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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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entfernt. Du hättest es mit einem Teleskop beobachten müssen, um es treffen zu können. Du wußtest genau, was du tatest, denn du hast den Antrieb sofort abgeschaltet, nachdem du das Schiff durchbohrt hast.«
    Steves Rückenmuskeln konnten ihn nicht länger aufrecht halten. Er kippte wieder zurück. »Na schön, damit weißt du es«, gestand er der Decke. »Wissen es auch die andern?«
    »Das bezweifle ich. In einem Akt der Selbstverteidigung zu töten, liegt total außerhalb ihres Erfahrungsbereichs. Ich glaube, Sue vermutet irgend etwas.«
    »Oooo.«
    »Wenn dem so ist, dann hat sie es ganz gut geschluckt«, sagte Davis aufgeräumt. »Besser als die meisten in ihrer Situation, wenn sie erfahren, daß das Universum voller Krieger ist. Dies ist das Ende der Welt, Steve.«
    »Wie bitte?«
    »Ich bin ziemlich theatralisch. Aber es ist so. Dreihundert Jahre friedlichen Lebens für jedermann. Sie nennen es das Goldene Zeitalter. Kein Hunger, kein Krieg, keine Krankheit außer dem Altwerden, keine andauernde geistige Krankheit, selbst nach unseren Maßstäben. Wenn jemand über vierzehn mit seinen Fäusten auf einen Bekannten eindringt, sagen wir, er sei krank, und wir heilen ihn. Und jetzt ist es vorbei damit. Der Frieden bietet keine sicheren Verhältnisse, uns jedenfalls. Möglicherweise gilt das nicht für alles Lebendige.«
    »Kann ich von hier aus das Schiff sehen?«
    »Ja. Es befindet sich dicht hinter uns.«
    Steve rollte sich aus dem Bett und ging zum Fenster. Das Kzinti-Schiff war eine mächtige rote Kugel, die mit häßlichen Bildern auf seiner Außenhaut verziert war. Der Strahl hatte es in zwei ungleiche Hälften zerschnitten, wie eine Axt ein Ei. Steve starrte gebannt hin, unfähig, sich abzuwenden, als die größere Hälfte rotierte und dem Betrachter ihr verwüstetes Inneres zeigte.
    »Nach einer kleinen Weile«, sagte Jim, »kommen die Männer zurück. Sie werden verängstigt sein. Jemand wird wahrscheinlich vorschlagen, daß wir uns bewaffnen und so auf den nächsten Angriff vorbereiten, und zwar mit Waffen aus dem anderen Schiff. Ich muß ihm darin zustimmen.
    Möglich, daß sie denken, auch ich wäre blöd. Vielleicht bin ich das auch. Aber das ist eine Art Krankheit, die wir brauchen.« Jim machte ein verzweifelt unglückliches Gesicht. »Wir sind im Begriff, eine bewaffnete Gesellschaft zu werden. Und eines ist ja wohl klar – wir müssen auf jeden Fall die Erde warnen…«

Im Grenzland der Sonne
     
     
     
    Drei Monate auf Jinx; gestrandet. Während der beiden ersten Monate spielte ich Tourist. Nie bekam ich die Hochdruckregionen rund um den Ozean zu sehen, denn der einzige Weg dort hinunter wäre mit einer Safari möglich gewesen, wozu man Jagdpanzerwagen benutzte. Aber ich habe die bewohnbaren Landstriche beiderseits der See bereist, den zivilisierten Ostgürtel und den in der Entwicklung befindlichen Siedlungsstreifen im Westen. In einem Vakuumanzug durchstreifte ich die Ostregion, besichtigte die Destillerien und anderen Vakuumindustrien und blickte hinauf in die riesige Orange Primarys, Jinx’ großen Zwillingsbruder. Vom zweiten Monat an teilte ich die meiste Zeit zwischen dem Institut des Wissens und dem Hotel Camelot. Das Touristendasein hatte seinen Reiz verloren. Das ist ungewöhnlich für mich. Ich bin ein geborener Tourist. Jinx’ Schwerkraft von 1,78 g erlegt architektonischen Entwürfen hinsichtlich der Eleganz und des Erfindungsreichtums unausstehliche Beschränkungen auf. Die Gebäude in den bewohnbaren Zonen sehen alle gleich aus: flach und wuchtig. Die Ost- und Westregionen – also die Vakuumregionen – unterscheiden sich nicht sehr von anderen industrialisierten Monden. Ich habe noch nie viel Interesse an Fabrikbesichtigungen aufbringen können.
    Was die Seefahrt angeht, so verkehren ausschließlich Schiffe für Freunde der Bandersnatchijagd. Die Bandersnatchis sind Monstren: gewaltige, intelligente weiße Schnecken in der Größe von Bergen. Sie jagen ihrerseits die Panzerwagen. Die Ausrüstung der Panzer unterliegt strengen restriktiven Bestimmungen, durch die zwischen Menschen und Bandersnatchis eine Art von Gleichgewicht hergestellt wird, so daß die Bandersnatchis in etwa vierzig Prozent aller Begegnungen den Sieg davontragen. Da möchte ich mich lieber heraushalten.
    Und alle meine Rundreisen hatte ich unter der Last einer Gravitation machen müssen, die dreimal so hoch war wie auf meiner Heimatwelt.
    Den dritten Monat verbrachte ich in Sirius Mater, und die meiste

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