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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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kleinen Fingers; ihn schätzte
     man am höchsten und er wurde deßhalb auch gewöhnlich in den Palästen des Königs und der Incas gebraucht; ferner gab es noch
     ganz kleinen Pfeffer, der wie die Kirsche an einem Stiele hing und dieser ähnlich war. – Aus einem andern Baume, Chuchan genannt,
     bereitete man mehrere Arten Hanf, der theils zu Thauen theils zu Geweben verwendet wurde; aus den Wurzeln des Baumes zog man
     eine Seife, mit welcher sich die Frauen den Kopf wuschen. Sie soll außerdem Kopfschmerzen so wie die Flecken im Gesichtvertreiben und das Wachsen der Haare befördert haben. Merkwürdig ist die Art und Weise, wie mit dieser Wurzel die Weiber
     ihre Haare schwarz färbten. Sie trugen nämlich das Haar sehr lang, so daß es über die Schultern fiel oder banden es mit einer
     Schnur einfach auf den Kopf. Wurden ihre Haare weiß oder fielen sie ihnen aus, so kochten sie die Wurzel des Chuchan In einem
     Kessel und hingen mit vorgebeugtem Kopf die Haare in die siedende Flüssigkeit; in dieser peinlichen Stellung blieben sie zwei
     bis drei Stunden und ihre Haare waren dann schwarz und glänzend wie das Gefieder der Raben.
    Den ersten Rang unter den Früchten nahmen die ein, welche ein gewisser Baum, von den Spaniern Platane genannt, trug; er glich
     der Palme, seine Blätter waren sehr breit und grün, standen aufrecht und aus ihrer Mitte wuchs eine traubenartige Frucht hervor,
     bisweilen mit 300 Beeren; die Trauben waren ungefähr eine Viertel Elle lang und drei Finger dick. Wenn sie zu reifen anfingen,
     wurden sie abgepflückt, damit sie den sehr schmächtigen Baum durch ihr Gewicht nicht zu Boden drückten, in gewisse Gefäße
     gebracht und mit einem Kraute zugedeckt das sie völlig reif machte. Das Mark ist so zart und süß, daß es an der Sonne getrocknet
     als eine sehr seine Confiture gelten kann. Außerdem machte man auch die Frucht mit Honig ein. Der Baum selbst wird nur zwei
     Ellen hoch, und die Früchte welche an ihm selbst reifen, schmecken am vorzüglichsten. – Unerwähnt dürfen wir auch das Kraut
     Cuca nicht lassen. Der Cuca ist eine Staude von der Größe des Weinstocks, hat sehr wenig Aeste aber viele außerordentlich
     feine Blätter, die ungefähr einen halben Zoll lang und einen Zoll breit sind. Obgleich ihr Geruch nicht sehr angenehm st,
     so kann man ihn doch auch nicht widerlich nennen. Die Indianer schätzen diese Blätter höher als Gold, Silber und Edelsteine
     und zogen deßhalb auch die Staude mit der größten Sorgfalt. Sie werden an der Sonne getrocknet und gekaut, aber nicht verschluckt.
     Der Cuca schützt den Körper vor verschiedenen Krankheiten und er wird deßhalb in der Medicin auf verschiedene Weise angewendet.
     Zu Pulver gestoßen hat er die specifische Eigenschaft daß er den Brand der Wunden verhindert, schwache Knochen stärkt, den
     Körper erwärmt und alte Wunden, in denen sich Würmer zu bilden anfangen, heilt. Da er solche äußere Uebel heilt,so hebt er wahrscheinlich ebenso gut auch innere. Auch gegen Zahnweh und zur Stärkung der Zähne wurden diese Blätter, die
     dreimal während des Jahres abgepflückt und als bedeutender Handelsartikel in Körben nach allen Gegenden versendet wurden,
     angewendet. – Von der Tabakspflanze haben wir schon gesprochen.
    Als die Spanier Peru erobert hatten, brachten sie viele europäische Gewächse dahin, die bis zu dieser Zeit dort unbekannt
     gewesen waren. So brachte eine spanische Dame, Maria de Escobar, zuerst das Korn; Francesco Caravantes von Toledo den Weinstock
     nach Peru. Obgleich der Wein, den man daselbst machte, von vorzüglicher Güte war, so zogen die Indianer ihm doch ihr altes
     Getränk vor. – Antonio Ribera pflanzte daselbst im Jahr 1560 die ersten Oliven, Feigen, Granaten, Orangen und Melonen. Er
     legte einen großen Garten an und ließ denselben von 100 Negern und 30 Hunden bewachen, damit ja niemand einen Olivensetzling
     sich verschaffen und ihn anderswo anpflanzen könnte. Trotzdem wußte man wahrscheinlich einen Neger zu gewinnen, der einen
     Zweig lieferte und dadurch die größere Verbreitung dieses Baumes beförderte. – Ebenso pflanzte man daselbst mit vielem Glück
     das Zuckerrohr und die verschiedenen europäischen Küchengewächse an, als Rüben, Cichorie, Lattig, Zwiebeln, Spinat, Artischoken,
     Spargel, Petersilie und so weiter; ferner Wicken, Bohnen, Linsen, Anis, Senf, Paradieskörner, Reis, deßgleichen viele Blumen,
     wie Rosen, Jasmin. Alle diese Pflanzen und noch

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