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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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Man hätte ihn für gut aussehend gehalten, wären da nicht die rosa Flecken auf Stirn und Kinn gewesen. Spuren eines Strahlenstoßes, in den er vor langer Zeit geraten war. Tschen Kun eröffnete ihm, die Dritte Abteilung des Hauptkomitees Interplanetarischer Verkehr brauche dringend einen tüchtigen Nachwuchsbordingenieur, und die Wahl des Hochschulrats sei auf den Absolventen Shilin gefallen. (Der Absolvent Shilin war vor Erregung wie gelähmt, denn er hatte während des fünfjährigen Studiums stets befürchtet, zum Praktikum auf die nicht sonderlich reizvolle Mondroute geschickt zu werden.) Tschen Kun wies darauf hin, dass dies für den Absolventen Shilin eine große Ehre sei; denn er werde gleich beim ersten Einsatz an Bord eines Raumschiffes kommen, das per Oversun zum Jupiter fliege (Shilin hätte vor Freude beinahe einen Luftsprung gemacht), und zwar mit Lebensmitteln für die J-Station auf dem fünften Jupitermond, der Amalthea. Dort drohe eine Hungersnot, erklärte Tschen Kun.
    »Ihr Kommandant ist ein berühmter Mann der interplanetarischen Raumfahrt, der ebenfalls an unserer Hochschule studiert hat: Alexej Petrowitsch Bykow. Ihr Chef-Steuermann ist der mehr als erfahrene Michail Antonowitsch Krutikow. Unter ihrer Leitung werden Sie eine erstklassige praktische Schule durchlaufen, und ich freue mich aufrichtig für Sie.«
    Dass bei dieser Fahrt auch Grigori Johannowitsch Dauge und Wladimir Sergejewitsch Jurkowski an Bord sein würden, erfuhr Shilin erst später, auf dem Raketenflugplatz Mirza Tcharlé. Was für berühmte Namen! Jurkowski und Dauge, Bykow und Krutikow, Bogdan Spizyn und Anatoli Jermakow – eine furchteinflößende und schöne, von Kindesbeinen an vertraute Legende! Diese Männer haben der Erdbevölkerung einen gefährlichen Planeten unterworfen. Mit einem vorsintflutlichen Schiff, der »Chius«, einer Photonenschildkröte mit nur einer einzigen Schicht Mesomaterial auf dem Reflektor, haben sie die stürmische Atmosphäre der Venus durchquert und im schwarzen Ursand den Atomvulkan Golkonda entdeckt, der durch den Aufprall eines gigantischen Meteoriten aus Antimaterie entstanden war.
    Natürlich kannte Shilin auch andere berühmte Menschen, den Raumfahrttestpiloten Wassili Ljachow zum Beispiel, der im dritten und vierten Kurs an der Hochschule Vorlesungen über die Theorie des Photonenantriebs gehalten hatte. Ljachow organisierte seinerzeit für die Absolventen ein dreimonatiges Praktikum auf einer Spu-20, die die Interplanetarier »Sternchen« nannten. Das war sehr interessant. Dort wurden die ersten Linearstrom-Photonenantriebe getestet und automatische Aufklärungslote in die Zone des absolut freien Fluges ausgebracht. Auch das erste Interstellarraumschiff »Chius-Molnija« wurde dort gebaut. Einmal führte Ljachow die Absolventen in einen Hangar; darin hing ein gerade zurückgekehrter automatischer Photonentanker, der ein Jahr zuvor in die Zone des absolut freien Fluges entsendet worden war. Der Tanker, ein riesengroßer, plumper Apparat, hatte sich einen Lichtmonat von der Sonne entfernt. Alle überraschte vor allem seine Farbe. Die Außenhaut war türkisgrün und blätterte ab, sobald man sie mit der Hand berührte. Sie zerkrümelte wie Brot. Aber die Steuerungssysteme funktionierten einwandfrei. Andernfalls hätte der Aufklärer natürlich ebenso wenig zurückkehren können wie jene drei von neunzehn Aufklärern, die in die Zone des absolut freien Fluges geschickt worden waren. Die Kursteilnehmer fragten Ljachow, wie das zu erklären sei, aber Ljachow wusste darauf keine Antwort.
    »In den großen Entfernungen von der Sonne gibt es etwas, was wir bis jetzt nicht kennen«, erklärte er, und Shilin dachte an die Piloten, die wohl ein paar Jahre später mit einer »Chius-Molnija« dahin starten sollten, wo es etwas gab, was man noch nicht kannte.
    Komisch, dachte Shilin, ich habe sogar schon einiges erlebt, etwa, wie im vierten Kurs beim Probestart einer geodätischen Rakete einmal der Antrieb versagte, und ich mit ihr in ein Sowchosfeld bei Nowojenissejsk stürzte. Stundenlang irrte ich dort zwischen automatischen Starkstrompflügen umher, bis ich gegen Abend endlich einem Menschen begegnete, einem Telemechanikoperator. Wir lagen die ganze Nacht im Zelt und beobachteten die kleinen Positionslampen der Pflüge, die über das dunkle Feld zogen; ein Pflug kam mit lautem Dröhnen nah an uns vorbei und hinterließ den Geruch von Ozon. Der Operator lud mich ein, ein Gläschen einheimischen

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