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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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sich drehend und dampfend niedersanken. Einige vollführten noch letzte Zuckungen, warfen undeutliche Schatten im gelbgrünen Wasser, ehe sie in der Finsternis verschwanden. Auf dem Bildschirm des Lokators tauchten nun nacheinander vier, fünf, sieben Punkte auf, die sich ungeduldig, lauernd bewegten. »Die Haie sind auch wieder zur Stelle«, meldete Kondratjew.
    »Scheußliche Tiere«, meinte Below mit belegter Stimme. »Um den Kalmar aber ist es wirklich schade … Ein solches Prachtexemplar! Ein richtiger Barbar bist du, Kondratjew … Und wenn es nun ein vernunftbegabtes Tier war?«
    Kondratjew gab keine Antwort und schaltete das Licht ein. Akiko saß da, an die Wand gelehnt, den Kopf auf die Schulter geneigt. Sie hielt die Augen geschlossen, ihr Mund war halb offen. Stirn, Wangen, Hals, die nackten Arme und Beine glänzten von Schweiß. Das Tonband lag zu ihren Füßen. Kondratjew hob es auf. Das Mädchen öffnete die Augen und lächelte verlegen.
    »Wir fahren jetzt zurück«, kündigte Kondratjew an. Und bei sich fügte er hinzu: Nächste Nacht tauche ich noch einmal und mache auch den anderen den Garaus.
    »Es ist so stickig hier, Genosse Submarin-Master«, sagte Akiko.
    »Kunststück«, versetzte Kondratjew ärgerlich. »Bei Kognak und Parfüm …«
    Akiko sah zu Boden.
    »Macht nichts«, sagte Kondratjew versöhnlich. »Jetzt machen wir uns auf den Heimweg. – Below!«
    Der Praktikant gab keine Antwort. Kondratjew drehte sich zu ihm um und sah, dass sich Below mit erhobenen Armen am Lukenverschluss zu schaffen machte.
    »Was tust du da?«, erkundigte sich Kondratjew ruhig.
    Below wandte ihm sein aschfahles Gesicht zu und sagte: »Es ist so schwül hier, wir müssen die Luke öffnen.«
    Kondratjew gab ihm einen Fausthieb vor die Brust, und der Praktikant fiel wie ein Sack hintenüber; sein Kehlkopf ragte spitz aus dem Hals. Dann schaltete der Kommandant hastig den Sauerstoffhahn ein, erhob sich und kontrollierte, über Below gebeugt, den Lukenverschluss. Er war intakt. Kondratjew stieß einen Finger unter Belows Rippenbogen. Akiko verfolgte sein Tun aufmerksam.
    »Genosse Below?«, rief sie.
    »Das kommt alles von der Bratente«, erklärte Kondratjew ärgerlich. »Dazu noch die Tiefenkrankheit.«
    Below stöhnte und setzte sich auf. Sein Blick glitt abwesend zu Kondratjew, dann zu Akiko, schließlich fragte er: »Was ist denn los?«
    »Du hättest uns um ein Haar ersäuft, du Vielfraß«, gab Kondratjew zurück.
    Der Kommandant brachte die Submarine in vertikale Lage und begann mit dem Aufstieg.
    Es war vier Uhr früh. Die »Kunaschir« musste mittlerweile am Treffpunkt sein. In der Kabine war kaum noch Luft zum Atmen, freilich hatten sie die Sache auch bald hinter sich. Wenn Licht in der Kabine brannte, schienen der Pfeil des Bathymeters rosafarben und die Ziffern weiß zu sein. Sechshundert Meter … fünfhundertachtzig … fünfhundertfünfzig …
    »Genosse Submarin-Master«, meldete sich Akiko, »darf ich etwas fragen?«
    »Sie dürfen.«
    »Es ist doch gewiss ein Erfolg, dass wir den Kalmar so schnell gefunden haben?«
    »Er hat uns gefunden«, erwiderte Kondratjew. »Wahrscheinlich hat er uns an die zehn Kilometer weit verfolgt und beobachtet. Das ist typisch für die Kalmare.«
    »Geht’s nicht ein bisschen schneller, Kondratjew?«, stöhnte Below.
    »Nein, du musst dich noch gedulden.«
    Wieso macht es ihm gar nichts aus?, grübelte Below. Ist er etwa tatsächlich aus Eisen? Oder macht das die Gewohnheit? Großer Gott, endlich den Himmel sehen! Noch einmal den Himmel sehen, und ich schwöre: Ich gehe nie wieder auf Tiefsee-Erkundung. Hoffentlich sind die Fotos etwas geworden. Wie müde ich bin! Er dagegen ist nicht im Geringsten erschöpft. Sitzt da, die Beine oben, und es scheint ihm überhaupt nichts auszumachen. Während mir schon schlecht wird, wenn ich ihn bloß so sitzen sehe.
    Dreihundert Meter.
    »Hör mal, Kondratjew«, begann Below erneut. »Was wirst du morgen machen?«
    »Morgen kommen Hien Tschol und Walzew mit ihren Submarinen, dann kämmen wir gegen Abend die Senke nach den übrigen Kalmaren durch.«
    Morgen Abend wird er also erneut in diese Gruft hinabtauchen, und das sagt er noch in aller Ruhe, sogar mit einem gewissen Vergnügen.
    »Und Sie, Akiko-san?«
    »Ja, Genosse Below?«
    »What are you going to do tomorrow?«
    Kondratjew warf einen Blick auf das Bathymeter: zweihundert Meter. Akiko seufzte.
    »Das weiß ich noch nicht«, antwortete sie.
    Sie schwiegen. Schwiegen, bis die

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