Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
Gedanken zu ordnen.
    Sie waren immer noch ungeordnet, als Abraham mit dem Glas zurückkam.
    »Sie denken, dass er das Hospiz zu Bebauungszwecken verkaufen will?«, fragte sie, nachdem sie einen Schluck genommen hatte.
    Abraham nickte.
    »Das würde erklären, wie man Platz für all diese Häuser schaffen will, aber wo ist die Zufahrt?«
    »Hier.« Abraham zeigte auf eine Stelle auf dem Plan.
    »Warum ist die mit einer anderen Farbe eingezeichnet? Tut mir Leid, dass ich so dumme Fragen stelle.«
    »Es ist keine dumme Frage. Es ist eine sehr vernünftige Frage. Die Stelle ist deshalb mit einer anderen Farbe eingezeichnet, weil das Grundstück den Hunstantons nicht gehört. Zumindest nicht mehr.«
    »Wem gehört es dann?«
    »Das ist nicht ganz klar. Sie sehen, dass man dafür nicht dieselbe Farbe benutzt hat wie für dieses Grundstück hier.«
    Nel schaute genauer hin, und sie verschob den Plan etwas. »Das ist das Hospiz!«
    »Das vermute ich. War das hier früher der Witwensitz von Hunstanton Manor?«
    »Hmhm. Sir Gerald hat es vor etlichen Jahren dem Hospiz überschrieben. Deshalb dachten wir, dass uns das Wiesenland gehört.«
    »Ich vermute, dass er nicht allzu viel von dem Erbe seines Sohnes verschenken wollte. Aber dieser kleine Streifen Land, eine Art Schutzgrundstück könnte man es nennen, könnte für das Hospiz sehr nützlich sein.«
    »Inwiefern? Es ist nicht besonders groß.«
    »Aber ohne dieses Grundstück würden Gideon Freebodys überarbeitete, größere Pläne niemals genehmigt werden. Es gibt keine ausreichende Zufahrtsmöglichkeit ohne diesen Streifen Land.«
    »Und Sie denken, dass es vielleicht dem Hospiz gehört.«
    »Ja.«
    »Aber warum?«
    »Ein kleines Vögelchen hat es mir zugezwitschert. Ich werde nicht sagen, wer es war, ich sage nur, dass Sie der Sache nachgehen sollten. Bevor jemand anderes es tut. Wer immer dieses Land besitzt, hat viel Macht bei all diesem Hokuspokus. Ohne dieses Stückchen Land hätte es keinen Sinn, das Hospiz abzureißen.«
    Ein Hoffnungsschimmer flackerte auf. »Aber wir könnten die Bebauung als solche nicht verhindern?«
    Abraham lachte. »Nein, Mädel, das können Sie nicht. Die Hunstantons sind erpicht darauf zu bauen, und sie haben bereits eine Bauplanungsgenehmigung für Paradise Fields. Aber Gideon Freebody könnten Sie auf diese Weise ausbremsen.«
    Nels Gedanken überschlugen sich. Sie konnte es nicht fassen, dass jemand, insbesondere Chris Mowbray, so verschlagen sein konnte. Durfte sie überhaupt noch jemandem trauen? »Was ist mit Ihnen? Wie sehen Ihre Pläne aus? Sie haben doch nicht auch etwas Abscheuliches vor, oder?«
    Abraham kicherte. Er blieb bemerkenswert ruhig, was sehr hilfreich war, da Nel einem hysterischen Anfall nahe war. »Nein! Mein Plan ist sehr viel kleiner, und die Zufahrt auf beiden Seiten würde deutlich angemessener sein.
    Ich baue gern qualitativ hochwertige Häuser. Das zahlt sich am Ende immer aus. Ah, da kommt ja meine Frau. Haben Sie Lust auf eine Tasse Kaffee oder Tee und selbst gemachte Butterkekse?«
    Nel hatte im Grunde keinen Appetit auf irgendetwas; sie wollte sich verabschieden und über die Konsequenzen dessen nachdenken, was sie soeben erfahren hatte. Angenommen, das Hospiz war im Grundbuch nicht als Eigentümer des Landstreifens eingetragen und konnte deshalb ohne weiteres abgerissen werden? Angenommen, es wurde zu teuer für sie, das Haus zu unterhalten? Konnten sie sich darauf verlassen, dass Abraham bis in alle Ewigkeit die Wartungsarbeiten übernahm? Konnten sie ein baufälliges Haus teuer genug verkaufen, um etwas Neues, Zweckmäßiges für das Hospiz zu erwerben? Oder würden sie, wenn sie nur den kleinen Streifen Land verkauften, genug Geld zusammenbringen, um das Hospiz noch ein Weilchen über Wasser zu halten – aber für wie lange? Wie sie es auch drehte und wendete, die Situation war grässlich kompliziert.
    Aber Mrs Abraham, deren Name Doris war, tischte im Handumdrehen Tee und Kekse auf, und Nel konnte es ihr nicht abschlagen. Doris war gerade so mütterlich, wie ihr Mann väterlich war, und die Gesellschaft der beiden freundlichen alten Leute tat ihr gut.
    »Erzählen Sie mir von diesem Hospiz«, sagte Doris, als spürte sie, dass Nel vollkommen außer sich war und beruhigt werden musste. Und ihre vernünftige, sanfte Stimme beruhigte Nel tatsächlich. »Abraham bringt es nicht fertig, mir zu erklären, was da eigentlich vorgeht. Wie ich höre, machen Sie Ihre Arbeit ganz großartig.«
    Es half ihr,

Weitere Kostenlose Bücher