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German Angst

German Angst

Titel: German Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Ani
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ausgebreitet mit dem Datum des 16. August. Ihre Augen waren offen und sie blickte erschrocken ins Blitzlicht.
    Dies ist der zweite Aufruf der Aktion D, er betrifft die Sonderkommission Natalia, im Speziellen Kriminaloberrat Karl Funkel, den Leiter. Viele aufrechte Deutsche haben in den letzten zwei Tagen bekundet, dass sie mit unserer Maßnahme zum Schütze unserer ureigenen Interessen einverstanden sind. Christoph und Lucy Arano müssen unverzüglich das Land verlassen, sonst bezahlt Natalia Horn mit dem Leben – und nicht nur sie. Die Aktion D hat es sich zum Ziel gemacht zu handeln und nicht länger zuzusehen. Wir bitten Sie, Herr Funkel, daher dringend, entsprechende Schritte zu unternehmen. Sollten Sie bis in zwei Tagen nichts unternommen haben, was uns beweist, dass Sie es ernst meinen, werden wir Ihnen beweisen, dass wir es ernst meinen. Sie erhalten dann eine Fingerkuppe von Frau Horn und dabei wird es nicht bleiben, wenn Sie sich unseren Forderungen widersetzen. Tun Sie, was wir von Ihnen verlangen, und Sie werden sehen, die Mehrzahl der aufrechten Deutschen, alle Patrioten unseres Landes, stehen hinter Ihnen! Dies ist eine historische Chance, nutzen Sie sie! Teilen Sie uns Ihre Entscheidung in der Sendung »Vor Ort« mit. Sobald Christoph und Lucy Arano das Land mit dem Flugzeug in Richtung Nigeria verlassen haben, lassen wir Frau Horn unverzüglich frei. Unser Wort gilt.
    Mit besten Grüßen – Aktion D Funkel legte den Brief hin. »Ich habe das Schreiben ans BKA gefaxt für eine erste Fernanalyse. Sie haben diesen Brief mit dem ersten verglichen. Die Kollegen gehen davon aus, dass er vom selben Absender stammt, mit hoher Wahrscheinlichkeit hat er dieselbe Schreibmaschine benutzt, und es gibt Parallelen in der Wortwahl, das haben Sie ja selber gemerkt. Diese Leute meinen, was sie schreiben. Jetzt, da sie den ersten Schritt, die Entführung, hinter sich gebracht haben, ohne von uns entdeckt worden zu sein, schrecken sie vor den nächsten Schritten nicht zurück. Bevor ich mit neuen Informationen vor die Presse trete, möchte ich mich noch einmal mit dem Ministerium beraten. Ja bitte?«
    In der letzten Reihe hatte sich ein junger Polizist gemeldet. Florian Nolte.
    »Hat denn die Fahndung nach diesem Rommel schon was ergeben? Ich meine nur, vielleicht haben wir eine Spur und müssen den Entführern überhaupt nicht entgegenkommen.«
    »Die Suche läuft noch«, sagte Funkel. »Wir haben aber ein paar wichtige Ergebnisse der Physiker aus Münster vorliegen, die wir nicht an die Presse geben. Das bleibt vertraulich, nur wir wissen davon, wer weiß, vielleicht führen uns diese Informationen im entscheidenden Moment zu den Tätern.«
    Das Telefon vor ihm klingelte. Er nahm den Hörer ab und hörte eine Zeit lang gespannt zu. Dann legte er auf und kratzte sich an der Oberkante der Augenklappe.
    »Das war der Kollege Wiesmath vom BKA.« Er zögerte, nicht um einen Effekt zu erzielen, er koordinierte nur in Sekundenschnelle in seinem Kopf die nächsten Schritte.
    »Wir haben einen genetischen Fingerabdruck. In der Wohnung von Natalia Horn hat sich ein Mann aufgehalten, den wir in der Datei haben. Und er zählt nicht zum Kundenkreis von Frau Horn, das steht fest. Was bedeutet, wir haben möglicherweise den Namen von einem der Entführer. Der Mann heißt Mike Sadlow, er wohnt in Guben nahe der polnischen Grenze. Wir sagen den Kollegen dort nicht Bescheid, wir fahren hin, unterhalten uns mit dem Mann und nehmen ihn mit. Gefahr im Verzug. Die Kollegen Braga und Gerke übernehmen das.«
    Die beiden Männer, die seit Jahren als Team zusammenarbeiteten und in jede Sonderkommission berufen wurden, nickten synchron.
    »Von dieser Aktion«, sagte Funkel, »erfährt niemand etwas, verstanden? Endlich haben wir einen Trumpf in der Hand.« Er wandte sich an Josef Braga und Sven Gerke.
    »Ich fordere für Sie einen Hubschrauber an. Ich möchte, dass dieser Mann heute Nachmittag hier vor mir am Tisch sitzt.«
    Gleichzeitig erhoben sich die Angesprochenen. Beide waren fast zwei Meter groß. Während Braga trotz seiner Größe eher unscheinbar wirkte, fiel sein Kollege durch ein Kunstwerk in seinem Gesicht auf: Er hatte einen ausladenden, an den Enden nach oben gezwirbelten Schnurrbart, den er jeden Morgen mit Hingabe pflegte. Einmal hatte er an einem bundesdeutschen Bartwettbewerb teilgenommen, war aber nur Dritter geworden. Das kränkte ihn bis heute. Unmittelbar nach den beiden stand auch Florian Nolte auf.
    »Ich muss mal

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