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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ließ, ohne Verdacht zu erregen. Als sie wieder in den Saal kam, salbaderte Gideon Freebody immer noch darüber, dass die kranken Kinderchen die bestmöglichen Chancen auf anständige medizinische Versorgung haben sollten, bevor sie den Löffel abgaben. Nel konnte an den Mienen der Leute, denen das Hospiz wirklich etwas bedeutete, ablesen, wie gut sein Vortrag angekommen war. Sie alle sahen so aus, als lutschten sie an Zitronen.
    Endlich sprach Gideon Freebody seinen Schlusssatz. Viv schrieb eine Notiz. Ich glaube, er versucht, uns so lange zu langweilen, bis wir uns ergeben.
    Nel kritzelte: Habe ich etwas Wichtiges verpasst?
    Viv antwortete: Glaube nicht. Ich hatte große Mühe, wach zu bleiben.
    »Hm, nun, ich denke, das war höchst aufschlussreich«, sagte der Vorsitzende. »Und natürlich wird es dem Ausschuss viel leichter fallen, einen neuen Direktor für das Hospiz zu finden, wenn wir ein schönes, neues Gebäude vorweisen könnten. Wollen wir zur Abstimmung kommen?«
    Abraham erhob sich. »Ich denke, unser Vorsitzender hat etwas vergessen.« Er sah Chris Mowbray streng an. »Gideon Freebody ist nicht der einzige Bauunternehmer hier. Man mag es zwar infrage stellen, ob dieser Ausschuss etwas damit zu tun hat, was Mr Hunstanton mit seinem Land machen will, aber die Bebauung wird auch Konsequenzen für das Hospiz haben, und ich denke, der Ausschuss hat das Recht, über die vollen Auswirkungen der Pläne Bescheid zu wissen, die den Mitgliedern bisher vorgelegt worden sind.« Gideon Freebody tuschelte kurz mit Chris Mowbray und stand dann auf. »Moment mal! Sie können dem Ausschuss Ihre Pläne nicht präsentieren, wenn Sie Mitglied des Ausschusses sind! Das wäre ein unbilliger Vorteil.«
    »Ich denke, Mr Mowbray hat Sie versehentlich nicht ganz richtig informiert, Mr Freebody«, sagte Abraham gelassen, obwohl Nel bei Freebodys Worten plötzlich in Panik geraten war. »Ich habe meinen Rücktritt aus dem Ausschuss erklärt, sobald das Thema Bauvorhaben aufgekommen ist. Ich habe es sowohl schriftlich als auch telefonisch getan.«
    Chris Mowbray blickte auf die Papiere vor sich, hüstelte und sagte: »Sprechen Sie doch bitte weiter, Mr Abraham.«
    »Also.« Abraham räusperte sich. »Ich werde nicht so lange brauchen, Ihnen alles über meine Pläne zu erzählen, wie mein Freund hier. Ich könnte hinzufügen, dass er Häuser schneller baut, als er über sie redet, aber ich werde es nicht tun ...«
    Er hob die Hand, um das Protestgemurmel zu ersticken, das im Gideon-Freebody-Lager laut wurde. »Ich möchte gern etwas über die Pläne sagen, die ich mit der Hilfe eines Architekten entworfen habe, der bedauerlicherweise heute nicht hier sein kann.«
    Der Vorsitzende sah auf seine Armbanduhr. Abraham begann zu sprechen. »Die Pläne würden das Hospiz nicht allzu sehr betreffen ...«
    »Abgesehen davon, dass sie uns unsere Spielplätze wegnehmen und uns daran hindern würden, zum Fluss runterzukommen!«, sagte Muriel ungehalten. Sie hatte kurzfristig vergessen, dass Abraham jetzt einer von den Guten war.
    »Na schön, ich werde es anders formulieren. Unsere Pläne betreffen das Hospiz nicht in demselben Ausmaß wie die von Mr Freebody. Das Gebäude des Hospizes bliebe unangetastet, aber wie ich bereits eingangs sagte, würde ich das Dach zum Selbstkostenpreis neu decken. Außerdem hat Nel mich davon überzeugt ...« An dieser Stelle hielt er kurz inne. »Sie ist eine sehr überzeugende junge Dame.« Nel errötete und sah auf ihren Block hinab, trotzdem spürte sie, dass Jakes Blick auf ihr ruhte. »Sie hat mich davon überzeugt, die Pläne ein wenig abzuwandeln, sodass das Hospiz nach wie vor Zugang zum Fluss hätte. Ohne die Menge der Häuser zu reduzieren, die gebaut werden können.«
    »Betreiben Sie ein Geschäft oder ein Wohltätigkeitsinstitut?«, fragte Gideon Freebody. »Mein Plan wird Mr Hunstanton erheblich mehr Geld bringen. Und er weist mehr preisgünstige Häuser auf als Ihrer!«
    Der Pfarrer, der spürte, dass zwischen den beiden Bauunternehmern mehr war als schlichte Konkurrenz, erhob sich und bedachte sie beide mit einem missbilligenden Blick. »Meine Herren! Sie wollen hier doch nicht persönlich werden. Es ist an uns, den Mitgliedern des Ausschusses, zu entscheiden, ob wir unser Gebäude verkaufen und an seiner Stelle ein anderes errichten wollen. Wir sind nicht hier, um uns über das Profitpotenzial der beiden Pläne belehren zu lassen.«
    »Nur dass das Hospiz, wenn es abgerissen wird, nicht mehr an

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