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Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman

Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman

Titel: Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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kannte er doch! Das war genau die gleiche Jacke, die er Jeannette geschenkt hatte. Plötzlich elektrisierte ihn ein Gedanke. Vielleicht war es ja sogar –
dieselbe
?
    Seine Augen folgten der Frau, die vor einem kleinen blauen Auto mit Offenbacher Kennzeichen stehenblieb, die Fahrertür öffnete und einstieg. Als die Ampel für Karlo auf Grün schaltete, fuhr das winzige Gefährt aus der Parklücke.
    Karlo entschied, das Einkaufen müsse warten. Er fuhr langsam an, um der Frau das Einfädeln zu ermöglichen, dann folgte er ihr so unauffällig, wie es mit einer völlig verbeulten, knatternden, qualmenden, rotlackierten MZ mit Seitenwagen eben möglich war.
    Auf der Carl-Ulrich-Brücke nach Offenbach bedauerte er, dass es erst Donnerstag war. Einen Tag später wäre Markttag gewesen, und er hätte sich einige frische leckere Sachen besorgen können, wenn er schon mal in Offenbach war.
    Aber eins nach dem anderen.
    Mittlerweile befanden sich mehrere Fahrzeuge zwischen Karlo und dem Auto der Frau, was Karlo recht war. So würde er nicht über Gebühr auffallen.
    Das blaue Auto indes fuhr die Kaiserstraße entlang Richtung Berliner Straße. Vor der Kreuzung setzte die Frau in der roten Lederjacke den Blinker und hielt schließlich vor der Ampel auf der Abbiegerspur nach links. Nun stand nur noch ein Wagen zwischen Karlo und seinem Zielobjekt. Als das Signal auf Grün sprang, bog die Frau nicht in die Berliner Straße ein, sondern wendete und fuhr die Kaiserstraße langsam ein kurzes Stück auf der Busspur zurück. Offenbar suchte sie einen Parkplatz. Kurz darauf hielt sie an und quetschte sich geschickt in eine winzige Lücke.
    Wahnsinn
, dachte Karlo,
Offenbacher Frauen können einparken!?
    Er fuhr ein Stück weiter und wurde ebenfalls fündig. Für ein normales Auto wäre hier kein Platz mehr gewesen, doch das MZ-Gespann passte locker in die kleine Lücke.
    Nachdem er seinen weißen Halbschalenhelm im Kofferraum verstaut hatte, lief er eilig zurück. Die Frau stieg die Stufen zu dem zwölfstöckigen Mietshaus am Büsingpark empor und steuerte auf den Kiosk neben dem Eingang zu. Karlo bewunderte ausgiebig den knackigen Po, den sie dabei zur Schau stellte, und ging ebenfalls in Richtung des kleinen Ladens.
    Er hörte das helle Lachen der Frau, sie schien mit dem Mann hinter dem Fenster zu scherzen. Sie legte einen Geldschein auf die Theke, nahm eine Plastiktüte entgegen und wandte sich dem Eingang des Mietshauses zu. Als sie die Eingangstür öffnete, war Karlo knapp hinter ihr. Gemeinsam betraten sie den Aufzug. Während der Fahrt nach oben herrschte das übliche Schweigen und Karlo hielt sich aus gutem Grund zurück.
    Im vierten Stock stieg die Frau aus. Auch Karlo verließ den Lift. Die Frau ging nach rechts, Karlo blieb stehen und beobachtete, wie sie am Ende des Ganges eine Wohnung betrat. Als die Tür ins Schloss gefallen war, besah er sich das Namensschild.
Kirchner
. Das sagte ihm nichts.
    Was sollte er tun? War das wirklich Jeannettes Jacke? Karlo stand unschlüssig vor der Tür. Er konnte nicht einfach klingeln und der Frau die Jacke abnehmen. Dann entschloss er sich, mit Gehring zu reden. Er ging zurück zum Aufzug. Die Anzeige verkündete, dass die Kabine im Erdgeschoss hielt. Karlo drückte den Knopf, trat einen Schritt zurück und beobachtete, wie sich die Anzeige der Stockwerke veränderte.
    Als die Aufzugtür aufglitt, setzte sich Karlo wieder in Bewegung. Er wollte noch zur Seite treten, doch der Mann in der dunklen Kapuzenjacke war zu schnell. Er schoss aus der Kabine und rempelte den arglosen Karlo dabei rücksichtslos an.
    Mehr als ein sarkastisches „Entschuldigung“ brachte Karlo in seiner Verblüffung nicht zustande. Der Mann drehte sich um und zeigte ihm mit einer verächtlichen Grimasse den Mittelfinger.
    „Fick dich, Arschloch!“
    Wut stieg in Karlo auf. Er beherrschte sich jedoch, als er sah, wie der Kerl den Schlüssel ins Schloss der Tür steckte, hinter der soeben die Frau mit der roten Jacke verschwunden war.
    Mittlerweile hatte sich die Aufzugtür wieder geschlossen und die Kabine fuhr nach unten. Karlo stieß einen Fluch aus und drückte erneut auf den Knopf. Im gleichen Augenblick schlüpfte der unhöfliche Rüpel in die Wohnung.
    Auf einmal dämmerte es Karlo. Die Kapuzenjacke. Die rote Lederjacke. Aber klar, das passte. Hatte er zufällig das Phantom gefunden? Er musste sofort Gehring alarmieren.
    Als sich die Aufzugtür öffnete, stieg er ein und drückte den Knopf zum

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