schnell für Hope. Er hatte sie liebkosen wollen und sie tiefer ins Reich der dunklen Gelüste geleiten.
Aber er durfte es nicht. Er musste von vorne anfangen.
Sie schob seine Hand fort und versuchte, nach hinten wegzurutschen. »Hören Sie auf!«
»Also gut.« Aus Furcht, er könne sie noch weiter verstören, zog er die Hand ganz langsam unter dem T-Shirt heraus. »Liebling -«
»Nein!« Sie schob sich unter ihm heraus und hätte sich in ihrer Panik beinahe wehgetan. »Ich muss nach Hause.«
Er begriff endlich, dass er vielleicht nicht gewinnen würde. Noch nicht. Nicht heute Nacht.
Er ließ sie los und setzte sich auf. »Hope, hören Sie zu, das war -«
Sie war mit einem Satz aus dem Bett. »Ich weiß, was das war, und ich kann das nicht tun.« Sie griff sich ihr Hemd und schob die Arme in die Ärmel. Sie warf ihre Notizen und ihr Buch in die Tasche. »Ich bin die Tochter eines Pfarrers. Ich habe für so etwas keine Zeit.« Sie warf ihm einen gequälten Blick zu. »Für Sie.«
Verflucht! So etwas war ihm noch nie passiert.
Aber heute Nacht war es passiert.
Er konnte es nicht glauben. Es musste sich um einen vorübergehenden Rückschlag handeln. Er brauchte nur das Richtige zu sagen, das Richtige zu tun, dann gelang es ihm auch, sie wieder zu sich zu locken.
Er tat so, als nehme er die Niederlage mit Würde hin
Weitere Kostenlose Bücher