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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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wurden), fand sie die ganze Erfahrung ausgesprochen vergnüglich.
    »Es ist nicht so«, erklärte sie Suzy in der Halbzeit, während sie zusammen eine Tausend-Kalorien-Pastete verspeisten, »dass ich hier Stammgast werden will, aber ich verstehe, warum die Leute sich so dafür begeistern. Es tut mir nur Leid, dass meine Söhne kein Interesse daran hatten. Möglicherweise habe ich sie nicht genug motiviert.«
    »Mein Bruder will auch nichts von Fußball wissen, obwohl Dad sich sehr dafür interessiert, es ist also wahrscheinlich nicht deine Schuld«, meinte Suzy. »Willst du ein paar Pommes frites?«
    »Dir ist doch sicher klar, dass ich soeben schon mit der Pastete eine ganze Woche Diät in den Wind geschossen habe. Wenn ich jetzt auch noch Pommes frites esse, bin ich bis Montag ein Kloß auf Beinen.«
    »Warum Montag?«
    »Dann werde ich gewogen.«
    »Ich glaube nicht, dass Diäten einem gut tun.«
    »Es ist witzig, aber das sagen nur Leute, die das selbst nicht nötig haben.«
    Als die Meadow Green Rovers ihr Spiel gewonnen hatten, hatte Nel tatsächlich eiskalte Füße. »Das heißt, dass sie aufsteigen können«, wiederholte Suzy, die immer noch voller Enthusiasmus war, aber langsam die Hoffnung aufgab, dass Nel jemals die Feinheiten des Spiels begreifen würde.
    »Das ist schön. Dann habe ich wenigstens Gesprächsstoff, wenn ich mit dem Vorsitzenden rede. Was meinst du, kann ich einfach auf ihn zuspazieren und Hallo sagen, oder gibt es irgendwelche Benimmregeln, von denen ich wissen müsste?«
    »Keine Ahnung. Ich nehme an, du kannst ihn einfach ansprechen. Er ist schließlich kein Prinz.«
    »Kommst du mit mir? Oder willst du reden?«
    »Ich stoße später wieder zu dir. Hast du dein Handy dabei?« Nel nickte. »Dann schick mir eine SMS, wenn du so weit bist.«
    »Ich schicke keine SMS. Ich bin über dreißig.«
    »Mum tut es aber! Und sie ist ein ganzes Stück über dreißig!«
    »Das bin ich auch. Ich gehe jetzt rüber. Bis nachher.«
    Alle, die Nel kannten, hielten sie für freundlich und selbstbewusst. Nur sie allein wusste, dass sie in Wahrheit extrem schüchtern war. Jetzt, zum Beispiel, war sie, obwohl sie den Kopf hochhielt und ein Lächeln aufgesetzt hatte, fest davon überzeugt, dass der Vorsitzende nicht mit ihr würde reden wollen, dass sie sich eine Abfuhr einhandeln und sich unverrichteter Dinge den Rückweg durch die Menge bahnen müsste.
    Sie stand mitten im Gedränge, bevor sie schließlich jemanden bat, ihr den Vorsitzenden zu zeigen. Der betreffende Jemand erfüllte ihren Wunsch, und Nel zwängte sich zu dem dunkelblauen Mantel durch, zu dem sie geschickt worden war.
    Sie räusperte sich. »Entschuldigung! Oh! Sie sind das.«
    Jake Demerand war der letzte Mensch, den sie sehen wollte.
    »Ich habe nach dem neuen Vorsitzenden gesucht. Man hat mir gesagt, Sie seien das. Können Sie mir den Mann bitte zeigen?«
    »Ich fürchte, ich bin es selbst.«
    »Was?«
    »Ich bin der neue Vorsitzende der Fußballmannschaft.«
    Nels Füße taten weh. Sie fror, und die Pastete verursachte ihr Magendrücken. »Oh Gott! Das ist ja schrecklich!«
    »Warum? Sie haben sich doch nicht etwa selbst Hoffnungen auf diese Position gemacht, oder?«
    »Natürlich nicht! Ich wollte nur den Vorsitzenden der Mannschaft um Unterstützung für meine Bürgerinitiative bitten.«
    »Welche Bürgerinitiative?«
    »Verd...!« Nel hörte, dass sie genauso klang wie Fleur, aber es scherte sie nicht. »Ich spreche von der Bürgerinitiative, die ich ins Leben rufen will, um Ihre millionenschweren Mandanten daran zu hindern, auf den Feuchtwiesen am Fluss zu bauen!«
    »Wenn meine Mandanten Millionäre wären, müssten sie dort nicht bauen.«
    »Sie brauchen auch so nicht zu bauen, es geht lediglich darum, dass diese Frau das ganze Gelände zu etwas ummodeln will, das sie in die Lifestyle-Magazine bringt. Was Hunstanton Manor braucht, sind ein paar neue Ziegel auf dem Dach, und alles wäre in Ordnung! Die Ansprüche der Leute sind einfach zu hoch!«
    Er lachte, und ihr wurde klar, dass sie sich lächerlich machte. Es war der Schock, plötzlich Jake Demerand gegenüberzustehen, wo sie einen freundlichen, angegrauten Mann in einem Schaffellmantel erwartet hatte, der ihr die Schulter tätscheln und sagen würde: »Überlassen Sie das alles ruhig mir, Kind. Wir werden schon verhindern, dass diese feinen Pinkel ihre Häuser auf die Feuchtwiesen dort pflanzen.« Vielleicht war ihre EastEnders-Sucht doch gefährlich.
    »Hören Sie, Mrs Innes

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