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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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scherzen.«
    »Die Leute meinen es aber ernst. Ein fotosynthetisches Gewächs, das die in allen Kometen existenten Chemikalien nutzt… so etwas wäre außerordentlich wertvoll. Man könnte im gesamten Kometarhalo Sauerstoff erzeugende Pflanzen säen…« Abrupt verstummte Ausfaller. »Warten wir’s ab«, sagte er dann. »Auf jeden Fall benötigen alle diese Gruppen Baumaterial. Es ist billiger, an Ort und Stelle zu bauen, als alles von der Erde oder vom Asteroidengürtel herfliegen zu lassen. Die Anwesenheit der Schlepper ist unverdächtig.«
    »Aber es gab nichts anderes rund um uns. Überhaupt nichts.«
    Ausfaller nickte.
    Als Carlos sich etliche Stunden später wieder zu uns gesellte und den Schlaf aus den Augen rieb, wandte ich mich mit einer direkten Frage an ihn. »Carlos, könnten die Schlepper in irgendeinem Zusammenhang mit deiner Theorie stehen?«
    »Ich wüßte nicht, wie. Ich habe eine halbgare Idee, aber es kann sein, daß ich in einer halben Stunde wieder ganz schön dumm dastehe. Heute, da man weiß, was die Quasare sind, bevorzugt anscheinend jedermann die Hypothese vom unendlichen Universum. Du kennst sie – die Spannung im vollkommen leeren Raum produziert unaufhörlich immer mehr Wasserstoffatome. Das Universum hat keinen Anfang und kein Ende.« Er zog eine trotzige Miene. »Aber wenn ich recht habe, weiß ich, wohin die Schiffe, nachdem man sie ausgeraubt hat, verschwunden sind. Und das ist etwas, was kein anderer weiß.«
    Ausfaller fiel ihn beinahe an. »Wo sind sie? Leben die Passagiere?«
    »Bedaure, Sigmund. Sie sind alle tot. Wir werden nicht einmal ihre Leichen finden, um sie begraben zu können.«
    »Worum handelt es sich? Womit haben wir es zu tun?«
    »Mit einem Gravitationseffekt. Eine jähe Verzerrung des Raums. Ein Planet kann sie nicht erzeugen, auch eine Batterie von Gravitationsgeneratoren zur Erzeugung von Kabinenschwerkraft nicht, sie könnten kein so scharf gebündeltes Feld herstellen.«
    »Ein Kollapsar«, mutmaßte Ausfaller.
    Carlos grinste ihn an. »Das wäre möglich, aber es wirft andere Probleme auf. Ein Kollapsar kann keine kleinere Masse als fünf Solarmassen bilden. Man sollte meinen, in dieser Nähe Sols wäre eine so große Masse schon bemerkt worden.«
    »Also was?«
    Carlos schüttelte den Kopf. Wir mußten warten. Von der Southworth-Station erhielten wir die Zulassungsdaten dreier Raumschlepper übermittelt, alle gebraucht und von unterschiedlichem Alter, alle drei vor zwei Jahren durch die Sechste Kongregationale Kirche von Rodney der IntraBelt Mining abgekauft. »Rodney?«
    Aber Carlos und Ausfaller waren beide erheitert. »So machen Belter das manchmal«, unterrichtete mich Carlos.
    »Das ist ihre Art, um zu sagen, daß es niemanden etwas angeht, wer die Schiffe kauft.«
    »Na schön, mag ja ganz lustig sein, aber wir wissen noch immer nicht, wem sie gehören.«
    »Vielleicht sind es ehrbare Belter. Vielleicht nicht.«
    Kurz nach der ersten Übermittlung trafen die von Carlos angeforderten Daten ein; sie wurden direkt dem Bordcomputer überspielt. Carlos rief die Liste von Namen und Rufnummern ab – sie enthielt in alphabetischer Reihenfolge die hervorragendsten Forscher des Solsystems auf dem Gebiet der Gravitation und ihrer Wirkungsweise. Eine Adresse erregte meine Aufmerksamkeit: Julian Forward Nr. 1192326 Southworth-Station. Eine Hyperwellennummer. Er war hier draußen, irgendwo in der gewaltigen Kluft zwischen der Neptunbahn und dem Kometengürtel, hier draußen, wo nur noch die Hyperwellenübermittlung die Abgründe überbrückte. Ich schaute nach weiteren Nummern der Southworth-Station. Es waren welche dabei. Launcelot Starkey Nr. 1844719 Southworth-Station; Jill Luciano Nr. 1844719 Southworth-Station; Mariana Wilton Nr. 1844719 Southworth-Station.
    »Diese Leute«, erkundigte sich Ausfaller, »sind das die, mit denen Sie Ihre Theorie zu diskutieren gedenken?«
    »Genau. Sigmund, ist 1844719 nicht die Wellenlänge des Quicksilver-Teams?«
    »Ich glaube, ja. Allerdings glaube ich auch, daß es sich außerhalb unserer Reichweite befindet, da unser Hypertriebwerk buchstäblich dahin ist. Das Quicksilver-Team ist in einem Fernorbit um Antenora etabliert worden und daher zur Zeit auf der anderen Seite der Sonne. Carlos, haben Sie schon einmal daran gedacht, daß einer dieser Leute die Raumschiffalle konstruiert haben könnte?«
    »Was…? Sie haben recht. Dazu braucht es jemanden, der sich mit der Gravitation auskennt. Aber ich würde sagen, daß das

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