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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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das Wasser, das einem gegen die Füße schlägt, die Sonne…«
    Steve stieß sich in ihre Richtung ab. »Tabu-Thema«, rief er.
    »Wir sind doch längst mitten drin«, entgegnete Jim aufgeräumt. »Es sei denn, du möchtest lieber über den Alien reden, wie alle anderen es gerade tun. Ich neige dazu, dieses Thema einstweilen fallenzulassen. Was bedauerst du am meisten, wenn du die Erde hinter dir läßt?«
    »Nur daß ich nicht lange genug dort gewesen bin, um sie richtig zu sehen.«
    »Hmm, natürlich, schon klar.« Jim erinnerte sich plötzlich an die Trinkblase in seiner Hand. Er nippte daran und reichte sie an Steve weiter.
    »Diese Warterei machte mich richtig nervös«, sagte Steve. »Was versuchen sie als nächstes? Lassen sie das Schiff im Morsecode herumhüpfen?«
    Jim lächelte. »Vielleicht machen sie gar keinen neuen Versuch. Möglich, daß sie ihre Bemühungen aufgeben und verschwinden.«
    »Oh, das will ich aber nicht hoffen!« meldete Ann sich zu Wort.
    »Wäre das denn so schlimm?«
    »Natürlich!« konterte Ann heftig. »Wir müssen erforschen, wie sie aussehen! Und dann stell dir einmal vor, Jim, was sie uns alles beibringen können!«
    Sobald die Unterhaltung in einen Disput ausartete, gehörte es zu den guten Manieren, das Thema zu wechseln. »Hört mal«, sagte Steve, »als ich mich abstieß, spürte ich zufälligerweise, daß die Wand warm war. Ist das gut oder schlecht?«
    »Das ist seltsam. Wenn überhaupt etwas, dann müßte sie eigentlich kalt sein«, meinte Jim. »Dort draußen gibt es nichts außer dem Licht der Sterne. Allerdings…« Ein äußerst rätselhafter Ausdruck glitt über sein Gesicht. Er zog seine Füße an und berührte die Magnetsohlen mit den Fingerspitzen.
    »Iiiiii! Jim! Jim!«
    Steve versuchte herumzukreiseln und schaffte es nicht. Das war Sue! Er schaltete seine Schuhe ein, landete mit einem dumpfen Laut auf dem Boden und eilte ihr zu Hilfe.
    Sue wurde von verwirrten Leuten umringt. Sie wichen auseinander, um Jim Davis durchzulassen, und er versuchte, Sue aus dem Salon zu führen. Er machte ein sorgenvolles Gesicht. Sue stöhnte und bäumte sich gegen ihn auf.
    Steve drängte sich zu ihr durch. »Sämtliches Metall erhitzt sich!« rief Davis. »Wir müssen sie schnellstens von ihrem Hörgerät befreien!«
    »Krankenstation!« rief Sue.
    Zu viert brachten sie Sue in die Krankenstation. Sie wimmerte und wehrte sich noch immer, als sie sie in den Raum schleppten, doch Jim hielt schon eine Hochdruckspritze bereit. Er aktivierte sie, und die Frau schlief ein.
    Die vier schauten sorgenvoll zu, als Jim ans Werk ging. Der Autodoc hätte wertvolle Zeit mit seiner Diagnose verschwendet. Jim operierte eigenhändig. Er wurde schnell damit fertig, weil das winzige Instrument dicht unter der Haut hinter ihrem Ohr saß. Dennoch hatte das Skalpell anscheinend seine Finger verbrannt, ehe er ganz fertig war. Steve konnte die zunehmende Wärme unter seinen Füßen spüren.
    War den Aliens überhaupt klar, was sie da taten?
    Machte das einen Unterschied? Das Schiff wurde angegriffen. Sein Schiff.
    Steve huschte hinaus auf den Gang und rannte zum Kontrollraum. Auf seinen Magnetsohlen vorwärts eilend, erinnerte er an einen aufgeschreckten Pinguin, trotzdem kam er schnell voran. Er wußte, daß er möglicherweise einen schrecklichen Fehler machte; vielleicht versuchten die Aliens verzweifelt, die Angel’s Pencil zu erreichen; er würde es niemals erfahren. Sie mußten gestoppt werden, ehe sie alle geröstet wurden.
    Die Schuhe verbrannten seine Füße. Er stöhnte vor Schmerz auf, ignorierte ihn aber weitgehend. Die Luft brannte in seinem Mund und in seiner Kehle. Sogar seine Zähne erhitzten sich.
    Er mußte sich sein Hemd um die Hand wickeln, um die Tür zum Kontrollraum zu öffnen. Der Schmerz in seinen Füßen war unerträglich; er riß sich die Sandalen von den Füßen und schwamm zur Kontrolltafel. Mit den umwickelten Händen betätigte er die Schalter. Eine Drehung an einem großen weißen Knopf schaltete den Antrieb auf volle Leistung, und er ließ sich in den Pilotensitz gleiten, ehe sich der leichte Beschleunigungsdruck aufbaute.
    Er wendete sich dem Achterteleskop zu. Es war auf das Sonnensystem ausgerichtet, denn der Antrieb konnte auf diese Entfernung dazu benutzt werden, Nachrichten weiterzuleiten. Er pegelte ihn auf kurze Reichweite ein und begann das Schiff zu drehen.
     
     
    Das feindliche Schiff glühte in einem hochfrequenten Infrarot.
    »Es dauert etwas länger, den

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