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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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hineinschauen konnte.
    »Hat sich jemand für heute entschuldigt? Nur Michael und Cynthia? Sonst niemand?«
    Nel fand einen Kugelschreiber in ihrer Tasche und begann, auf ihrer Tagesordnung herumzukritzeln. Konnten sie nicht einfach zur Sache kommen und allen mitteilen, was Jake hier zu suchen hatte?
    »Bevor wir anfangen, sollte ich Ihnen wohl mitteilen, warum wir Mr Jake Demerand hier haben.«
    »Ja«, sagte Nel. Es kam ziemlich laut heraus.
    »Es hat einen unglücklichen Zwischenfall mit Mrs Innes’ Kuchen gegeben«, bemerkte Jake, wie um Nels Grobheit zu erklären. »Ein Fußball ist versehentlich darauf gelandet.«
    »Es war nicht mein Kuchen«, sagte sie, immer noch lauter und streitlustiger, als sie es eigentlich beabsichtigte. »Es war der Geburtstagskuchen für das Hospiz, für die Party. Morgen.«
    »Oh je. Was für eine Schande.« Chris Mowbray sah herablassend auf sie hinunter. »Nel backt ziemlich leckere Kuchen für das Hospiz, und die Einkünfte, die dem Hospiz daraus zufließen, sind nicht zu unterschätzen, auch wenn es natürlich nur kleine Summen sind. Aber ich bin davon überzeugt, dass Sie im Handumdrehen einen neuen Kuchen zusammenrühren können.«
    Nels Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf. Irgendwie hatte er es geschafft, anzudeuten, ihre Kuchen seien der einzige Beitrag, den sie für das Hospiz leistete. Und was das »Zusammenrühren eines Kuchens im Handumdrehen« betraf, würde sie gern mal sehen, wie er es versuchte!
    »Hm, ich hatte leider keine Gelegenheit, den Kuchen zu sehen, bevor er von dem Fußball zermatscht wurde«, sagte Jake. »Aber ich kann mich dafür verbürgen, dass er köstlich war.«
    Er sah Nel an. »Ich habe unbeabsichtigt etwas davon gegessen.«
    Nel fügte einige Dornen zu dem Rosenstängel hinzu, den sie gerade zeichnete, und biss sich auf die Lippen. Sie kochte vor Wut, war aber gleichzeitig außer Stande, nicht auf Jake anzusprechen. Rache war heftig und heiß definitiv besser als kalt und sorgfältig geplant. Wie Sex, um genau zu sein.
    Kaum hatte der Gedanke in ihrem Kopf Gestalt angenommen, errötete sie. Denk nicht an Sex, befahl sie sich streng. Tu es nicht! Du bist wegen des Hospizes hier! Er ist der Feind! Alles, was zwischen euch vorgefallen ist, ist vorbei! Außerdem wird er dich jetzt, nachdem er Vivian kennen gelernt hat, nicht einmal mehr ansehen. Nur dass er sie doch ansah. Und sie errötete noch heftiger, aus Sorge, er könne ihre Gedanken lesen.
    »Also«, verlangte sie zu wissen, »warum ist er hier? Ich meine, ist es moralisch vertretbar, Mr Demerand an der Ausschusssitzung teilnehmen zu lassen, obwohl er die Hunstantons vertritt? Er dürfte kaum unparteiisch sein.«
    »Wenn ich das einfach erklären ...«
    Nel, die sich im Allgemeinen bei Ausschusssitzungen sehr gut benahm, geriet mit jedem Wort, das der Vorsitzende sagte, mehr und mehr in Rage. »Es ist einfach undemokratisch, Leute in den Ausschuss zu berufen, ohne uns andere zu konsultieren, nur weil – weil man sich in der Gemeinde lieb Kind machen will! Sollten wir nicht darüber abstimmen dürfen, mit wem wir arbeiten wollen?«
    »Nel! Könnten Sie Ihre Anmerkungen bitte an den Vorsitzenden richten!«
    »Sie hat Recht«, sagte Vivian. »Herr Vorsitzender.«
    Jake hob die Hand. »Darf ich das bitte erklären? Ich bin hier, um meinen Mandanten zu vertreten, um sicherzustellen, dass seine Interessen nicht irgendwie gefährdet werden. Ist das für Sie in Ordnung, Mrs Innes?«
    Nel errötete. Er hätte sie nicht so ansehen dürfen. Das war nicht fair.
    Chris machte die Art von Handbewegung, die dem Ausschuss sagte, dass er auf beruflicher Ebene niemals mit Frauen hatte umgehen können. Nel registrierte es mit einem Schaudern. Chris hatte sie auf der Tanzfläche bei mehr als einer Gelegenheit zu fest an sich gepresst.
    »Ich weiß nicht, inwiefern die Interessen Ihrer Mandanten gefährdet werden könnten. Paradise Fields gehört den Hunstantons, ein Grundstück, das es uns ermöglicht, erhebliche Gelder für das Hospiz aufzubringen, und es gibt eine Bauplanungsgenehmigung für das Land. Was wollen Ihre Mandanten denn sonst noch, Mr Demerand?«
    Jake warf Chris Mowbray einen Blick zu, als wolle er ihn zum Sprechen auffordern.
    Der Vorsitzende räusperte sich und stand auf. »Ich denke, alle Mitglieder des Ausschusses sind mit der Situation vertraut. Es ist natürlich sehr bedauerlich für das Hospiz, dass wir die Wiesen nicht länger benutzen können ...« Er hielt inne und warf Nel ein

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