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Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman

Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman

Titel: Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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es in sich. Er hoffte nur, dass Gabel und Rahmen nichts abbekommen hatten, sonst wäre erst einmal Schluss mit dem Motorradfahren. Die beiden Männer standen am Fenster und begutachteten sprachlos die Szenerie vor dem Haus. Karlo fasste sich als Erster. „Herr Berwald, tun Sie mir den Gefallen und streichen Sie das nicht aus Ihrem Gedächtnis. Es könnte sein, dass ich noch einen Zeugen brauche.“
    „Was machen wir jetzt?“
    Dietmar Hund schaute ratlos zu seinem Kollegen, der sich mühsam aus dem Wagen quälte.
    „Schöner Mist!“, entfuhr es ihm gepresst. Dann erkannte er das Dreirad. „Verdammte Scheiße! Weißt du, wem die Karre gehört?“
    „Hab’s schon gesehen. Jetzt komm schon, bringen wir es hinter uns.“
    Hund drehte sich um und ging los. Er drückte auf die Klingel und fast zeitgleich wurde der Türöffner betätigt. Die Beamten betraten das Treppenhaus, die Tür zu Berwalds Wohnung stand offen. Der Hausbesitzer lehnte am Türrahmen und winkte.
    „Kommen Sie rein, meine Herren, bitte schön, immer hier entlang.“
    Karlo schaute sich derweil im Wohnzimmer um und begutachtete die Kisten, die in der Ecke standen. Ganz normale Umzugskartons aus Pappe. Doch da fiel ihm ein Ordner ins Auge. Der flache Ordner aus rosa Pappe lag auf einer der Kisten. Neugierig steuerte er darauf zu. Er schaute prüfend zur Wohnzimmertür, dann hob er den Deckel des Ordners an. Sofort war sein Interesse geweckt. Was war denn das? Irgendwie seltsam. Er schaute unschlüssig auf den Brief in der Klarsichthülle. Da hörte er, wie Berwald die Polizisten hereinbat. Er ließ den Deckel des Ordners fallen wie eine heiße Kartoffel.
    Als die Polizisten die Wohnung betraten, stand Karlo wieder in der Mitte des Wohnzimmers.
    „Na? Schon lange nicht mehr gesehen.“ Karlo lächelte den Neuankömmlingen säuerlich entgegen.
    Haffmann blies zischend Luft aus.
    „Kölner!“, stieß er hervor. „Logisch. Wenn irgendwas los ist, bist du dabei.“
    Hund machte seinem kleinen blonden Kollegen ein beschwichtigendes Zeichen und wandte sich dann an Berwald. „Was ist denn passiert? Es sind also Schüsse gefallen? Sind Sie sicher, dass es nicht etwas anderes war?“
    „Was glauben Sie, ist das hier?“, brauste Berwald auf. Er wies auf die beiden Löcher in der Wand.
    „Oh!“
    „Ungefähr das habe ich auch gedacht, als ich es gesehen habe“, spöttelte Karlo.
    Bevor einer der Beamten das Wort ergreifen konnte, gab Berwald einen Bericht des Vorfalls.
    „Ich habe hier ganz normal in meinem Sessel gesessen“, begann er, „irgendwann ist es mir zu dunkel geworden und ich habe das Licht angemacht. Dann bin ich zum Fenster gegangen und habe es geöffnet. Wollte ein wenig frische Luft reinlassen. Als ich mich wieder vom Fenster weggedreht habe, fiel der erste Schuss. Ich glaube, dass er mich nur knapp verfehlt hat. Ich wollte das Zimmer so schnell wie möglich verlassen, dabei bin ich über das Ding da gestolpert.“ Er wies auf den Hocker, der vor seinem Sessel gestanden hatte, umgefallen war und nun auf der Seite lag. „Ich vermute, das war mein Glück. Denn genau in diesem Moment fiel der zweite Schuss. Wenn ich nicht hingefallen wäre, hätte es mich wahrscheinlich erwischt.“
    „Verstehe“, nickte Hund eifrig. „Die Kollegen von der Kripo müssten eigentlich gleich da sein. Die können sich das mal genauer ansehen.“
    Kurz darauf stand Kommissar Reichard in Berwalds Wohnzimmer. Hier stimmte etwas nicht, das war klar. Da gab es den Toten im Fechenheimer Wald. Der hatte hier im Haus gewohnt. Aus diesem Grund war er am Dienstag schon einmal hier gewesen. Doch außer der schon bekannten Tatsache, dass Habicht nicht nur passionierter Jogger war, sondern auch noch ein leidenschaftlicher Autoknacker, hatte er zwei Tage zuvor nichts wirklich Interessantes herausfinden können. Seine wenigen Fragen waren buchstäblich verpufft.
    Und nun stand er schon wieder hier, wegen eines Anschlags auf den Hausbesitzer. Das wäre noch zu verkraften gewesen. Als er dann aber Karlo Kölner erkannte, der bei Berwald in der Wohnung stand, griff eine Art Verzweiflung mit klammen Fingern nach seinem kriminalistischen Elan. Am liebsten wäre er auf der Stelle nach Hause gefahren, hätte sich ins Bett gelegt und die Decke über die Ohren gezogen. Ein komisches Gefühl hatte der Kripobeamte schon auf der Straße gehabt, als er Kölners MZ-Gespann entdeckte.
    Karlo kannte den zweiten Kripobeamten nicht. Er schenkte ihm einen schrägen Blick. Klar, Georg

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