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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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gehen.«
    »Ich finde eine Einkaufstherapie sehr konstruktiv«, bemerkte Kerry Anne und lachte dann. Sie gab Nel das Gefühl, unerträglich spießig zu sein. Sie war jung und weltgewandt, und sie saß am längeren Hebel. Nel kam sich altjüngferlich und ungepflegt vor, eine Frau, die versuchte, gegen Windmühlen zu kämpfen. Beide Männer stimmten in Kerry Annes Gelächter ein, belustigt über ihre weiblichen Ränke und ihre Liebe zum Geldausgeben.
    Nel erhob sich. Sie hatte nur das Recht auf ihrer Seite, und das hätte sie in diesem Augenblick mit Freuden gegen ein winziges Atom von Kerry Annes Selbstbewusstsein eingetauscht. Eines jedoch hatte das Treffen ihr eingebracht: Sie war fest entschlossen, den Hunstantons ein Schnippchen zu schlagen und Jake Demerand zu beweisen, dass sie nicht einfach eine Frau war, die man unter dem Mistelzweig küssen und dann beiseite schieben konnte. Sie hatte viele Freunde, und gemeinsam würden sie einiges ausrichten können. Es würde eine Welle von Protesten geben, die Leute würden in Bäumen kampieren, sich in Abwasserrohren vergraben und sich an Baumaschinen ketten. Zu guter Letzt würden die Hunstantons ihre Niederlage eingestehen müssen.
    »Ich würde gern noch ein Weilchen mit Ihnen plaudern«, gurrte sie, »aber ich muss eine Kampagne organisieren. Herzlichen Dank für dieses Gespräch.« Sie lächelte Kerry Anne und ihrem Mann zu. »Es war sehr informativ.«
    Sie lächelte Jake nicht an, als sie über seine blank gewienerten Schuhe stieg, um zur Tür zu gehen, aber sie war sehr freundlich zu der Frau im Vorzimmer, an deren Namen sie sich endlich wieder erinnert hatte. Sie hieß Margaret.
    Nel hatte sich nach der Sitzung in der hiesigen Weinstube mit Vivian verabredet.
    »Es war schrecklich«, erzählte sie, als sie sich hinsetzte und an dem Weißwein nippte, den Vivian für sie bestellt hatte. »Absolut schrecklich. Das Land gehört dem Hospiz überhaupt nicht. Es gehört den Hunstantons, und sie können darauf bauen, wenn sie wollen.«
    »Bist du dir da sicher?«
    »Der Anwalt, Jake Demerand« – sie knirschte bei den Worten mit den Zähnen – »hat mir angeboten, einen Blick in die Grundstücksurkunden zu werfen. An dem Punkt ist mir klar geworden, dass es hoffnungslos ist.«
    »Es ist nicht hoffnungslos; es heißt lediglich, dass das Land nicht uns gehört.«
    »Das habe ich auch gedacht!«, stimmte Nel ihr zu. »Wir müssen sie lediglich daran hindern, auf dem Grundstück zu bauen, dann können wir es weiter benutzen. Wir werden eine Bürgerinitiative ins Leben rufen.«
    »Wirst du denn Zeit dafür haben, wenn du auch noch den Bauernmarkt organisieren musst?«
    »Oh ja, wenn du mir dabei hilfst!«
    Vivian seufzte. Es kam überhaupt nicht infrage, dass sie ihr nicht helfen würde. Sie engagierte sich nicht nur genauso sehr für das Hospiz wie Nel, sie hätte Nel auch um ihrer selbst willen geholfen.
    »Dann erzähl mir mal von den jungen Eindringlingen.« Vivian wusste gern Bescheid über die Menschen.
    »Nun, Pierce Hunstanton ist ein wenig jünger als ich, nehme ich an, er sieht ganz gut aus, ist aber nicht besonders aufregend. Seine Frau ist allerdings ein so schillerndes Geschöpf, dass jede andere neben ihr schäbig wirkt. Jake Demerand war so vernarrt in sie, dass er ihr beinahe die Füße geküsst hätte.«
    »Klingt nicht gerade viel versprechend.«
    »Das war es auch nicht. Sie haben offensichtlich haufenweise Geld, aber wenn man ihnen Glauben schenken darf, wird die Renovierung des Hauses fast eine Million kosten, weshalb sie auch auf dem Grundstück bauen müssen.« Nel verzog angewidert das Gesicht.
    »Wie ist denn dieser Jake Demerand so? Uralt, von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet und mit Halbbrille?«
    »Genau so etwas hatte ich erwartet! Wirklich komisch! Aber, nein.«
    »Hm, Jake ist wohl auch ein ziemlich moderner Name. Also?«
    Obwohl Nel davon überzeugt war, dass sie Vivian bis zu diesem Augenblick stets alles erzählt hatte, erzählte sie ihr aus irgendeinem Grund nicht, dass er der Mann war, der sie unter dem Mistelzweig geküsst hatte. »Er ist – hm, groß, dunkelhaarig und attraktiv. Ein bisschen wie aus einem Katalog entsprungen.«
    »Hmhm. Es ist komisch, aber niemand beschreibt einen Mann jemals als klein, dick und attraktiv, habe ich nicht Recht? Und trotzdem haben viele der attraktivsten Männer in puncto Aussehen nicht allzu viel zu bieten. Er steht also auf lebende Barbiepuppen, ja?«
    »Anscheinend. Aber du könntest ihn vielleicht

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