Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
zum Gegenteil bekehren.« Noch während sie das aussprach, dämmerte Nel, wie wenig ihr daran lag, dass Vivian Jake Demerand ins Bett lockte, selbst wenn es ihrer Sache dienlich wäre. Genauso wenig wollte sie jedoch zugeben, dass sie irgendetwas anderes als Abneigung für ihn empfand.
    »Eigentlich habe ich zurzeit jemand anderen im Auge. Abgesehen davon finde ich, dass du dein Glück bei ihm versuchen solltest.«
    »Du machst Witze! Er würde mich niemals ansehen, nicht in einer Million Jahren!« Nel hielt inne. Er hatte sie angesehen, jedenfalls für einen flüchtigen Moment. »Davon abgesehen ist er wahrscheinlich verheiratet.«
    »Das wäre nicht unbedingt ein Hindernis. Mach schon, es wäre eine gute Übung für dich.«
    »Vivian, ich war lange Zeit verheiratet; ich glaube an Treue. Ich würde niemals etwas mit jemandem anfangen, der in einer wie auch immer gearteten Beziehung lebt. Ich finde so etwas unmoralisch.«
    Vivian gähnte. »Na schön, dann behalt deinen Keuschheitsgürtel an. Es war nur ein Vorschlag. Du musst etwas wegen deines Liebeslebens unternehmen, und Simon wird dir in dieser Hinsicht nicht behilflich sein.«
    »Viv!«
    Vivian griff nach der Speisekarte. »Was willst du essen?«
    »Salat. Diese Frau war so dünn, dass die Ansagerin aus dieser Sendung, die Fleur so liebt, neben ihr fleischig wirken würde.«
    »Klingt für mich, als wäre sie knochig.«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, das war sie nicht. Sie strahlte förmlich vor Lebendigkeit. Aber deine Bemerkung neulich, dass Männer Fleisch mögen, ist offensichtlich Unsinn.«
    »Das gilt natürlich nicht für alle Männer, aber ich habe dir auch gesagt, was ich von Männern halte, die nur mit Frauen schlafen wollen, die aussehen, als hätte man ihnen die Haut mit einer Spritzpistole auf die Knochen geklebt ...«
    »Pädophil oder latent homosexuell«, erklärte Nel ihr geduldig. »So sehr diese Theorie meiner Sache dienlich wäre, glaube ich nicht, dass sie hier gültig ist.«
    »Also, was hatte sie an?«
    »Ein entzückendes kleines Kostüm. Es sah nach Chanel aus, aber was weiß ich schon von diesen Dingen? TK Maxx ist für mich der Gipfel der Haute Couture. Ihre Schuhe waren ebenfalls himmlische Stiefeletten mit extrem hohen Absätzen. Aber wahrscheinlich hat sie furchtbar hässliche Füße. Modelschönheiten haben oft hässliche Füße.«
    »Aber sie sah nicht nuttig aus?«
    »Eigentlich nicht. Niederschmetternd.«
    »Wäre vielleicht ein kleiner Einkaufsbummel jetzt das Richtige?«, schlug Vivian vor.
    »Ich würde wirklich gern, aber ich habe kein Geld und keine Zeit.« Trotz ihrer vernichtenden Bemerkungen in der Anwaltskanzlei liebte Nel die Einkaufstherapie genauso wie alle anderen, selbst wenn sie sich an die Ständer mit Preisreduzierungen, Secondhandshops und den kräftezehrenden Einkauf bei TK Maxx hielt. »Ich hatte gehofft, dass ich die Hunstantons überreden kann, uns weiter das Grundstück für den Markt zur Verfügung zu stellen, bis wir die offizielle Genehmigung haben, obwohl ich vielleicht ein oder zwei Tage warte, bevor ich noch einmal gegen diese Barrikade anrenne. Ich habe alle Hände voll zu tun, und wir müssen unsere Bürgerinitiative in Gang bringen.« Ein junger Mann kam mit einem Bestellblock an ihren Tisch. »Was willst du essen?«, fragte Nel Vivian.
    »Rösti mit Pilzen. Die sind zum Sterben gut.«
    »Ich glaube, die nehme ich auch.«
    »Ich dachte, du wolltest einen Salat essen.«
    »Hab meine Meinung geändert. Es ist zu kalt. Und mit Kerry Anne könnte ich nicht konkurrieren, selbst wenn ich Größe sechsunddreißig hätte. Wir nehmen zweimal die Pilzröstis, und wir teilen uns einen Salat.«
    Als der junge Mann wieder gegangen war, beugte Vivian sich vor. »Also, du willst Kerry Anne zeigen, was eine Harke ist, ja?«
    »Nein! Natürlich nicht! Das habe ich dir doch gesagt.«
    »Es ist nur so, dass ich in all den Jahren, die ich dich kenne, niemals erlebt habe, dass du eine Schwäche für jemanden gezeigt hättest.«
    »Ich habe nie behauptet, dass ich eine Schwäche für Jake Demerand habe. Ich hasse ihn.«
    »Was praktisch auf dasselbe hinausläuft, Schätzchen.«

Kapitel 4
    A lles in Ordnung? Du siehst ein bisschen mitgenommen aus.« Reg, der Gemüsehändler, ließ die Tüte herumwirbeln, um sie an den Ecken umzuknicken.
    Die aufmunternde Wirkung des Mittagessens mit Vivian konnte nicht lange angehalten haben, wenn Reg auffiel, wie niedergeschlagen sie war. »Es geht um diese

Weitere Kostenlose Bücher