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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Quicksilver-Team kein Verdacht treffen kann. Wie sollte man unter mehr als zehntausend Mitarbeitern irgend etwas verheimlichen können?«
    »Was für ein Mann ist dieser Julian Forward?«
    »Forward. Ja. Ihm wollte ich immer schon einmal begegnen.«
    »Er ist Ihnen bekannt? Wo steckt er?«
    »Er pflegt im Institut des Wissens auf Jinx zu arbeiten. Ich habe aber jahrelang nichts von ihm vernommen. Er hat sich mit Gravitationswellen des galaktischen Kerns befaßt… und sich dabei getäuscht. Sigmund, wir setzen uns mit ihm in Verbindung.«
    »Und wieso fragen wir ihn?«
    »Wieso…?« Dann besann Carlos sich auf die Lage. »Ach, Sie meinen, daß er… ja.«
    »Wie gut kennen Sie den Mann?«
    »Ich kenne seinen Ruf. Er ist sehr berühmt. Ich halte es für ausgesprochen unglaubwürdig, daß sich ein solcher Mann dem Massenmord hingibt.«
    »Vorhin haben Sie gesagt, daß es jemanden bräuchte, der in der Erforschung von Gravitationalphänomenen Erfahrungen besitzt.«
    »Ja, gewiß, zugegeben.«
    Ausfaller saugte auf seiner Unterlippe. »Vielleicht können wir mehr tun als nur mit ihm reden«, sagte er dann. »Womöglich verbirgt er sich auf der anderen Seite der Sonne und ist Chef einer Piratenflotte…«
    »Nein. Unmöglich.«
    »Überlegen Sie’s sich genau«, sagte Ausfaller. »Wir befinden uns außerhalb der Singularität Sols. Eine Piratenflotte benötigte zweifellos Raumschiffe mit Hyperantrieb.«
    »Wäre Julian Forward der Raumschiffentführer, müßte er in der Nähe sein. Das… äh… Gerät würde sich nicht durch den Hyperraum bewegen lassen.«
    »Carlos«, sagte ich, »was wir nicht wissen, das kann uns das Leben kosten. Du mußt damit aufhören, mit uns dein Spiel zu treiben…« Aber er lächelte nur und schüttelte den Kopf. Verdammnis! »Nun gut, aber wir sollten Forward trotzdem überprüfen. Nimm mit ihm Kontakt auf und frage ihn, wo er ist. Besteht die Möglichkeit, daß er seinerseits dich aufgrund deiner Reputation kennt?«
    »Klar. Schließlich bin ich auch berühmt.«
    »Na also. Falls er nahe genug ist, können wir ihn sogar um eine Möglichkeit zum Heimflug bitten. Solange wir hier draußen festhängen, sind wir auf die Gnade eines jeden Hyperraumschiffs angewiesen.«
    »Ich hoffe, daß man uns doch noch angreift«, sagte Ausfaller. »Wir sind dazu imstande, alles zu schlagen…«
    »Aber wir sind zum Entweichen außerstande. Der Gegner kann sich uns entziehen, aber wir vermögen uns nicht zu drücken.«
    »Friede, ihr zwei. Eines nach dem andern.« Carlos setzte sich an die Hyperfunkkontrollen und tippte eine Nummer.
    »Können Sie versuchen, in diesem Gespräch meinen Namen zu vermeiden?« meinte Ausfaller plötzlich. »Falls notwendig, geben Sie sich als Schiffseigentümer aus.«
    Überrascht schaute Carlos sich um. Ehe er Zeit zum Antworten erhielt, leuchtete der Bildschirm auf. Ich sah aschblondes Haar im Kammschnitt der Belter über einem mageren bleichen Gesicht mit unpersönlichem Lächeln. »Forward-Station. Guten Abend.«
    »Guten Abend. Hier spricht Carlos Wu von der Erde im Fernruf. Ich möchte bitte Dr. Julian Forward sprechen.«
    »Ich sehe nach, ob er abkömmlich ist.« Auf dem Bildschirm erschien der Text BITTE WARTEN.
    »Was für ein Spielchen treiben denn Sie nun?« brauste Carlos während dieser Unterbrechung auf. »Welche Begründung hätte ich denn für den Besitz eines bewaffneten und getarnten Kriegsschiffs?«
    Ich jedoch begann zu begreifen, worauf Ausfaller hinauswollte. »Dafür eine Erklärung abzugeben«, sagte ich, »würdest du so oder so vermeiden wollen. Vielleicht fragt er nicht. Ich…« Ich verstummte, denn nun hatten wir Kontakt mit Forward selbst.
    Julian Forward war Jinxaner, klein und breit, die Arme so dick wie die Beine und die Beine so dick wie Säulen. Seine Haut war nahezu so schwarz wie sein Haar – Siriusbräune, vermutlich erhalten durch Sonnenlampen. Er hockte auf der Kante eines Massagesessels. »Carlos Wu!« Seine Stimme bezeugte schmeichelhafte Begeisterung. »Sind Sie derselbe Carlos Wu, der das Problem der Sealeyhamschen Limits gelöst hat?«
    Carlos bestätigte ihm das. Die beiden gerieten in eine Diskussion über mathematische Fragen – soviel ich verstand, die Anwendung eines anderen von Carlos gelösten Limitproblems. Ich sah zu Ausfaller hinüber – unauffällig, denn für Forward sollte er ja nicht existieren – und bemerkte, daß er Forward auf seinem Nebenbildschirm mit höchster Anspannung musterte. »Nun«, forschte Forward

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