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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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geschäftsmäßig und nüchtern zu sein. »Ich kenne einen Entenzüchter! Ich gebe Ihnen die Adresse. Ich denke, er züchtet auch irgendwelche seltenen Rassen. Was genau, weiß ich nicht mehr. Ich muss noch wegen des Marktes mit ihm sprechen. Bis Sie mich daran erinnert haben, hatte ich ganz vergessen, dass ich den Betreffenden kenne. Sie sollten sich unbedingt bei ihm melden.«
    Es widerstrebte Nel, die gemütliche Küche und den vor jugendlichem Überschwang sprühenden Ben zu verlassen, aber wenn sie blieb, musste sie noch mehr essen, und ihr war bereits leicht übel. Daher schien ihr das keine gute Idee zu sein. Sie ging durch schmale, gewundene Gassen und fand schließlich den Korbmacher.
    »Auf den meisten Bauernmärkten werden nur Lebensmittel angeboten«, erklärte sie ihm, nachdem sie gesehen hatte, was er mit einem Weidenzweig zu Wege brachte. »Aber ich bearbeite die Gemeindeverwaltung, um die Erlaubnis zu bekommen, auch qualitativ hochwertige handwerkliche Waren zuzulassen – Töpferei, Schmiedesachen und so weiter. Ich denke, so etwas würde gut zu Lebensmitteln passen, und wenn die Sachen vor Ort produziert werden, warum nicht?«
    »Hm, vielen Dank.« Der Mann war in den Dreißigern, bärtig und mit einem Overall bekleidet. Mehrere kleine Kinder scharten sich um ihn, und in der Küche kochte seine Frau Tee. »Es wäre schön, eine regelmäßige Verkaufsmöglichkeit zu haben. Ich verbringe den größten Teil meiner Zeit damit, Hecken anzulegen, aber man braucht schließlich auch eine Beschäftigung für schlechtes Wetter. Kommen Sie mit ins Warme.«
    Es war eine nette Familie. Die Küche war behaglich und nicht allzu ordentlich, und Nel fühlte sich dort sofort zu Hause. »Sie wissen wahrscheinlich, dass der Markt in Zukunft nicht mehr auf Paradise Fields stattfinden kann«, sagte sie schließlich. »Wir sind zwar ein wenig zu weit entfernt, als dass es Sie direkt betreffen würde, aber eine Schande ist es trotzdem. Es ist sehr seltenes und kostbares Wiesengebiet. Außerdem hat das Kinderhospiz dort den größten Teil seiner Spenden gesammelt.«
    Ewan sah sie nachdenklich an. »Das tut mir Leid, aber Menschen brauchen nun mal Häuser. Welcher Bauunternehmer hat den Auftrag bekommen?«
    »Nun, im Augenblick ist es jemand mit Namen Gideon Soundso.« Sie seufzte. »Ein netter alter Bursche aus unserem Ausschuss – Isaak oder Abraham, irgendetwas Biblisches – meinte, er könnte vielleicht etwas Besseres bauen, aber mal ehrlich ...«
    »Abraham? Den kenne ich! Ich habe früher für ihn gearbeitet. Er ist ein guter Kerl. Und ein guter Bauunternehmer.«
    »Aber er muss langsam in die Jahre kommen.«
    »Er ist in Frührente gegangen. Hat aber seine Schäfchen vorher ins Trockene gebracht. Er interessiert sich für dieses Stück Land? Das ist gut. Er baut schöne Häuser.«
    Nel war ein wenig erstaunt. Ewan war alternativ von seinen Stiefeln bis zu seiner Wollmütze mit Ohrklappen; Nel hätte geschworen, dass er selbst gegen den Bau einer Bushaltestelle gewesen wäre, hätte sie auf einem Fleckchen Gras gestanden, geschweige denn einer Siedlung auf Feuchtwiesen.
    »Wir fahren mit den Kindern im Sommer manchmal hin«, bemerkte seine Frau. »Sie spielen da gern auf der Schaukel. Es wäre eine Schande, wenn auf den Wiesen gebaut würde.«
    Ewan schüttelte den Kopf. »Nein. Die Menschen müssen schließlich irgendwo wohnen. Sind auch einfachere Einfamilienhäuser geplant? Dagegen kann man keine Einwände erheben. Aber Gideon Freebody ist ein durch und durch übler Kerl.«
    »Sie scheinen ja eine Menge darüber zu wissen. Wie kommt das?«
    »Ich war von Beruf Maurer, bis ich mich hier niedergelassen habe. Wir haben Geld gespart und dieses Stückchen Land mit Bäumen darauf gekauft, und jetzt arbeite ich größtenteils auf dem Grundstück. Aber Gideon Freebody gehört hinter Gitter. Seine Häuser fallen in sich zusammen, bevor die Farbe getrocknet ist.«
    »Oh.«
    »Er hat eine Menge Geld gescheffelt, indem er die Häuser alter Leute aufgekauft hat und sie dann verfallen ließ, um sie abzureißen und teure Häuser auf die Grundstücke zu setzen. Er hatte einen zwielichtigen Anwalt, der ihm geholfen hat, damit durchzukommen.«
    Nel hatte das Gefühl, als hätte ihr jemand einen Schlag direkt ins Herz versetzt. Sie fragte nicht nach dem Namen des zwielichtigen Anwalts, für den Fall, dass sie ihn kannte. Gerüchte, die sie von Catherine hörte, konnte sie noch als Gerüchte abtun, so gerade eben. Aber das Gleiche

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