Gesammelte Werke 1
und propagiert die maximale aktive Beteiligung der Reader an allem Tun der Menschheit. Seine Aktionen gegen die Fukamisation begründet er mit Daten aus einer privaten Statistik. Diesen zufolge wirke sich die Fukamisation ungünstig auf die Ausbildung des Reader-Potenzials beim Menschen aus: In der Epoche der Fukamisation sei der relative Anteil der Reader in der Bevölkerung zwar nicht zurückgegangen, doch sei in diesem Zeitraum kein einziger Reader aufgetaucht, der den Readern an der Wende vom 21. zum 22. Jahrhundert an Kraft gleichkomme. Der Autor ruft dazu auf, die Fukamisationspflicht abzuschaffen - fürs Erste wenigstens für die Kinder und Enkel von Readern. (Die Materialien des Buches sind hoffnungslos veraltet: In den dreißiger Jahren tauchte eine ganze Reihe von Readern mit sehr großer Kraft auf - Alexander Solemba, Peter Dzomny und andere.)
AUGUST XESIS: Der Stein des Anstoßes. Athen’37.
Die Broschüre des bekannten Theoretikers und Predigers des Noophilismus beinhaltet eine scharfe Kritik an der Fukamisation, wobei diese Kritik eher poetischer als rationaler Natur ist. Nach den Vorstellungen des Noophilismus dient das Weltall als Gefäß für den Nookosmos, in den nach dem Tod der mental-emotionale Code der menschlichen Persönlichkeit einfließt. Insofern stellt der Noophilismus eine Art Vulgarisierung der Theorie von Jakovitz dar. Anscheinend aber kennt sich Xesis mit der Fukamisation gar nicht aus: Er stellt sie sich
wie eine Blinddarmoperation vor und ruft leidenschaftlich dazu auf, auf eine so grobe Prozedur, die den mental-emotionalen Code beschädigt und verfälscht, in Zukunft zu verzichten. (Nach den Angaben des GGI hat seit Annahme der Gesetzesnovelle kein Kongregationsmitglied der Noophilisten mehr in die Fukamisation seiner Kinder eingewilligt.)
J. TOCEYVILLE: Homo audax. Birmingham’51.
Die Monografie ist ein typisches Beispiel für eine ganze Reihe von Büchern und Broschüren, die für eine Drosselung des technologischen Fortschritts eintreten. Charakteristisch für alle Bücher dieser Art ist die Apologetik erstarrter Zivilisationen, wie man sie etwa auf der Tagora oder bei der Biozivilisation der Leonida findet. Darin heißt es, die Zeit des technologischen Fortschritts auf der Erde sei vorbei, und die Expansion der Menschheit in den Kosmos stelle eine Art soziale Verschwendung dar, die in der Perspektive zu bitterer Enttäuschung führen werde. Der Vernunftbegabte Mensch werde zum Tollkühnen Menschen, dem bei der Jagd nach der Quantität rationaler und emotionaler Information deren Qualität abhandenkomme. (Dabei wird vorausgesetzt, dass die Information über den Psychokosmos von sehr viel höherer Qualität ist, als jene über den Äußeren Kosmos (im weitesten Sinne des Wortes)). Die Fukamisation leiste der Menschheit einen Bärendienst, weil gerade sie die Mutation des Homo sapiens zum Homo audax begünstige, indem sie seine expansionistischen Potenzen erweitere und so de facto stimuliere. Es wird vorgeschlagen, in der ersten Phase zumindest auf die Aktivierung des Hypothalamus zu verzichten.
C. OXOVIEW: Bewegung auf der Vertikalen. Kalkutta’61. »C. Oxoview« ist das Pseudonym eines Wissenschaftlers oder einer Gruppe von Wissenschaftlern, die die Idee vom sogenannten vertikalen Progress des Menschen formuliert und in
Umlauf gebracht haben. Wer sich hinter dem Pseudonym verbirgt, konnte ich nicht herausfinden. Ich habe aber Grund zu der Annahme, dass es sich entweder um den Vorsitzenden der KomKon 1, G. Komow, handelt oder um einen seiner Mitstreiter in der Akademie für Sozialprognose. Die vorliegende Ausgabe ist die erste Monografie der »Vertikalisten«. Im sechsten Kapitel werden alle Aspekte der Fukamisation eingehend betrachtet: die biologischen, sozialen und ethischen - jeweils im Hinblick auf den vertikalen Progress. Die Hauptgefahr bei der Fukamisation wird in der Möglichkeit ihres unkontrollierten Einflusses auf den Genotyp gesehen. Im Buch wird diese Idee nun (soweit ich feststellen konnte) erstmals durch Daten untermauert: mit Angaben zu zahlreichen Fällen, wo die Eigenschaften eines fukamisierten Organismus vererbt worden sind. Über hundert Fälle dokumentieren, dass der Abwehrmechanismus der Frucht schon im Mutterleib mit der Produktion von Antikörpern begann - charakteristisch für die Einwirkung des UNBLAF-Serums. In über zweihundert Fällen verfügten Neugeborene über einen von Geburt an aktivierten Hypothalamus. Außerdem sind über
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