Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
war hin und her gerissen zwischen Erleichterung darüber, dass das Verhör, dem ihre Freundin sie unterzogen hatte, vorüber war, und Ärger, weil Vivian das Interesse an ihrer Geschichte verloren zu haben schien.
    »Erzähl weiter«, sagte Vivian, während sie einen weiteren Rahmen mit vollen und leeren Waben begutachtete. »Sie hatten reichlich zu fressen. Sie sind einfach eingegangen!«
    »Womit soll ich weitermachen? Was hast du noch gesagt, welche Nummer dieser Bienenstock hatte?«
    »Sieben. Und du weißt ganz genau, was ich meine. Was ist passiert, als ihr in der Disko wart?« Vivian hatte das Interesse offensichtlich doch nicht verloren.
    »Oh, mein Gott! Es war faszinierend. Unisex Toiletten, ein vibrierender Fußboden ...«
    »Mehr will ich über den Fußboden gar nicht wissen. Was ist zwischen dir und Jake passiert? Habt ihr euch beim Tanzen geküsst?«
    »Natürlich nicht!« Hatte sie überhaupt das Recht, entrüstet zu klingen?, fragte Nel sich.
    »Und übrigens, hast du Fleur gesehen?«
    »Ja, aber natürlich konnte ich nicht erkennen, ob sie etwas im Schilde führte.«
    »Das hätte ich dir vorher sagen können.«
    »Warum hast du es dann nicht getan?«
    »Weil du nicht auf mich gehört hättest. Du neigst einfach zu Panik, Nel. Manchmal.«
    Das war nun wirklich unfair. »Ich finde, ich werde recht gut mit diesen Bienen fertig!«
    »Diese Bienen sind doch noch gar nicht richtig wach! Also, könntest du die restliche Zeit in der Disko, wo es dir nicht gelungen ist, Fleur beim Kokainschnupfen zu erwischen, überspringen und zu dem Punkt kommen, an dem du mit Jake geschlafen hast – Entschuldigung, an dem du mit ihm Sex hattest. Es war nur so eine Redensart. Wir stehen jetzt übrigens vor Bienenstock Nummer zehn.«
    »Warum sind sie nicht fortlaufend nummeriert?«
    »Weil ich, wenn ich einen weggebe oder er zusammenbricht oder sonst etwas passiert, keine Lust habe, sie alle neu zu nummerieren. Also?«
    »Nun, Jake hat darauf bestanden, dass ich über Nacht blieb. Er hat mich praktisch dazu genötigt«, verteidigte Nel sich.
    »Ich mache dir deswegen keine Vorwürfe. Mein Gott, du würdest doch nicht die ganze Nacht auf dem Bahnsteig von Paddington hocken wollen!«
    »Die Paddington Station ist renoviert worden. Es ist alles sehr hygienisch, und es wäre erheblich besser gewesen, wenn ich die Nacht dort verbracht hätte!«
    »Unsinn! Man hätte dich entführen und zu irgendeinem Pappkarton-Slum, wo die Penner hausen, schleppen können.« Vivian hatte ihre Bienen für den Augenblick offensichtlich vergessen. »Er hat also einfach gesagt: ›Wie wär’s?‹, und du hast gesagt: ›Warum nicht?‹, und dann ging’s los?«
    »Natürlich nicht! Wir haben uns gestritten, und er hat mich geküsst, und eins hat zum anderen geführt.«
    »Da hast du aber eine ganze Menge übersprungen, Nel.«
    »Du kennst die Tatsachen des Lebens. Den Rest kannst du dir dazudenken.«
    »Wahrscheinlich ja. Aber warum bist du heute Morgen so früh aufgebrochen? Der Morgen kann nämlich ausgesprochen gut sein.«
    »Das weiß ich, aber ich habe nicht im selben Bett geschlafen wie er.«
    Vivian blickte genauso erstaunt drein, wie Jake es am Abend zuvor getan hatte.
    »Warum um alles in der Welt denn nicht?«
    »Es war mir so furchtbar peinlich! Ich habe ihm das Versprechen abgenommen, nie wieder davon zu reden, und in einer Minute werde ich dir dasselbe Versprechen abnehmen.«
    »Warum in einer Minute? Nicht dass ich es versprechen würde. Ich habe die feste Absicht, so oft darüber zu reden, wie es notwendig ist, um die Details zu erfahren ...«
    Nel unterbrach sie. »Wir haben kein Kondom benutzt.«
    »Oh.« Solchermaßen zum Schweigen gebracht, blickte Vivian auf den Honigraum, den sie begutachtet hatte, und ersetzte ihn dann. »Das ist ziemlich übel. An welcher Stelle deines Zyklus bist du gerade?«
    »Ich habe keine Ahnung!«
    »Wirklich nicht? Ich weiß es immer, aber andererseits harmoniert mein Zyklus perfekt mit dem des Mondes.«
    »Das ist typisch für dich.«
    »Als ältere Frau ist eine Schwangerschaft bei dir weniger wahrscheinlich.«
    »Viele Frauen erwischt es in den Wechseljahren.«
    »Du bist nicht mal in der Nähe deiner Wechseljahre!«
    »Hm, herzlichen Dank, aber das bedeutet, dass ich schwanger werden könnte.« Nel, die ihre Panik niederkämpfen musste, holte tief Luft. »Viv, ich brauche die Pille danach. Und du musst sie mir besorgen.«
    »Warum?«
    »Weil ich schlecht in die Apotheke gehen und darum bitten

Weitere Kostenlose Bücher