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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ob der Raum wirklich schwarz werden und sich mit silbernen Sternchen füllen würde. »Tut mir Leid, Chris«, sagte sie leise. »Ich stehe offensichtlich auf der Leitung, aber wovon zum Teufel reden Sie?«
    Muriel organisierte ein Glas Wasser vom Tisch des Vorsitzenden und reichte es Nel.
    »Oh, Sie haben es nicht selbst getan! Dafür sind Sie viel zu clever! Sie haben es von Ihrem Freund erledigen lassen!«
    Bevor sie richtig nachdenken konnte, sah sie Jake an. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Und dann dämmerte es ihr. Es war Simon.
    »Oh ja«, fuhr Chris Mowbray fort. »Ihr Freund, Simon Butcher – der Grundstücksmakler. Er hat ein paar sehr interessante Nachforschungen für Sie angestellt.«
    Nel erhob sich. »Wirklich, ich trage keine Verantwortung dafür, was Mr Butcher tut. Aber ich kann Ihnen versichern, dass er nicht in meinem Auftrag gehandelt hat. Ich würde nicht im Traum daran denken, meinen Garten zu verkaufen, um Häuser darauf zu bauen!«
    »Sehen Sie, ich habe Ihnen doch gesagt, dass St. Florian ihr ganz spezieller Heiliger ist«, erklärte Gideon Freebody.
    »Das gehört jetzt nicht zur Sache«, schaltete Jake sich ein. »Ich denke, jeder hier weiß, dass ich Mr Hunstanton vertrete, und daher kann man mich nicht als unparteiisch betrachten. Aber um der allgemeinen Höflichkeit willen möchte ich Sie bitten, Mrs Innes ohne weitere Störungen aussprechen zu lassen.«
    Chris Mowbray seufzte. »Fahren Sie fort, Mrs Innes.«
    »Ich möchte folgenden Vorschlag machen«, sagte Nel, die Jakes Unterstützung einerseits erschreckend, andererseits ermutigend fand. »Der Ausschuss sollte darüber abstimmen, ob wir unser Hospiz abreißen wollen oder nicht.«
    »Wir können es uns nicht leisten, es stehen zu lassen«, erwiderte Chris Mowbray.
    »Und dass wir, um das Gebäude zu erhalten«, beharrte Nel, »den besagten Streifen Land in Parzellen aufteilen und diese an einzelne Personen verkaufen.« Sie warf einen schnellen Blick in Chris Mowbrays Richtung. »Was bedeuten würde, dass es zukünftigen Ausschüssen schwer fiele, mit dem Verkauf des Gebäudes zu drohen.«
    »Also, ich finde, das ist eine Schnapsidee«, protestierte Chris Mowbray. »Aber ich möchte unbedingt darüber abstimmen lassen, ob wir unsere Chancen maximieren, das Grundstück des Hospizes verkaufen und es an anderer Stelle wieder aufbauen wollen. Wer ist dafür, das Hospiz mitsamt dem dazugehörigen Land an Mr Freebody und seine Partner zu verkaufen ...«
    Chris Mowbray, der selbst die Hand gehoben hatte, blickte in die Runde.
    »Darf ich darauf hinweisen«, sagte Jake, »dass Sie als Vorsitzender nur im Falle einer Pattsituation ein Stimmrecht haben.«
    »Oh ja. Also?«
    Nicht viele der Anwesenden hatten die Hände gehoben, obwohl Gideon Freebody und sein Spießgeselle beide mit abzustimmen versuchten, scheinbar ohne zu wissen, dass sie dazu kein Recht hatten.
    »Sehr schön«, sagte der Vorsitzende. »Und wer ist dagegen?«
    »Würde das bedeuten, dass man für Nels Idee stimmt?«, wollte Muriel wissen.
    »Ja.«
    Die meisten der Leute, die Nel mobilisiert hatte, hoben die Hand. Nel zählte, und es sah so aus, als hätten sie einen Gleichstand erzielt. Sie krampfte die Hände so fest zusammen, dass sich ihre Nägel ins Fleisch bohrten. Wenn sie sich doch nur mehr Mühe gegeben hätte, wenn sie nur mehr gesagt und mehr getan hätte! Das Schicksal des Hospizes hing jetzt an einem seidenen Faden.
    »Ich denke, damit hätten wir einen Gleichstand, und das heißt, mit meiner Stimme ...«, begann Chris Mowbray.
    »Entschuldigung«, unterbrach Jake ihn, »ich weiß, dass es mich streng genommen nichts angeht, aber ich finde doch, dass es einen schlechten Eindruck machen würde, wenn man eine Entscheidung von solcher Wichtigkeit in Abwesenheit eines Ausschussmitglieds trifft. Wenn ich recht informiert bin, hält sich Ihr Rechtsberater derzeit auf den Malediven auf?«
    Woher weiß er das?, kritzelte Nel auf einen Zettel und schob ihn Viv hin.
    »Ich habe es ihm vor einer Ewigkeit erzählt. Er muss die Information gespeichert haben«, flüsterte Viv.
    »Na und?«, fragte Chris Mowbray.
    »Ich weiß nicht, ob er übermäßig begeistert über die Entdeckung wäre, dass der Ausschuss zu einer solchen Entscheidung überredet wurde, obwohl er vielleicht einwenden könnte, dass die Betroffenen keine Gelegenheit hatten, die Sache eingehender zu erörtern«, fuhr Jake mit ruhiger Stimme fort.
    »Woher würde er das wissen?«, fragte Chris Mowbray

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