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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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drei Trauerfeiern gleichzeitig abhalten. Gut geplant.«
    Für die Bewohner der Blasenstadt waren Jack Carter und Alf Harness tot. Aber noch atmeten sie…
    Die Berge rückten näher: die einzigen festen Punkte in einem Meer von Sand. Alf war jetzt etwas näher heran, er war nur noch etwas weniger als vierhundert Meter zurück. Um fünf Uhr erreichte Carter den Fuß des Gebirges.
    Sie waren zu hoch, als daß er sie mit Hilfe der Druckluftdüsen hätte überspringen können. Er sah Stellen, an denen er den Buggy hätte landen können, während sich die Druckkammern für den nächsten Sprung auffüllten. Aber wozu?
    Es war besser, auf Alf zu warten.
    Plötzlich erkannte Carter, daß es genau das war, worauf Alf wartete. Seinen Buggy an Carters Seite zu ziehen. Sein Gesicht zu beobachten, bis er ganz sicher war, daß Carter wußte, was er zu erwarten hatte. Und dann würde er Carter aus zehn Fuß Entfernung die Flammen entgegenschleudern und zusehen, wie sich die grelle Magnesium-Oxid-Flamme durch seinen Anzug und seine Haut bis in sein Innerstes durchfraß.
    Die Berge waren niedrig und flach. Selbst aus der Nähe betrachtet, hätte es ebensogut die glatte Flanke eines schlafendes Tieres sein können – nur, daß dieses Tier nicht atmete. Carter holte tief Atem und stellte fest, daß die Luft trotz des Luftreinigers schal geworden war. Er schaltete die Druckluftdüsen ein.
    Die Luft auf dem Mars ist furchtbar dünn, aber man kann sie komprimieren; und ein Düsenantrieb, selbst wenn er mit Druckluft betrieben wird, funktioniert überall. Carter erhob sich in die Luft. Er lehnte sich in der Kabine soweit wie möglich nach hinten, um den Gewichtsverlust in den O-Tanks auszugleichen, so daß die Stabilisationsrotoren, die sich nur im Notfall drehen sollten, nicht mehr als unbedingt nötig belastet wurden. Er gewann rasch an Höhe und legte den Buggy schräg, so daß er an dem Hang, der in einem Winkel von dreißig Grad anstieg, entlangschwebte. An dem Hang gab es einige ebene Stellen, aber nicht viele. Die erste mußte er ohne Schwierigkeiten erreichen können…
    Vor seinen Augen explodierte ein Leuchtgeschoß. Carter biß die Zähne zusammen und kämpfte gegen den Wunsch an, sich umzudrehen. Er neigte den Buggy nach hinten, um die Geschwindigkeit zu drosseln. Der Düsendruck ließ nach.
    Wie eine Feder senkte er sich zweihundert Fuß über der Wüste zu Boden. Als er die Düsen abschaltete, hörte er das Surren der Rotoren. Er schaltete den Stabilisator ab und ließ sie auslaufen. Jetzt war nur noch das Knattern des Kompressors zu hören, dessen Vibration er durch den Anzug hindurch spürte.
    Alf hatte sein Fahrzeug verlassen. Er stand am Fuße des Berges und schaute hinauf.
    »Komm doch her«, sagte Carter. »Worauf wartest du noch?«
    »Fahr weiter über den Berg, wenn du willst.«
    »Was ist los? Sind deine Rotoren verfault?«
    »Dein Hirn ist verfault, Carter. Fahr weiter.« Alf streckte den Arm aus. Eine Flamme blitzte auf, und Carter zog unwillkürlich den Kopf ein.
    Der Kompressor war beinahe zum Stillstand gekommen, der Tank war also fast voll. Aber Carter wäre ein Narr gewesen, hätte er abgehoben, bevor er vollständig gefüllt war. Druckluftdüsen lieferten den stärksten Antrieb während der ersten Flugsekunden. Danach reichte der Druck gerade aus, um das Fahrzeug in Bewegung zu halten.
    Aber – Alf stieg in seinen Buggy. Jetzt hob der Wagen ab.
    Carter schaltete die Düsen ein und stieg auf.
    In dreihundert Metern Höhe landete er unsanft auf dem Boden. Erst jetzt wagte er, zurückzublicken. Er hörte Alfs höhnisches Gelächter und erkannte, daß er sich noch immer am Fuß des Berges befand. Es war eine Finte gewesen!
    Aber warum verfolgte Alf ihn nicht?
    Der dritte Flug brachte ihn auf den Gipfel des Berges.
    Die erste Etappe bergab war der erste Abwärtsflug seines Lebens, und er hätte ihn beinahe umgebracht. Für das Bremsmanöver mußte er auf die letzten Druckreserven im Tank zurückgreifen. Er wartete, bis seine Hände aufgehört hatten zu zittern, dann setzte er den Weg bergab auf den Rädern fort. Als er den Fuß der Bergkette erreicht hatte und seinen Weg durch die Wüste fortsetzte, war noch immer nichts von Alf zu sehen.
    Die Sonne schickte sich bereits an, unterzugehen. Blaßblaue Sterne zeichneten am rötlich-schwarzen Himmel die Linie der Berge hinter ihm ab.
    Noch immer keine Spur von Alf.
    In seinem Ohr ertönte Alfs Stimme leise, beinahe freundlich. »Du wirst umkehren müssen,

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