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Gesammelte Wanderabenteuer

Titel: Gesammelte Wanderabenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Andrack
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der Schippe gesprungen. Der Rat vom Freiburger Chefarzt an den Wandersmann war, in Zukunft immer Jodsalbe und sterilen Wundverband im Wandergepäck zu haben, um offene Blasen an Ort und Stelle entzündungshemmend behandeln zu können.
     
    3. Wanderstöcke
    Im Hochgebirge vielleicht sinnvoll. Im Mittelgebirge alberner Wanderschnickschnack. Braucht man nicht.
     
    |96| 4. Rucksack
    Einen guten Wanderrucksack sollte man schon haben. Nicht zu empfehlen sind billige Plastikrucksäcke, da schwitzt man schon nach wenigen Metern am Rücken. Bei Regen untauglich sind Rucksäcke aus Stoff, auch wenn sie so knuffig altmodisch aussehen.
    Mein Rucksack ist aus einem Super-Rucksack-Kunststoff. Nicht so riesig, wie man sie auf europäischen Bahnhöfen zur Sommerzeit oft bestaunen kann, sondern eben ein Mittelgebirgs-ein-bis-drei-Tagestouren-Rucksack. Er hat stabile und gepolsterte Schulterriemen, einen Bauch- und einen Brustgurt, die beim Gehen den Rücken entlasten.
     
    In der großen, verschnürbaren Innentasche findet sich auf Wanderungen immer eine Mineralwasserflasche (natürlich aus Plastik wegen des Gewichts), Wechselklamotten und Regenjacke.
    Die große Außentasche erfüllt für mich den Zweck einer Damenhandtasche. Hier versteckt sich alles, was man beim Wandern unbedingt braucht oder eventuell gebrauchen könnte:
ein Schoko-Ceralien-Riegel (Wichtig für die kleine Schwäche zwischendurch. Ähnlich wie beim Radrennen sollte man regelmäßig während der Wanderung essen, um keinen Wander-Hungerast zu bekommen.)
eine Sonnenbrille (Ich habe mir endlich eine in meiner Sehstärke machen lassen. Früher habe ich eine riesige Ray Ban immer über meine eigentliche Sehbrille gezogen. Das sah zum einen nicht toll aus, |97| zum anderen rutschte die Sonnenbrille immer beim Gehen über meine Nase.)
Wanderkarte
Taschentücher
Streichhölzer
Sonnenmilch (Auch ein sonniger Wintertag kann einen unangenehmen Sonnenbrand verursachen.)
Fotoapparat
Ersatzfilm
Notizblock
Stifte
steriles Blasenpflaster und Jodsalbe
eine kleine LED-Taschenlampe (Habe ich noch nie gebraucht, sieht aber wahnsinnig cool aus.)
Labello (Besonders wichtig bei trockenem, kaltem Winterwetter. Ich habe schon minutenlang in der Kälte mit spröden Lippen meinem Chef gegenübergestanden. Ich konnte mich kaum auf das konzentrieren, was er sagte, da ich damit beschäftigt war, mit der Zunge die blutenden Lippen freizulecken.)
    Wenn man zu zweit wandert, ist das Überkreuz-Rucksacking sinnvoll. Dabei packt man die eigenen Sachen in den Rucksack des Mitwanderers und umgekehrt. So kann man bequem, hinter dem anderen hergehend, an seine Sachen gelangen.
     
    5. Jacke
    Je nach Witterung sind Fleecejacke, Gore-Tex-Jacke, leichte Regenjacke oder einfach ein Pullover eine gute Wanderbekleidung. Ein ganz entscheidendes Kriterium |98| für Jacken und Pullover wird oft unterschätzt: die Knotbarkeit.
    Meistens ist man ja doch zu bequem, die Jacke im Rucksack zu verstauen, wenn es einem warm geworden ist. Dann wird die Jacke oder der Pullover um die Hüfte geschlungen und vorne zweimal verknotet. Nicht selten merkt man bereits nach ein paar Schritten, dass der Knoten sich lockert und die Jacke anfängt, einem über das Gesäß zu rutschen. Also, Jacke wieder hochzerren und noch einmal zuknoten, diesmal fester. Nutzt aber alles nichts, das Zeug rutscht immer wieder. Es gibt einfach unknotbare Jacken und Pullover.
    Ich schlage wie bei einem Autokauf beim Kauf einer Jacke oder eines Wanderpullovers eine Proberunde vor. Vom Kleidungsgeschäft aus sollte man mindestens einmal um den Block laufen, um die Knotbarkeit zu überprüfen.
     
    6. Mütze und Handschuhe
    Bitte im Winter nicht vergessen.
     
    7. Hose
    Als Wandernovize habe ich mir vor einigen Jahren zuerst eine zünftige Breitcord-Kniebundhose mit passenden grauen Wollkniestrümpfen gekauft. Damit bin ich aber nicht glücklich geworden. Wie gesagt, es empfiehlt sich eine ordentliche Wandersocke, und die ist wiederum nicht mit einer Kniebundhose kompatibel. Daher wandere ich im Winter in Jeans und im Sommer in einer dünnen Stoffhose mit abnehmbaren Beinen. In kurzen |99| Hosen sollte man relativ unempfindlich gegen Insektenstiche und dorniges Gestrüpp am Wegesrand sein. Mit Jeans zu wandern ist heutzutage allgemein anerkannt. Das war nicht immer so. Ein Bekannter war vor einigen Jahren mit Jeans im Schwarzwald unterwegs. Dort traf er einen kniebundbehosten Wanderfreund, der zu meinem Bekannten sagte: »Ein deutscher Wanderer

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