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Gerechte Engel

Gerechte Engel

Titel: Gerechte Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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hat mir versichert, dass Sie herkommen würden, um Mrs. Waterman ihr Eigentum zurückzuerstatten. Andernfalls hätte ich meiner armen Klientin den langen Weg hierher gar nicht zugemutet. Obwohl ich mich natürlich immer freue, Sie zu sehen. Trotzdem bin ich sehr enttäuscht.«
    »Schwindeln, angreifen, zurückweichen. Großartige Taktik, John.« Um zu zeigen, wie unbeeindruckt sie war, gähnte Bree erst einmal. »Die bei mir aber nicht funktioniert. Was bei mir funktionieren könnte, ist Folter. Hier im Zimmer ist es viel zu heiß. Könnten Sie die Heizung wohl etwas niedriger stellen?«
    »Wir haben eine Klimaanlage«, erklärte Payton. »Mit der alle sehr zufrieden sind.«
    »Wie geht’s dem Knie?«, erkundigte sich Bree.
    Stubblefield grinste fies. »Wie war das noch mal mit dem Knie, Payton? Ich würde wirklich gern wissen, was da für eine Geschichte dahintersteckt. Ich schicke meinen Sozius nach unten, um mit Ihnen zu reden, und was passiert? Er kommt völlig derangiert wieder zurück.«
    Ein leises Läuten war zu hören, und dann erklang Tiffanys Stimme. Die Sprechanlage war so gut, dass man geradezu den Eindruck hatte, Tiffany stünde direkt neben einem. »Ms. Waterman ist da, Mr. Stubblefield.«
    Stubblefield hob den Kopf und sprach ins Leere. »Bitte führen Sie Mrs. Waterman in den Konferenzraum.«
    Payton ging zur Tür und öffnete sie. Kurz darauf tauchte Tiffany auf, die zur Seite trat und die Tür weit aufhielt. Stubblefield sprang von der Tischkante und breitete zur Begrüßung die Arme aus. »Samantha- Rose! Sie sehen ja wie ein englischer Frühlingsmorgen aus!«
    »Es ist bereits früher Nachmittag, John. Und ich habe noch nicht gefrühstückt.«
    Samantha-Rose Waterman war attraktiv – und zwar nach Art jener Frauen, die sich individuelle Trainer, Ernährungsberater und hochkarätige Dermatologen leisten können. Ihr Haar war so brillant gestylt, dass ihre große Nase und das vorspringende Kinn nicht allzu auffällig wirkten. Ihr Make-up war äußerst dezent. Sie musste ungefähr Mitte dreißig sein, schätzte Bree, vielleicht auch ein bisschen älter. Sie trug eine kurze Nerzjacke, ein weißes Seidenshirt, eng anliegende Prada-Jeans und rote Schuhe mit Pfennigabsätzen. Eines ihrer Handgelenke zierte ein goldenes Armband mit zahlreichen Anhängern.
    »Da drüben haben wir Obst und Käse für Sie«, sagte Stubblefield. »Tiffany?« Er tätschelte der jungen Frau den Hintern. »Seien Sie doch so gut und machen Sie Mrs. Waterman einen Teller zurecht.«
    Tiffany lächelte unter Einsatz all ihrer Grübchen, um anschließend zur Küchenzeile hinüberzugehen. Payton grinste sie breit an und drängte sich kurz gegen ihre Brüste, als sie einen kleinen Teller aus dem Schrank nahm.
    Warum darf dieser Typ einer Frau den Hintern tätscheln, ohne dass er dafür angeschissen wird?
    »Dent«, sagte Bree. »Verdammt noch mal. Nicht jetzt.«
    Weil der Typ Knete hat, stimmt’s?
    »Ich hab gesagt nicht jetzt , Dent!«
    Für die Betuchten gelten offenbar andere Regeln als für den Rest der Bevölkerung.
    Bree klatschte sich mit der Hand gegen die Schläfe. »Hören Sie sofort damit auf!«
    »Sammi-Rose«, sagte Stubblefield. »Darf ich Ihnen Brianna Winston-Beaufort vorstellen? Wenn Sie Justine das nächste Mal sehen, dann vergessen Sie bitte nicht, sie zu ihrer hervorragenden Rechtsvertreterin zu beglückwünschen.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.« Samanthas Grinsen war noch fieser als das Stubblefields. Sie nahm den Teller mit Obst, den Tiffany ihr reichte, warf einen Blick darauf und gab ihn wieder zurück. »Wassermelone esse ich nicht. Und das andere Obst hätte ich gern ein bisschen kleiner geschnitten.« Sie sah Stubblefield an. »Hat sie die Brosche mitgebracht?«
    Stubblefield sah Bree an. »Ja.«
    »Dann möchte ich sie sehen.«
    Bree öffnete ihre Aktentasche und nahm die Brosche heraus, die im Licht der Deckenbeleuchtung auffunkelte. »Ist sie das? Können Sie sie identifizieren?«
    »Natürlich. Das ist ein Originalstück von Louis Comfort Tiffany.«
    »Danke.« Bree verstaute die Brosche wieder und schloss die Aktentasche.
    Zum ersten Mal sah Sammi-Rose Bree direkt an. »Die gehört mir«, schnauzte sie.
    »Nein, nein«, erwiderte Bree. »Die gehört Ihrer Großmutter.«
    »Meine Großmutter – Gott hab sie selig – ist schon vor langer Zeit gestorben. Und hat die Brosche der Familie vermacht. Dieses alte Miststück hat sie gestohlen, und wir wollen sie jetzt zurück.«
    Bree richtete den

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