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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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kann!«
    »Warum sollte es mir leichter fallen?«
    »Weil du jünger bist und hübsch und ständig Affären hast.«
    »Aber ich habe keinen ungeschützten Sex.«
    »Hättest du aber, wenn ein Kondom platzen würde.«
    Vivian seufzte. »Okay. Ich gehe mit dir. Wir fahren nach Gloucester, wo uns niemand kennt.«
    »Wie erfahren wir denn, welche Apotheke Notdienst hat?«
    »Das ist an den Türen aller anderen Apotheken angeschlagen.«
    Nel hielt inne. »Warum muss ich mitkommen?«
    »Ich könnte sagen, damit du die Verantwortung für das übernimmst, was du getan hast«, sagte Vivian streng, »aber eigentlich geht es mir mehr darum, dass es bestimmt Anweisungen geben wird, wie die Tablette eingenommen werden muss. Das solltest du dir anhören.«
    »Oh, ich verstehe«, sagte Nel unterwürfig.
    »Also, warum willst du ihn nicht wiedersehen?«
    »Ich hätte gedacht, das liegt auf der Hand!« Sie geriet langsam wieder in Rage. »Und wenn du nichts dagegen hättest, möchte ich jetzt nicht mehr darüber reden!«
    »Nel ...«
    »Nein, wirklich nicht. Mir geht es gut, oder zumindest wird es mir gut gehen, aber ich wäre dir verbunden, wenn du das Thema wechseln könntest.« Sie schwieg kurz, auf der Suche nach einem möglichen Gesprächsthema. »Was ist mit der Petition? Hast du viel Unterstützung für unsere Petition bekommen?«
    Vivian betrachtete Nel forschend, um festzustellen, ob das Thema ihres Liebeslebens wirklich erschöpft war. Nachdem sie sich mit der Tatsache abgefunden hatte, dass es so war, antwortete sie: »Eigentlich nicht. Ich meine, die Leute, mit denen ich gesprochen habe, haben alle das Formular unterschrieben, aber wir hatten keine Publicity.«
    »Ich denke, wir müssen eine Bügerinitiative ins Leben rufen, die Presse einbeziehen und so weiter«, sagte Nel.
    »Ja. Das Problem ist nur, wie wollen wir die Presse für uns interessieren? Die Lokalpresse dürfte keine Schwierigkeit darstellen, aber wir brauchen nationale Berichterstattung. Ich hab’s!« Vivian stellte den Schmoker hin. »Unser vierter Jahrestag am Donnerstag! Lass uns aus der Feier eine große Party machen! Wir sorgen für Unterhaltung und laden den Lokalsender und die Radioleute ein! Es gibt natürlich keine Garantie, dass sie kommen werden. Aber du könntest einen Kuchen backen! Das machst du großartig!«
    »Einen Kuchen backen?«
    »Du weißt schon, in der Form eines Dampfers oder so etwas. Wie du sie früher für die Partys der Kinder gemacht hast.«
    »Stimmt, ja, gute Idee. Das mache ich.«
    »Diese Woche findet eine Sitzung des Sonderausschusses statt, aber so lange können wir nicht warten, um die Sache in Gang zu bringen: Ich rufe alle an und hole mir ihre Zustimmung. Ich wüsste nicht, warum jemand etwas dagegen haben sollte.«
    »Gut gemacht, Viv. Das ist eine großartige Idee. Das gibt unserer Initiative ein wenig Pep. Manchmal denke ich, wir sind die einzigen Ausschussmitglieder, die sich wirklich für die Rettung der Wiesen engagieren. Die, mit denen ich gesprochen habe, sind einfach alle davon ausgegangen, dass das Bauvorhaben unvermeidlich ist.«
    »Ein Schokoladenkuchen wäre schön. In der Form eines Dampfschiffes vielleicht? Um die Leute an unsere Feste zu erinnern, daran, was sie verlieren würden, wenn auf dem Gelände gebaut wird.«
    Nel lächelte. Es tat gut, wieder zu einem Menschen zu werden, der Kuchen in der Form von irgendwelchen Dingen machte. Die Rolle der Frau, die wilden, ungeschützten Sex mit Fremden hatte, stand ihr eigentlich gar nicht. Wenn sie nur aufhören könnte, an Jake zu denken.
    »Schön«, sagte Vivian. »Wenn wir hier fertig sind, fahren wir nach Gloucester.«
    Nels Hunde freuten sich sehr, sie wiederzusehen. Und sie freute sich ebenso sehr. Obwohl nur ein Tag vergangen war, war so viel passiert, dass es ihr wie eine Ewigkeit vorkam – oder doch zumindest wie eine ganze Woche. Nachdem jedes der Tiere Gelegenheit gehabt hatte, ihr ausgiebig das Gesicht abzulecken, und sie alle wieder zu ihren jeweiligen Lieblingsplätzen auf dem Sofa zurückgekehrt waren, machte Nel sich in der Küche zu schaffen und erledigte den Abwasch, zu dem ihr am Morgen zuvor keine Zeit mehr geblieben war.
    »Ich werde die gestrige Nacht einfach aus meinen Gedanken verbannen, genau wie ich es Jake erklärt habe. Ich werde nicht daran denken«, erklärte sie Villette, der ältesten, matronenhaftesten Hündin, der Mutter der beiden anderen, die gehört hatte, dass die Kühlschranktür geöffnet worden war.
    Villette

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