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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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drang durch die Wände.
    »Wie heißt Ihr Boss?«, fragte Ivy.
    Ein leichter Ruck schien durch Victor zu fahren, als wäre er mit der Sohle in etwas Klebriges getreten. »Mr. McCord«, sagte Vic. »Jake McCord.«
    »Guter Name für einen Helden«, meinte Ivy. »Wie lange kennen Sie ihn schon?«
    »Schon ewig«, antwortete Vic.
    Sie liefen durch einen langen Flur zu einer Tür, auf der PRIVAT/PRIVÉ stand. Vic klopfte.
    »Komm rein, Vic«, rief eine Stimme von der anderen Seite. Vic drehte sich mit einem verschwörerischen Lächeln zu Ivy um und zeigte dabei auf eine Videokamera an der Decke.
    Ivy betrat ein kleines Büro, das nur von einer Schreibtischlampe beleuchtet wurde. Der Mann hinter dem Schreibtisch zählte leuchtend bunte Scheine und legte sie in eine Stahlkassette. Alles, was sie von ihm sehen konnte, war sein Haar – lang und platinblond. Blond? Auf Claudettes Foto war Frank Mandrells Haar dunkel gewesen. Sie hatte sich vollkommen getäuscht.
    »Hier ist die Schriftstellerin«, sagte Vic hinter ihr.
    Der Mann sah auf, und Ivys Herz begann rascher zu schlagen. Blond, sicher, aber nicht von Natur, nicht mit diesen dunklen Augenbrauen. Ein sehr gut aussehender Mann, tiefbraun, mit ein paar Falten auf der Stirn, die noch nicht dort gewesen waren, als Claudettes Foto aufgenommen wurde, aber: Frank Mandrell, keine Frage. Er war real. Das alles war real.
    »Ich habe Ihren Namen vergessen«, sagte Vic.
    »Ivy.«
    »Die Schriftstellerin Ivy«, stellte Vic vor. »Mein Boss, Mr. McCord.«
    »Erfreut, Sie kennenzulernen«, sagte Ivy, während sie vortrat und ihre Hand über den Tisch streckte.
    Frank Mandrell schüttelte sie; er hatte eine große, harte Hand und hielt ihre einen Moment zu lange fest. Alles, was sich bewegt. »Ivy wie?«, fragte er.
    Hastig versuchte sie sich ein Pseudonym auszudenken und scheiterte. »Seidel«, sagte sie.
    Vielleicht war ihm ihr Zögern aufgefallen. »Können Sie sich irgendwie ausweisen, Ivy Seidel?«, fragte er.
    »Ausweisen?«
    »In dieser Branche kann man nicht vorsichtig genug sein«, sagte Vic.
    Ivy gab Frank Mandrell ihren Führerschein. Er warf einen kurzen Blick darauf. »New York City«, sagte er. »Als Sie den Mund aufgemacht haben, wusste ich sofort, dass Sie Amerikanerin sind.«
    »Wirklich?«, sagte Ivy.
    »Auf Anhieb«, sagte Victor. »Sie haben einen Akzent.«
    Die Kellnerin mit dem Schlangentattoo steckte den Kopf durch die Tür. »Vic?«, sagte sie. »Entschuldige die Störung – wir haben ein kleines Problem mit einer Rechnung.«
    »Bin schon unterwegs«, sagte Vic. Er ging hinaus und schloss die Tür.
    Frank Mandrell legte den letzten Stapel Geldscheine in die Stahlkassette und verschloss sie. »Nehmen Sie Platz«, sagte er.
    Der einzige Sitzplatz war die weiße Ledercouch neben dem Schreibtisch. Ivy setzte sich an ein Ende. Mandrell drehte sich mit seinem Bürostuhl, um sie ansehen zu können. An der Wand hinter ihm hingen Monitore, die verschiedene Bereiche der Bar zeigten: eine Gruppe Studenten kam durch den Eingang; Vic, der mit dem Finger auf einen unruhigen Chinesen zeigte; eine Tänzerin auf Händen und Knien.
    »In New York herrscht kein Mangel an Striplokalen«, sagte Mandrell. »Warum haben Sie den weiten Weg gemacht?«
    »Ich wollte einen neuen Blickwinkel«, erklärte Ivy.
    Er nickte, als fände er das einleuchtend. Dadurch kam ihr eine Idee, vielleicht ein wenig waghalsig.
    »Ist Ihnen das schon mal passiert?«, fragte sie.
    »Ist mir was schon mal passiert?«, fragte er zurück.
    »Dass Sie irgendwo neu angefangen haben«, sagte Ivy. »Ganz von vorn.«
    Mandrells Augen verschleierten sich. Sehr attraktiv, doch, und er wirkte viel jünger als die vier- oder fünfundvierzig, die er Claudette zufolge sein musste, aber er hatte etwas Reptilienhaftes. »Warum sollte ich einen Neubeginn wollen?«, sagte er.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Ivy. »Ich versuche nur, einen Aufhänger für Ihre Geschichte zu finden.«
    Mandrell lehnte sich in seinem Stuhl zurück und musterte sie abschätzend: Wer war der Schauspieler, dem er ähnlich sah? Claudette war er nicht eingefallen, aber Ivy hatte einen Kandidaten: Victor Mature.
    »Warum ich?«, fragte Mandrell.
    »Gute Frage«, erwiderte Ivy; und eine, auf die sie hätte gefasst sein müssen. »Es ist wirklich reiner Zufall. Ich habe mich nach dem besten Striplokal von Montreal umgehört, und Les Girls wurde immer wieder genannt.«
    »Wir bezeichnen es als Herrenclub«, sagte Mandrell.
    »Das hat Victor mir

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