Geschichte der russischen Revolution Bd.2 - Oktoberrevolution
Zarismus. Direktor des Polizeidepartements, Innenminister.
Gapon - Priester, Organisator und Führer des 9. (22.) Januar 1905. Nach dem 9. Januar legte er das geistliche Gewand ab und floh ins Ausland. Es wurde nachgewiesen, daß er mit der Polizei in Verbindung stand. 1906 wurde er von seinen ehemaligen Anhängern getötet.
Guesde, Jules - angesehener Führer der II. Internationale, kämpfte gegen die Reformisten vor dem Kriege. Nach Ausbruch des Krieges befürwortete er Einigkeit (Union sacrée) mit der Bourgeoisie. Minister ohne Portefeuille in den bürgerlichen Regierungen der "Vaterlandsverteidigung".
Gutschkow - gründete 1905 die "Partei des 17. Oktober" (Oktobristen), die die Interessen der reaktionären Großbourgeoisie vertrat. Präsident der III. Reichsduma. Kriegs- und Marineminister der Provisorischen Regierung.
Isgojew - Mitte neunziger Jahre Mitarbeiter marxistischer Zeitschriften, später einer der konservativsten Publizisten der Kadettenpartei.
Judenitsch - General, Führer der weißen Nordwestarmee, leitete den Vormarsch auf Leningrad.
Kerenski - geb. 1881, Advokat, Sozialrevolutionär, schloß sich den Trudowiki an und wurde Führer der Fraktion. Während des Krieges Sozialpatriot. Nach der Februarrevolution stellvertretender Vorsitzender des Petrograder Sowjets der Arbeiter und Soldaten, trat er als Justizminister in die bürgerliche provisorische Regierung ein. Im Mai 1917 übernahm er das Kriegsministerium, nach den Julitagen war er Ministerpräsident einer Reihe von Koalitionsregierungen, nach dem Oktoberumsturz flüchtete er ins Ausland.
Kokowzew - russischer Finanzminister, 1911 Ministerpräsident, extrem reaktionär.
Koltschak (1870-1920) - Admiral, Führer der weißen Truppen im Kampf gegen die Sowjets. Chef der sibirischen Regierung, von der Entente anerkannt, 1919 von der Roten Armee vernichtend geschlagen, ergriffen und 1920 erschossen. Kornilow - General, stellte sich im Dongebiet an die Spitze der weißen Truppen, wurde von den roten Garden geschlagen. 1918 fiel er im Kampf.
Kuropatkin - russischer Kriegsminister und Oberbefehlshaber, wurde im Russisch-Japanischen Krieg vernichtend g3-schlagen.
Meschtscherski, Fürst - Verleger und Redakteur des reaktionären Organs Graschdanin - Inspirator der reaktionären Politik Alexanders III. und Nikolaus II.
Miljukow - Geschichtsprofessor, Führer der russischen liberalen Bourgeoisie, Organisator und Haupt der Kadettenpartei. Während des Krieges Verfechter "des Krieges bis zum siegreichen Ende". Nach dem Sturz des Zarismus Minister des Äußeren in der Provisorischen Regierung. Lebt als Emigrant in Paris, wo er die Zeitung Poslednie Nowosti (Letzte Nachrichten) herausgibt.
Parvus (Helphand) - russischer Sozialdemokrat, seit Anfang der neunziger Jahre in der deutschen Sozialdemokratie tätig, tat sich bei der Bekämpfung des Reformismus hervor. Während des Weltkrieges Haupttheoretiker des deutschen Sozialchauvinismus und Kriegslieferant.
Plechanow - Begründer des russischen Marxismus, nach der Spaltung 1903 schloß er sich den Menschewiki an. Während des Krieges nahm Plechanow eine extrem sozialpatriotische Stellung ein und bekämpfte heftig die Bolschewiki. Stolypin - zaristischer Premierminister und Minister des Innern seit 1906. Er jagte die II. Reichsduma auseinander und oktroyierte ein neues Wahlrecht (Staatsstreich vom 3. Juni 1907). Seine Agrargesetzgebung (Gesetz vom 9. November 1906) erstrebte die Zerstörung der Dorfgemeinde ("Mir") und Schaffung einer wirtschaftlich starken Bauernschicht als Stützpunkt der Regierung. 1911 durch ein Attentat getötet.
Struve - russischer Publizist, ursprünglich Sozialdemokrat, später Mitglied des Zentralkomitees der Kadettenpartei, nach der Revolution 1905 Führer des äußersten rechten Flügels der Liberalen. Im Bürgerkrieg Minister bei Denikin und später bei Wrangel, heute Führer einer Gruppe monarchistischer Emigranten.
Tschernow - Führer und Theoretiker der sozialrevolutionären Partei. Während des Krieges rechter Zimmerwalder, nach der Februarrevolution entschiedener Vaterlandsverteidiger. Landwirtschaftsminister in der ersten Koalitionsregierung.
Zeretelli - georgischer Sozialdemokrat, Menschewik. Nach der Februarrevolution trat Zeretelli für Fortsetzung des Krieges und für die Koalition mit der Bourgeoisie ein. In der ersten Koalitionsregierung war er Minister für Post- und Telegraphenwesen.
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