Geschenke aus dem Paradies
ihrer Anstrengungen immer noch genauso viel wog wie in der Woche zuvor und sich immer noch auf der fülligen Seite von Größe vierzig befand.
Sie erwähnte jedoch nichts von alledem Vivian gegenüber, bei der Diäten auf noch mehr Ablehnung stießen als Simon. »Hm, wenn du alles über ihn herausgefunden hast, einschließlich seiner Kragenweite, gibst du mir dann Bescheid, ja?«
Vivian lachte. Ihre Fähigkeit, Menschen – insbesondere Männern – in sehr kurzer Zeit ungeheure Mengen von Informationen zu entlocken, war ein Talent, an dem sie jahrelang gefeilt hatte.
Harry, Nels jüngerer Sohn, der seinem Vater geradezu unheimlich ähnlich sah, kam leicht atemlos herbeigelaufen. Ebenso wie Sam war er über Weihnachten von der Universität heimgekehrt. »Hallo, Mum – oh, hey, Viv –, Mum, ich habe gerade etwas aufgeschnappt, das dich interessieren könnte.«
»Oh?«, fragte Vivian. »Geht es zufällig um den heimlichen Verehrer deiner Mutter?«
Harry runzelte verwundert die Stirn. »Was? Nein! Diese Freundin von dir, die im Rathaus sitzt, du weißt, wen ich meine?«
»Fenella, ja?«
»Sie hat sich mit einer Frau unterhalten, während die beiden die Äpfel ausgesucht haben – mein Gott! Wie kann man nur so ein Theater um ein paar Äpfel machen! Da stand ich mit meiner offenen Papiertüte bereit, und diese Frauen haben sich jeden Apfel angesehen, als könnten Würmer drin sein.«
»Hm, so weit hergeholt ist das gar nicht«, bemerkte Nel, »aber was hast du denn aufgeschnappt?«
»Anscheinend soll eine Planungssitzung stattfinden. Und die beiden haben Paradise Fields erwähnt – in dem Augenblick habe ich dann die Ohren gespitzt. Es ging irgendwie um eine Bauplanungsgenehmigung. Wie dem auch sei, die Sitzung ist heute Abend. Ich habe Fenella danach gefragt, und sie meinte, jeder könne hingehen. Als ich sagte, dass du vielleicht Interesse hättest, antwortete sie, ja, das könnte sie sich denken. Also, hast du Interesse?«
Sowohl Nel als auch Vivian runzelten die Stirn, während sie versuchten, sich einen Reim auf diesen verworrenen Bericht zu machen. »Du hast nicht zufällig noch andere Informationen aufgeschnappt, nein?«, fragte Nel. »Ich meine, ich verstehe das nicht. Dieses Land gehört dem Hospiz. Wir benutzen es seit Jahren. Ich glaube wirklich nicht, dass irgendjemand anderes darauf bauen könnte.«
»Ist Fenella noch hier?«, wollte Vivian wissen und sah sich um. »Wir könnten sie fragen.«
Harry schüttelte den Kopf, sodass ihm das schlaff herunterhängende braune Haar in die Augen flog. »Nein. Sie meinte, sie habe es eilig. Ich habe ihr gesagt, dass sie dir wegen der Sitzung Bescheid sagen solle. Du sollst sie anrufen, wenn du Näheres erfahren willst. So aus dem Stegreif konnte sie sich nicht erinnern.«
»Oh Gott! Das klingt nicht gut!«, sagte Nel. Sie war verwirrt und ziemlich besorgt. »Aber danke, dass du es uns erzählt hast. Ich bin davon überzeugt, dass es keine Probleme gibt, aber wir kümmern uns besser trotzdem darum. Hast du heute Abend etwas vor, Viv?«
Vivian nickte. »Ein heißes Date. Neuer Mann. Könnte lustig werden.«
Nel seufzte. »In Ordnung, hm, ich gebe dir Bescheid, falls ich etwas Aufregendes erfahren sollte.«
»Oh ja. Ich möchte auf keinen Fall etwas verpassen. Ob Simon vielleicht etwas weiß? Wo er doch Makler ist, könnte das durchaus sein.«
»Wir können ihn ja fragen«, meinte Nel.
»Nein, vielen Dank.«
Um Viv von Simon abzulenken, bevor sie abermals andeuten konnte, dass Nel etwas Besseres verdient habe, wechselte Nel hastig das Thema. »Also, was für Pläne hast du für Weihnachten, Viv? Ich glaube nicht, dass ich dich schon danach gefragt habe.«
»Ich fahre zu meiner Tante in die Highlands. Du weißt schon: tosende Kaminfeuer, literweise Whisky und lange Spaziergänge. Vielleicht nehme ich das heiße Date mit, wenn er sich dem gewachsen fühlt. Was habt ihr denn vor?«
»Dasselbe wie immer, schätze ich.« Nel lächelte, um die Furcht zu vertuschen, die das Wort für sie barg. Sie mochte die Weihnachtslieder, die sie mit dem Hospizchor sang, sie mochte bunte Lichter, und sie mochte – nein, sie liebte den weihnachtlichen Bauernmarkt, auf dem sie sich gerade befanden. Aber seit dem Tod ihres Mannes war jede andere Freude an Weihnachten geheuchelt. Sie verstand sich so gut auf diese Art von Heuchelei, dass sie daran zweifelte, ob selbst ihre Kinder wussten, wie sie wirklich zu dem Thema stand.
»Was, ihr feiert bei euch, mit Simon und
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