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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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mir versprechen, dass du niemals etwas Stärkeres nehmen wirst als Hasch. Ich billige das nicht, aber ich weiß, dass manche Menschen es nehmen, ohne zu sabbernden Idioten zu werden.«
    »Meine Güte, Mum! Im Augenblick denkt man darüber nach, es zu legalisieren! Aber wenn es dich beruhigt, kann ich dir sagen, dass ich es ausprobiert habe, und es hat mir nicht gefallen. Und ich habe auch nicht die Absicht, irgendetwas anderes zu nehmen.«
    »Du ahnst ja nicht, wie sehr mich das erleichtert!« Ein prickelndes Glücksgefühl stieg in Nel auf. Der Aufruhr wegen Jake hatte die nagenden Zweifel an Fleur zwar überschattet, aber doch nur vorübergehend: Dies war eine wundervolle Nachricht.
    »Was dir eigentlich Sorgen machen sollte, ist die Frage, wie viel ich trinke. Hat Simon dich nicht auf diesen Artikel über den Jungen aufmerksam gemacht, der an seinem achtzehnten Geburtstag an den Cocktails gestorben ist, die seine Freunde ihm gemacht haben?«
    »Schon gut, Fleur, ich habe verstanden! Wie wär’s jetzt mit einem schönen heißen Toast mit Butter?«
    »Ja! Und jetzt erzähl mir, Mum, war das der Mann, der dich vor Weihnachten unter dem Mistelzweig geküsst hat?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Liebling.«
    »Der Mann, mit dem du in der Disko warst.«
    Nel seufzte. »Na schön, ja, er war es. Aber wir haben das nicht so eingefädelt ...«
    »Huh! Und da glaubst du, du müsstest mein Privatleben auskundschaften! Ich finde, du solltest dich mehr mit deinem beschäftigen!«
    Nel hätte am liebsten den Kopf unter dem größten Kissen begraben, das sie finden konnte. Stattdessen setzte sie den Teekessel auf.

Kapitel 9
    E s war Montagmorgen, und Nel betrachtete das Bild eines Schaufelraddampfers, das sie im Geiste in einen Kuchen verwandelte, als das Telefon klingelte.
    Sie zuckte zusammen. Nur ein Teil ihrer Gedanken war bei Kuchendosen, Schiffssirenen und Zuckerguss gewesen, der größere Teil hatte sich immer noch mit Jake Demerand und dem beschäftigt, was zwischen ihnen vorgefallen war – nicht mit dem schrecklichen Erwachen, sondern mit den wonnevollen Augenblicken, in denen alles Denken ausgesetzt hatte und nur der Instinkt zählte. Das Schrillen des Telefons, das sie in die wirkliche Welt zurückholte, war alles andere als angenehm.
    »Spreche ich mit Nel Innes?«, gurrte Kerry Anne.
    »Ja.« Nel erkannte ihre Stimme. Kerry Anne war ein Eimer kalten Wassers in menschlicher, telefonischer Gestalt auf ihre verderbten, aber genussvollen Erinnerungen. Kerry Anne stellte alles dar, wogegen Nel kämpfte.
    »Hier spricht Kerry Anne Hunstanton. Ich möchte, dass Sie mich zu dieser Frau bringen, die ihre eigene Kosmetik herstellt.«
    »Oh?« Das möchten Sie, ja?, dachte sie. Nun, ich werde das nicht für Sie tun, junge Dame. Nicht ohne mein Pfund Fleisch als Gegenleistung, vielen Dank.
    »Ja. Ich kann nicht nach London fahren, und meine Reinigungsmilch ist alle.«
    »Nun, ich kann Ihnen natürlich helfen, aber da war doch noch eine Kleinigkeit, die Sie für mich tun wollten?«
    »Ich habe mit Pierce über den Markt gesprochen, und er sagt, die Leute dürfen weitermachen, bis die Bauarbeiten anfangen.«
    »Wann wird das sein?«
    »Das weiß Gott! Wir haben immer noch Schwierigkeiten mit den Plänen. Irgendetwas wegen der Ziegelsteine, die wir benutzen wollen.«
    Gut, dachte Nel. Vielleicht würden ihre Pläne ja bis in alle Ewigkeit abgewiesen werden, und sie und Vivian brauchten sich nicht halb umzubringen, um die Wiesen zu retten. Erst heute Morgen hatte sie auf dem Dachboden nach einem der alten Bücher ihrer Kinder gesucht, weil sie sich schwach erinnerte, dass dort ein Schaufelraddampfer abgebildet war. Dabei hatte sie eine Plastikhülle entdeckt, in der einmal eine Matratze verpackt gewesen war. Sie wollte die Plastikhülle gerade wegwerfen, als ihr wieder einfiel, dass sie vielleicht nützlich sein würde, wenn ihr und Vivian tatsächlich nichts anderes übrig blieb, als Simons Vorschlag aufzugreifen und sich vor die Bulldozer zu legen. Feuchtwiesen waren von Natur aus eben feucht.
    »Also, wann können Sie mich hinbringen? Werden Sie mich hinbringen?«
    Nel antwortete immer noch nicht. Sie hatte furchtbar viel zu tun – die Frage, wie man exotisch geformte Kuchen herstellte, war tatsächlich eins ihrer geringsten Probleme –, und sie wollte Zeit schinden, um Kerry Anne möglichst lange auf die Folter zu spannen. Andererseits würden ein paar Stunden in Kerry Annes und Sachas Gesellschaft sie von finsteren

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