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Geraubte Herzen

Geraubte Herzen

Titel: Geraubte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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habe gesagt, ich schicke Mr. Blodgett -«
    »Wer ist Mr. Blodgett?«
    »Aber sie wollte Sie haben.«
    »Wer ist Mr. Blodgett?«
    »Ihr Anwalt.« Madam Naincis normalerweise melodische Stimme war dissonant, und ihr Akzent wurde immer stärker, bis er kaum noch ein Wort verstand. »Sie sind schwer zu erreichen, Mr. Griswald-Givens. Der Mensch bei Ihnen daheim, dieser Leonard, sagte, Sie seien in Urlaub, aber ich wusste es besser. Ich habe schon mit Ihnen gesprochen. Dann fiel mir ein, dass ich Mr. Givens’ Sekretärin anrufen sollte. Die stellte mich durch. Aber erst meldete sie sich mit Mr. Givens , und ich weiß nicht, was das nun wieder heißt.« Madam Naincis Stimme strotzte vor Argwohn.
    »Weswegen hat man Hope verhaftet?«
    »Unterschlagung, aber sie hat es nicht getan.«
    Zack erstarrte. Unterschlagung. Genau wie Colin Baxter. Unterschlagung. Hope hätte alles getan, um an Geld zu kommen. Sie hielt Geld für die wichtigste Sache der Welt.
Sie brauchte Geld, um ihre Geschwister zu finden … das hatte sie ihm jedenfalls letzte Nacht erzählt.
    Die Hitze der Leidenschaft und das Glücksgefühl, die ihn durch den Morgen getragen hatten, kühlten ab.
    Dann erinnerte er sich, wie Hope ihn angesehen hatte, und an die Worte, die sie zu ihm gesagt hatte. Ich liebe dich . Gute Gründe, ihr zu vertrauen.
    Sie war nicht wie die anderen Frauen.
    Er wünschte sich nur, er hätte einschätzen können, wie verzweifelt sie das Geld brauchte - und warum. »In Ordnung, Madam Nainci. Ich fahre hin und hole sie auf der Stelle heraus.«
     
    Teilnahmslos wischte Hope sich die Stempelfarbe von den Fingern und sah zu, wie einer der Polizisten ihre Fingerabdrücke in die neu angelegte Hope-Prescott-Akte heftete.
    Um sie herum herrschte hektische Aktivität. Beamte kamen und gingen. Verhaftete unterzogen sich der Prozedur, die Hope mittlerweile kannte. Man hatte sie fotografiert. Man hatte sie durchsucht. Man hatte ihr ein Telefongespräch gestattet, aber sie wusste nicht, wer ihr noch hätte helfen können, wenn nicht Griswald und Mr. Blodgett, also hatte sie höflich abgelehnt. In den zwei Stunden, die sie nun hier war, hatte sie sogar Mr. Wealaworth hereinkommen und irgendwo in den Tiefen des Polizeireviers verschwinden sehen. Er hatte sie gleichfalls gesehen und war zusammengefahren, als werde sie ihn angreifen, aber sie brachte dafür weder Zorn noch Energie genug auf. Sie war dumm gewesen, was ihn und seine Arbeit anging, und Dummköpfe hatten einen Preis zu zahlen.
    Aber was für einen Preis.
    Die meiste Zeit hatte sie im Eingangsbereich in der Nähe der Fronttheke mit Warten verbracht. Niemand schien sich
ihretwegen Sorgen zu machen. Sie hätte aufstehen und hinausgehen können - nur dass die Polizisten allesamt Waffen trugen und an jeder Tür große Schlösser hingen.
    Wo war Griswald? Warum war er nicht da? Sie brauchte ihn so sehr und gleichzeitig … Sie ertrug kaum die Vorstellung, dass er sie hier sah. Sicher, sie waren einander letzte Nacht so nah gewesen, wie zwei Menschen es nur sein konnten, aber sie kannten sich nicht einmal eine Woche. Er glaubte vielleicht, dass er sie in seinem Leben haben wollte, aber sie fühlte sich gedemütigt und suchte wie ein Verbrechensopfer die Schuld bei sich selbst. Sie wollte nicht, dass er sie in einer Gefängniszelle wiedersah. Es war zu früh, seine Zuneigung auf eine solche Probe zu stellen.
    Sie machte die Augen zu und versuchte, vernünftig zu sein. Sie hätte es verstanden, wenn er nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte. Das hätte sie. Es wäre keine Zurückweisung gewesen, wie sie sie in der Schule erlebt hatte. Diesmal schien sie wirklich schuldig zu sein. Ihn zu bitten, dass er ihr glaubte …
    Sie dachte an die schwarzen Augen, die sie mit einer Leidenschaft angesehen hatten, die nur ihr allein gehörte.
    Griswald würde ihr glauben, dass sie unschuldig war. Sie kannte ihn. Sie kannte ihn mit Herz und Verstand. Alles an ihm war integer und ehrenhaft. Er hatte ihr geglaubt, als sie von ihren Eltern erzählt hatte, von ihrer Vergangenheit. Ein simpler Haftbefehl würde seine Meinung nicht ändern.
    »Entschuldigen Sie, sind Sie Mrs. Prescott?«
    Sie schlug die Augen auf und sah einen gut gekleideten Gentleman etwa in Griswalds Alter vor sich stehen.
    »Sind Sie Mr. Blodgett?« Sie hatte Mr. Blodgett nie gesehen. Sie hatte die meisten der Kunden nie gesehen.
    »Nein, mein Name ist Colin Baxter.« Er schaute sich um. »Wer ist Mr. Blodgett?«

    »Mein Anwalt. Und wer sind

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