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Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Titel: Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Gänsestopfrohr.
    »Dat wollt ich jetzt eigentlich von Ihnen hören«, erwiderte Jansen ungnädig.
    »Ich weiß nicht, was das ist! Ein Trichter oder so was? Keine Ahnung.«
    Lorenzo Calese schlug die Hände vors Gesicht. Er schien zu weinen.
    »Okay, Herr Calese, wir machen jetzt mal eine Pause«, kündigte Angermüller an. »Möchten Sie etwas trinken? Einen Kaffee, ein Wasser? Sagen Sie dem Kollegen Bescheid, den ich gleich zu Ihnen schicke, ja?«
    »Ich möchte nichts trinken! Ich will nach Hause!«, rief der junge Mann entsetzt. »Meine Mutter und …«
    »Das wird so schnell nicht möglich sein, tut mir leid.«
     
    »Jetzt streiten Sie das doch nicht ab, Köppe! Ihr Freund hat uns längst alles gesagt«, meinte der Kriminalhauptkommissar nicht mehr ganz so geduldig.
    »Guter Trick, Herr Kommissar! Was hat Ihnen denn mein Freund angeblich alles gesagt?«
    »Ach ja Köppe, Sie sind ein ganz Plietscher, dat wissen wir doch. Hier!«
    Jansens Zeigefinger pochte auf den Drohbrief aus Hagebuschs Briefkasten, der in einer Kopie vor ihnen auf dem Tisch lag.
    »Dass Sie den zusammen verfasst haben, hat er erzählt. Und dass Sie anschließend zusammen bei Hagebusch gewesen sind.«
    Der Medizinstudent beobachtete aufmerksam die beiden Polizisten. Er schien nachzudenken.
    »Ja, dann wissen Sie ja schon alles«, griente er. »Das war so cool! Wir haben diese Warnung geschrieben und uns das Gesicht von dem ollen Hagebusch vorgestellt, wenn er den in seinem Briefkasten findet. Wir hätten uns bald bepisst vor Lachen!«
    »Und wieso mussten Sie erst noch die Sturmhauben, man könnte auch sagen, die Gesichtsmasken holen, wenn Sie nur eine Nachricht in seinen Briefkasten stecken wollten?«
    »Hä?«
    So verständnislos zu schauen wie Fabian Köppe in diesem Moment, das muss man erst einmal können, dachte Angermüller.
    »Wovon reden Sie?«
    »Mann, Köppe, Sie brauchen nicht mehr rumzicken«, drängelte Jansen, dem das zähe Katz-und-Maus-Spiel mit dem Medizinstudenten auf die Nerven ging. »Wir wissen, dass Sie beide am Montagabend bei Hagebusch waren.«
    »In seinem Hausflur, meinen Sie jetzt?«
    »Wat wollten Sie mit den Gesichtsmasken?«
    »Ich weiß echt nicht, was Sie meinen, Herr Kommissar.«
    Köppe sah Jansen gelangweilt an, setzte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Angermüller spürte die scheinbare Lockerheit seines Kollegen von Minute zu Minute schwinden. Dieser junge Mann war wirklich ein harter Brocken.
    »Herr Köppe, Ihre Mühe ist vergebens. Ihr Kumpel hat uns auch das längst gesagt«, meinte der Kriminalhauptkommissar versöhnlich. »Erzählen uns doch auch Sie jetzt einfach mal die ganze Wahrheit.«
    Taxierende Blicke trafen die beiden Beamten. Der junge Mann schien sich genau zu überlegen, was und wie viel er von seinem Wissen preisgeben sollte.
    »Wenn Sie alles schon wissen, dann müsste Ihnen eigentlich bekannt sein, dass wir nicht bei Hagebusch waren, sondern nur vor seiner Wohnung. Dass wir geklingelt haben, aber niemand die Tür aufgemacht hat.«
    »Die ganze Geschichte, Köppe! Bitte! Und die Gesichtsmasken nicht vergessen«, forderte Jansen genervt.
    »Herr Köppe«, korrigierte der Student den Kommissar, das Gesicht zu einem breiten Grinsen verzogen. »So viel Zeit muss sein. Okay, wenn Sie dann endlich Ruhe geben, erzähl ich Ihnen jetzt mal, was war«, setzte er großmütig hinzu. »Auch das mit den Gesichtsmasken.«

Kapitel VIII
     
    In der ganzen Zeit seit ihrer Rückkehr hatte sie diese Gegend gemieden. Schon der Anblick des alten Leuchtturms von Dameshöved bei den Spaziergängen mit Teufel und Madame reichte aus, dass sie sich irgendwie schlecht fühlte. Vor wie vielen Jahren eigentlich war sie zum letzten Mal hier gewesen? Aber auch im Dunkeln fand sie sich sofort zurecht, erkannte die Felder und Wiesen mit ihren Knicks auf der einen Seite der kleinen Straße und auf der anderen die Häuser, die hinter Hecken verborgen über dem Strand standen, mit freiem Blick aufs Meer. Erinnerungen an ihre Kindheit kamen auf einmal zurück. Wie sie die Sommer am und im Wasser verbracht hatte, mit den Freunden getobt, gesegelt, geangelt hatte. Auch im Winter war der menschenleere Strand ein herrlicher Spielplatz gewesen, sie hatten Strandgut gesammelt, manchmal war die See zugefroren, und zu Silvester waren sie mit dem Rummelpott zu sämtlichen Nachbarn gezogen. Später als Teenager hatten sie Strandpartys gefeiert, sommers wie winters. Sie hatte ganz vergessen,

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