Geschenke aus dem Paradies
hingehörte, nichts war unordentlich, alles sauber und griffbereit. Wann immer Nel Sachas Dachboden sah, wurde ihr klar, was sie mit ihrem eigenen hätte anfangen können, wenn er nicht so voller unnützem Kram gewesen wäre.
»Es ist klein, aber es funktioniert. Und ich stelle alle Dinge nur in sehr kleinem Rahmen her. Auf diese Weise kann ich dafür sorgen, dass die Qualität stets perfekt ist. Ich hätte natürlich gern mehr Platz, aber das ist alles, was ich habe. Also, für welches Produkt interessieren Sie sich denn am meisten?«
»Reinigungsmilch, eindeutig«, sagte Kerry Anne. »Meine Poren sind so verstopft, dass ich noch platzen werde, wenn ich sie nicht bald richtig säubern kann.«
»Nun, die Reinigungsmilch ist mir ausgegangen, aber wir können welche herstellen. Es ist allerdings ziemlich zeitaufwändig, und mein Rezept ergibt immer nur vier Töpfchen, aber da ich heute Hilfe habe, könnten wir die Menge wahrscheinlich verdoppeln.«
»Sagten Sie, vier Töpfchen? Sie machen nur vier Töpfchen auf einmal?«, fragte Kerry Anne, die sich nicht sicher war, ob sie beeindruckt oder entsetzt sein sollte.
Sascha nickte. »Wie ich schon sagte, ich stelle gern sicher, dass jedes Produkt, das mein Haus verlässt, den gleichen hohen Qualitätsanforderungen genügt. Also schön, Mädels, setzt eine Haube auf und zieht bitte Handschuhe an.«
Nel stülpte sich eine Papierhaube aufs Haar und streifte Handschuhe über. »Machst du das wirklich jedes Mal so, selbst wenn du allein bist?«
»Natürlich. Wie würde ich dastehen, wenn jemand in irgendetwas ein Haar fände? Ich behandele die Kosmetika,
als seien sie Nahrungsmittel, und auf diese Weise weiß ich, dass alles rein ist. Also schön, was machen wir? Reinigungsmilch.«
Kerry Anne beobachtete wie gebannt, wie Sacha einen Mixbecher aus Plastik hervorholte und dann ein kleines, schon leicht abgegriffenes Notizbuch.
»Ich bewahre all meine Rezepte hier drin auf. Es hat mich einige Zeit gekostet, diese Reinigungsmilch zu entwickeln. Es ist eine Nachahmung von der, die all die Stars kaufen ...«
Kerry Anne unterbrach sie mit ehrfürchtigem Tonfall und nannte einen Namen.
»Genau die. Aber ich habe die Reinigungsmilch ein wenig verfeinert, sodass sie, glaube ich, besser ist. Was brauchen wir denn? Sheabutter. Hm! Riecht mal! Wenn Sie mir vorlesen, was wir brauchen, Kerry Anne, suche ich die Sachen zusammen.«
Kerry Anne las die Zutatenliste vor, und Sacha suchte sich alles Nötige zusammen. Nel hatte Sacha schon früher bei der Arbeit beobachtet, da sie eine der Frauen war, die Sacha manchmal anrief, wenn sie mit ihren Bestellungen in Verzug war und ein wenig Hilfe brauchte. Nel wusste, wie magisch der Herstellungsprozess war, die winzigen Mengen, die sorgfältig ausgemessen wurden und die sich schließlich in Produkte verwandelten, die ebenso wohltuend wie exklusiv waren.
Kerry Anne geriet von Minute zu Minute mehr aus dem Häuschen, während sie das Buch durchblätterte. »Lippenbalsam! Können wir auch Lippenbalsam machen? Meine Lippen werden immer so trocken, und es gibt nur einen einzigen Balsam ...«
Diesmal war es Sacha, die den Namen ergänzte. »Nur dass in meinem noch ein oder zwei ätherische Öle sind, die in dem anderen Balsam nicht enthalten sind. Und für die Rosaversion benutze ich natürliche Farbe. Den Lippenbalsam können wir machen, wenn wir mit der Reinigungsmilch fertig sind. Nel, würdest du so lieb sein und mir ein paar Töpfchen holen? Sie stehen unter der Bank hinter dir, hinter dem Karton mit den Etiketten. Wunderbar, und die Deckel liegen genau dahinter.«
»Ich kann es nicht glauben«, rief Kerry Anne, die vor Aufregung zitterte. »Das macht ja solchen Spaß!«
»Das stimmt. Es wird mir fehlen, wenn ich das alles hier aufgeben muss. Es ist allerdings auch harte Arbeit.«
»Hm, wenn Sie normalerweise alles allein machen ... Also, was soll ich jetzt tun?«
»Sie brauchen nur gründlich zu rühren, während ich die pulverisierten Walnussschalen abwiege.«
»Warum stellen Sie nicht noch jemanden ein?«, fragte Kerry Anne und roch begeistert an dem Krug. »Das riecht himmlisch!«
»Wie Sie sehen, habe ich keinen Platz, und wenn ich etwas Größeres mieten würde, müsste ich erheblich größere Mengen verkaufen, damit es sich rentiert.«
»Aber Sie könnten doch einfach so weitermachen?« Kerry Anns Zunge lugte zwischen ihren Zähnen hervor, während sie beobachtete, wie Sacha ihren winzigen Messlöffel abstrich.
»Leider
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