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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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diesmal würde Disziplin keinen von beiden retten, weder sie noch ihn.
    Er konnte den Blick nicht von ihr losreißen, als sie sich über die Bühne bewegte. Ihre Stimme barst vor Kraft und hallte durch seinen Körper, bis er sie so sehr begehrte, dass er keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Damit hätte er leben können. Die Anziehung zwischen ihnen war so verflucht stark, dass er sich jede Minute des Tages nach ihr verzehrte, aber es war so viel mehr als Sex im Spiel. Er gehörte Joley Drake. Mit Leib und Seele. Männer wie er gehörten niemals jemandem – und niemand gehörte ihnen. Noch schlimmer war, dass sie ihm allmählich sein Herz stahl. Mit dem Lechzen nach ihrem Körper konnte er fertig werden. Aber wenn er ihr Zugang zu seinem Herzen gewährte, würde er verloren sein.
    Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. Sein Blick verlagerte sich auf das dichte Gedränge. Automatisch nahm er jede kleinste Einzelheit zur Kenntnis, die sich in der Menschenmenge tat, und speicherte sie ab, damit sein Verstand sämtliche Informationen verarbeiten konnte, während sich sein Körper von Joley gefangen nehmen ließ, von jeder Kleinigkeit an ihr, den Rundungen ihres Körpers und dem viel zu erotischen Rhythmus, mit dem sie sich zu der stampfenden Musik bewegte. Jeder Schritt, jedes Schlenkern, jeder Ton schrie Sünde und Sex heraus. Sie konnte nichts daran ändern, dass sie von Natur aus so war, und sie konnte auch nichts für ihre verführerische Stimme und dafür, dass ihr Körper »Nimm mich!« zu schreien schien. Trotzdem stank es ihm gewaltig – und es hielt ihn nachts wach.
    Er wünschte, er hätte nichts anderes von ihr gewollt als einen guten Fick, aber das war das wenigste. Er wollte Liebe mit ihr machen. Sie schnell und hart rannehmen, sie langsam und genüsslich lieben, sich jede reizvolle Rundung und jede
sündige Vertiefung einprägen. Er wollte ihren Körper und ihre Seele bis in die intimsten Einzelheiten kennenlernen. Er wollte sie in jeder erdenklichen Form an sich binden. Das hatte er auch schon versucht. Zuerst mit seiner Magie. Dabei hatte er seine Stimme schamlos als Waffe eingesetzt, da er wusste, dass Klänge der Schlüssel zu Joley waren. Ihm war klar, dass sie sich auf einen Kampf um Leben und Tod miteinander eingelassen hatten. Und er hatte nicht die Absicht zu verlieren.
    Das Tosen der Menschenmenge schwoll an und steigerte sich, bis der Lärm ohrenbetäubend war. Grelle Lichter blitzten auf, und Joley bewegte sich über die Bühne, in die Lichter hinein und wieder hinaus, fast so, als sei sie in einem Liebesspiel mit den Schatten gefangen. Nichts in Iljas trostlosem Dasein und nichts in der umfassenden Ausbildung, die er durchlaufen hatte, in all den hart erworbenen Erfahrungen – nichts, aber auch gleich gar nichts, hatte ihn auf Joley vorbereitet.
    Ihre Stimme hatte ihn als Erstes verführt, diese perfekte Tonlage, die in seinen Körper glitt, sich an seinen Schutzmechanismen vorbeischlich und ihn streichelte und liebkoste, bis sämtliche Nervenenden in Flammen standen. Dann hatte er sie gesehen, ihre weichen, einladenden Rundungen, die vollen Brüste, ihre schmale Taille und die ausladenden Hüften, die dazu gebaut waren, einen Mann zu wiegen. Ihre Haut war makellos und sah so zart aus, dass der Drang, sie anzufassen, geradezu unwiderstehlich war. Aber ihr Gesicht, dieser klassische Schnitt, die großen dunklen Augen und der Schmollmund mit den vollen Lippen – als er sie das erste Mal gesehen hatte, war er nicht in der Lage gewesen, seinen Blick von ihr loszureißen. Es hatte ihm den Atem verschlagen, und sein Körper war steinhart geworden. Und war es seitdem.
    Mehr noch als all das hatte ihn ihr sprühender Geist unwiderstehlich angelockt, die Glut und die Leidenschaft, eine Frau, die schutzbedürftig war und doch glaubte, sie könnte nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf alle anderen in ihrer
Nähe aufpassen. Jetzt erkannte er, wie verletzbar sie war. Er schaute in ihr Inneres und sah diesen Ort, den sie verborgen hielt, den Ort, an dem sie glaubte, keiner könnte diejenige lieben, die sie in Wirklichkeit war. Wenn es so etwas wie Liebe gab, wenn dieses Gefühl wahrhaftig existierte, dann liebte er sie, verdammt noch mal, mit jeder Faser seines Wesens.
    Er hatte nie eine Beziehung gehabt, von einer Familie ganz zu schweigen, und die Drake-Familie war ihm so fremd wie die Fähigkeit, jemandem zu vertrauen. Joley hatte diesen ganz und gar andersartigen Hintergrund –

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