Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)
furchterregend. Sie stand kurz vor einem Orgasmus und hatte das Gefühl, seine Zunge auf ihrer Klitoris und nicht etwa nur auf ihrer Handfläche zu spüren. Wie konnte das sein? Sie und ihre Schwestern besaßen Gaben, aber ihres Wissens hatte keine von ihnen jemals etwas Derartiges erlebt. Sie konnte es nicht verstehen, und ihr leuchtete auch nicht ein, wie es möglich war, dass Ilja derjenige sein konnte, der sich ihres Körpers bemächtigt hatte, wenn sie doch diejenige war, die immer alles bestimmte. Wenn sie mit ihm zusammen war, schmolz ihr Körper und bot sich ihm wie ein Opfer dar, und sie schien es so gut wie gar nicht verhindern zu können.
»Es geht überhaupt nicht um Selbstaufgabe«, murmelte er mit den Lippen an ihrer Handfläche. »Das sagt nur, dass du mir gehörst und ich dir.«
Sie schüttelte stumm den Kopf. Oder vielleicht doch nicht ganz so stumm – vielleicht entrang sich ihr ein wimmerndes Leugnen. Sie sehnte sich schon so lange nach ihm, und ihr Körper begehrte ihn so heftig, dass sie sich ihm, in der Hoffnung an den Hals geworfen hatte, sich auf diese Weise ihrer Besessenheit zu entledigen. Jetzt war er ihr so nah, beherrschte ihre Intimsphäre und hüllte sie in seinen Geruch und in seine Glut ein. In seiner Melodie schwangen plötzlich dunkle erotische Klänge mit, die an ihren Brustwarzen zogen, bis sie so hart wie Kieselsteine waren. Sinnliche Klänge pochten und pulsierten, züngelten über ihre Haut und ließen sie entflammen.
»Du gehörst mir«, beharrte er. Er sah ihr fest in die Augen,
als er seinen Kopf erneut auf ihre Handfläche senkte.
Die Berührung seiner Lippen sandte Feuer durch die Muskeln ihrer Scheidenwände, bis sie heftig zuckten. Sie stand unmittelbar vor einem Orgasmus und wollte immer noch mehr. Sie presste ihre Handfläche auf seinen Mund und ein tiefes Stöhnen entrang sich ihr.
Plötzlich dehnte sich seine Aura aus. Die dunkleren Farben kreisten wie ein Umhang um sie herum und hüllten ihre Farben ein, das Purpur, das schillernde Pink und das lebhafte Orange, die funkelnden Farbtöne, die sie ausmachten. Seine dunkleren Farben flossen in ihre hinein, vermischten sich mit ihnen und wogten, bis sie tausend Fingerspitzen fühlen konnte, die über ihre Haut glitten, Zungen, die ihre Brustwarzen leckten und zwischen ihre Beine drangen.
Und dann biss er sie fest in die Handfläche. Sie hörte sich selbst aufschreien, als ihr Körper zuckte und die Lust in ihr barst. Ihr Orgasmus war heftig und anhaltend und durchströmte sie von Kopf bis Fuß, eine wahre Explosion von Leuchtraketen, die Farben und Töne wie Edelsteine in ihrem Kopf versprengten und sie hinter ihren Augen zersplittern ließen.
Ilja hielt sie an sich geschmiegt. Er hatte ihre Finger über ihrer Handfläche zu einer Faust geschlossen, die er an sein Herz hielt, während sie um Luft und Fassung rang. Er hatte ihren Körper für sich beansprucht und ihr gezeigt, dass er sie besitzen konnte – und wie er sie besaß! – und es für sie kein Zurück mehr gab. Sie blickte mit einer Mischung von Entsetzen und Ehrfurcht zu ihm auf.
» Was hast du getan?«
Er küsste ihre Stirn. »Schlaf jetzt.« Sie sah so verwirrt aus, so wunderschön und ein klein wenig verzweifelt, dass er sie noch einmal enger an sich zog. »Meine Gaben unterscheiden sich von deinen und denen deiner Schwestern.«
Sie holte tief Luft und versuchte, ihre versprengte Geistesgegenwart wiederzufinden. Wenn er lediglich ihre Handfläche
zu küssen brauchte, um ihren Körper in Flammen aufgehen zu lassen, was zum Teufel würde ihr dann zustoßen, wenn er jemals beschloss, sie wirklich zu nehmen? »Ilja, findest du das nicht ein wenig beängstigend?«
»Nur, wenn du beschließt, es mir heimzuzahlen.«
»Könnte ich das?« Sie öffnete ihre Finger und sah ihre Handfläche an.
Er nahm ihre Hand. »Denk nicht einmal daran, denn ich schwöre es dir, wenn du das versuchst, werde ich dich nackt ausziehen, und du wirst die ganze Nacht unter mir liegen. Ich bin hergekommen, um dafür zu sorgen, dass du schläfst. Schlaf jetzt.«
Seine Stimme hörte sich fest an, doch das Unbehagen in seinen Augen entging ihr nicht. Er war nicht annähernd so sehr Herr der Lage, wie er sie glauben machen wollte, und das verschaffte ihr eine gewisse Befriedigung. Sie stieß den Atem aus und versuchte sich zu entspannen. »Beruhige mich. Du hast gesagt, das könntest du. Und im Moment fühle ich mich alles andere als ruhig.« Eher in Flammen. Nachbeben zuckten
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