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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wieder in ihre frisch aufgeschüttelten Kissen. »Also schön, ihr habt wahrscheinlich Recht. Jetzt sagt mir eins, Mädels, was wollt ihr anziehen?«
    Einigermaßen überrascht, dachte Nel nach. Sie hätte diese Frage für eine Nebensächlichkeit gehalten, aber jetzt, da Florence sie ausgesprochen hatte, wurde ihr klar, wie Recht die ältere Dame hatte.
    »Wirst du wieder Schlamm tragen, Nel?«, fragte Vivian.
    »Es ist von größter Wichtigkeit, dass ihr euch wohl fühlt!«, sagte Florence. »Wenn ich zu einer schwierigen Sitzung gehen musste, wusste ich, dass ich genau das Richtige anziehen musste, von der Unterwäsche angefangen bis zu meinem Hut.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du Hüte trägst«, meinte Vivian.
    »Ich weiß, dass heutzutage niemand mehr Hüte trägt, was ein Jammer ist«, fuhr Florence fort. »Aber die richtigen Kleider werden euch Selbstbewusstsein verleihen.«
    »Da müssen wir möglicherweise einen Einkaufsbummel durch die Secondhandläden machen«, meinte Viv. »Fühlst du dich dem gewachsen, Nel?«
    Nel, die unendlich müde war, seufzte. »Ich würde nichts lieber tun, aber ich habe einfach keine Zeit dazu. Ich verspreche dir jedoch«, beruhigte sie die beiden Frauen dann, die sie mit kritischer Nachdenklichkeit musterten, »dass ich von allem, was ich anziehe, vorher die Hundehaare entfernen werde und dass ich nicht vorher kopfüber in den Schlamm falle.«
    »Aha!«, erklärte Florence triumphierend. »Sie fallen also auch um! Und niemand hat Sie dafür ins Krankenhaus gesteckt!«
    »Ich falle nicht direkt um. Ich habe eigentlich nur einen unangenehmen Angriff eines schlammigen Fußballs auf meinen Kuchen erleben müssen ... Ach, vergessen Sie’s. Sie hätten dabei sein müssen.«
    Vivian lachte. »Ich war dabei!«

Kapitel 19
    A ls Fleur von der Sitzung erfuhr, bestand sie darauf, mit ihrer Mutter einkaufen zu gehen.
    »Ich weiß, dass du furchtbar viel um die Ohren hast, ich weiß, dass du die Leute dazu überreden musst, sich für den Markt zu verpflichten und diese Grundstücksparzellen zu kaufen, bla, bla, bla, aber wenn du die Ausschussmitglieder bei eurer Sitzung von den Socken hauen willst, kannst du nicht in diesem marineblauen Fummel auftauchen, in dem du aussiehst wie eine Mary Poppins für Arme.«
    »Du willst ja nur deshalb mit mir einkaufen fahren, damit ich meine Kreditkarte mitnehme, und weil du nichts mit dir anzufangen weißt, nachdem Jamie nach London zurückgefahren ist.« Normalerweise genoss Nel es, Kleider in Größe 36 zu kaufen, und ein Einkaufsbummel mit Fleur machte immer Spaß, aber im Augenblick stand ihr der Sinn nicht nach derartigen Unternehmungen. »Er ist ein netter Junge, nicht wahr?«
    »Vorsicht, Mum, sonst vermiest du ihn mir noch.«
    »Nun, so nett ist er natürlich auch wieder nicht«, sagte Nel hastig. »Er hat einen schrecklichen Geschmack, was Musik betrifft.«
    »Es kümmert dich doch gar nicht, was für eine Art Musik er gern mag! Aber ich bin froh, dass du nicht mehr rumzickst, dass er aus London herkommen soll. Also, gehen wir jetzt einkaufen?«
    »Ich habe Florence und Viv erklärt, dass ich keine Zeit zum Einkaufen habe. Und ich habe sie nicht. Was auch immer du dir in den Kopf gesetzt hast, du wirst es von deinem eigenen Geld kaufen müssen.«
    »Hm, ich brauche wirklich dringend eine neue Jeans, aber mal ehrlich, Mum, hier geht es um dich. Wenn Jake dort sein wird, musst du einfach hinreißend aussehen.«
    »Ich interessiere mich nicht für Jake. Jedes noch so geringe Interesse, das ich einmal an ihm gehabt haben mag, hat sich schon lange in Luft aufgelöst.« Das war nicht annähernd die Wahrheit, aber sie glaubte, wenn sie es nur oft genug wiederholte, würde es eines Tages wahr werden. Außerdem gewöhnte sie sich langsam an das Lügen; sie konnte es jetzt schon sogar, ohne rot zu werden.
    »Verd...! Darum geht es doch gar nicht! Was immer er getan haben mag, dass du ihn plötzlich nicht mehr leiden kannst, es soll ihm Leid tun! Ich weiß, dass du das willst.«
    »Aber er hat es getan, bevor er mir begegnet ist, Schätzchen. Ich habe es dir erzählt. Simon hat diesen Artikel vorbeigebracht, und als ich Jake in der Bar darauf angesprochen habe, hat er nichts bestritten. Er ist ein nichtswürdiger, verkommener Schurke.«
    »Nun, mir gefällt er. Er ist nicht herablassend oder tyrannisch.« Mit den Lippen formte sie die Worte »wie Simon«. Dann fügte sie laut hinzu: »Und Viv ist meiner Meinung.«
    »Jetzt nicht mehr, o nein. Nicht,

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