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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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»Wie auch immer, ich konnte Pierce kaum erzählen, dass Jake scharf auf Kerry Anne sei, während er mir über die Schulter blickte. Also sagte ich stattdessen, er sei in eine zwielichtige Grundstücksangelegenheit verwickelt gewesen.«
    Vivian lachte viel zu laut. »Ich weiß nicht, ob das als Skandal durchgehen kann, Mum. Verleumdung scheint mir eher Nels Fach zu sein. Oder ist das üble Nachrede?«
    »Ich weiß, ich hätte das nicht sagen dürfen! Ich hätte es auch niemals gesagt, wenn man mir nicht quasi die Pistole auf die Brust gesetzt hätte. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.«
    »Das sagen sie auch immer, wenn man sie beim Ladendiebstahl erwischt«, erklärte Florence mit der Stimme der Autorität.
    »Mum! Woher weißt du das?« Nel konnte das Entsetzen in Vivians Zügen sehen, als sie sich vorstellte, wie ein stämmiger Kaufhausdetektiv ihre Mutter am Kragen packte.
    »Die Frau im Bett neben mir hat es mir erzählt.«
    »Oh, dann ist ja alles in Ordnung.« Nel warf einen Blick auf das inzwischen leere Bett. »Ist sie nach Hause gegangen?«
    »Könnte man so sagen. Sie ist gestorben.«
    »Oh«, sagte Vivian kichernd. »Nicht an Unterkühlung, will ich hoffen.«
    »Nein«, erwiderte Florence. »Ich glaube, es war das Herz. Warum sollte sie an Unterkühlung sterben?«
    »Wegen der gefrorenen Truthähne, die sie sich unter ihre Jacke gestopft hat«, bemerkte Vivian.
    Nel lachte, was sie ziemlich unpassend fand, und schob es auf das Nachlassen der Anspannung. All ihre Gefühle schienen sich mit extremer Verzögerung einzustellen.
    »Also wird Pierce bei der Sitzung dabei sein?«, fragte Viv und reichte Nel ein Papiertaschentuch.
    »Ich denke, ja. Und ich denke, Jake wird ebenfalls kommen. Wenn er also ein zwielichtiges Geschäft mit Gideon Freebody plant, sitzen wir in der Klemme. Er wird uns in Stücke zerreißen und alle anderen dazu bringen, für den Abriss des Hospizes zu stimmen.«
    »Wir wissen nicht, ob sie das Hospiz wirklich abreißen wollen, das sind im Augenblick reine Spekulationen.«
    »Aber ich habe ein schlechtes Gefühl, was das betrifft. Ich glaube, Chris Mowbray hat etwas Derartiges schon mal getan. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum er überhaupt in den Ausschuss gegangen ist.«
    »Dann müssen wir eben so viele Leute wie möglich auf unsere Seite ziehen«, erklärte Vivian kategorisch, wahrscheinlich weil sie spürte, dass Nels Gelächter in den letzten Minuten ein Zeichen von latenter Hysterie war. »Wie weit bist du mit der Liste gekommen?«
    »Ich habe mir die leichten Ziele zuerst vorgenommen. Der Pfarrer war auf unserer Seite, und er will so viele Leute wie möglich dazu bringen, einzelne Parzellen von unserem Sperrstreifen zu kaufen.«
    »Das könnte ich auch machen«, meldete Florence sich zu Wort. »Was kostet denn so eine Parzelle? Und wie viel Land bekommt ihr? Genug, um eine Reihe Bohnen darauf zu pflanzen?«
    Nel und Vivian sahen einander an. »Das Problem ist, wir wissen es nicht. Wir hatten noch keine Zeit, uns über solche Dinge schlau zu machen. Wir werden das Grundstück wahrscheinlich ausmessen lassen. Dann müssen wir überlegen, ob wir am besten die Leute zählen, die zu einem Kauf bereit wären, und das Grundstück in ebenso viele Parzellen aufteilen. Oder andersherum«, sagte Nel.
    »Hm«, machte Florence. »Das erschwert die Dinge natürlich ein wenig. Aber im Bridgeclub kenne ich ein oder zwei wohlhabende Witwen. Ich werde mal versuchen, sie zu überreden.«
    »Sie müssen sich jetzt erst einmal darauf konzentrieren, wieder gesund zu werden«, erklärte Nel.
    »Papperlapapp! Mit mir ist alles in Ordnung. Um Gottes willen, ich habe mir doch bloß den Zeh gestoßen!«
    »Und erklärt das all die blauen Flecken und die mögliche Haarrissfraktur an deiner Hüfte?«, fragte Vivian, die gerade damit beschäftigt war, die Genesungskarten auf dem Nachttisch ihrer Mutter neu zu arrangieren.
    »Nächste Woche werde ich wieder draußen sein«, fuhr Florence fort. »Kann ich an der Sitzung teilnehmen?«
    »Nein«, sagte Vivian.
    »Eigentlich nicht«, meinte Nel ein wenig sanfter. »Dazu müssten Sie im Hospizausschuss sitzen oder etwas Ähnliches vorweisen können.«
    »Huh! Ich habe mein ganzes Leben in Ausschüssen verbracht. Man sollte meinen, das würde etwas zählen!«
    »Das tut es auch, Mum, und wir wären wirklich dankbar, wenn du all unsere Parzellen für uns verkaufen könntest, aber an der Sitzung darfst du nicht teilnehmen.«
    Florence lehnte sich

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