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Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Titel: Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Lederjacke scharrte ungeduldig mit den Füßen.
    »Und worüber haben Sie sonst gesprochen?«, wollte wieder der andere wissen.
    »Komische Frage. Sonst haben wir einfach nur geredet. Was man eben so redet, wenn man sich seit Monaten nicht gesehen hat. Wie es geht, was wir so machen. Das Übliche halt.«
    Lina spürte deutlich die Zweifel der beiden Männer. Doch sie war sich inzwischen sicher, dass die Kommissare nichts über den wahren Grund ihres Kontaktes zu Victor wussten. So wurde sie zusehends gelassener und hatte schließlich das Gefühl, die Beamten einigermaßen überzeugt zu haben. Sie verabschiedeten sich.
    »Tschüss Frau Stucki, bis zum nächsten Mal dann«, sagte der Jüngere trotzdem beim Hinausgehen, nicht gerade freundlich. Er zog die Tür mit mehr Kraft als nötig hinter sich zu. Die Hunde auf ihrer Decke kamen erschrocken auf die Beine.
    »Uff, das hätten wir erst einmal geschafft!«
    Mit einem lauten Ausatmen ließ sich Lina auf ihrem Stuhl zurücksinken und streckte die Arme zur Decke. Teufel und Madame kamen zu ihr geschlichen. Teufel stupste sie leicht mit der Schnauze an und legte dann seinen Kopf auf Linas Knie. Die großen Augen des Tieres musterten sie aufmerksam.
    »Alles nicht so einfach, mein Freund. Aber du verstehst mich, was?«
    Gedankenverloren kraulte sie den Hund hinter den Ohren.
    »Du natürlich auch, ja, Mädchen!«, murmelte Lina und streichelte auch Madame, deren Schnauze inzwischen auf ihrem anderen Knie lag. Draußen senkte sich frühe Dunkelheit über Strand und Meer. Lina spürte, wie sie wieder ruhig wurde, die Zweifel, die Ängste, welche der erneute Besuch der Polizisten in ihr aufgewühlt hatten, verflüchtigten sich, und die friedliche Stimmung um sie herum begann auch sie zu erfassen. Noch ewig hätte sie hier im Halbdunkel sitzen können. Aber vielleicht verirrten sich ja doch noch ein paar Gäste hierher.
    »Ich muss noch bisschen was tun, ihr Lieben.«
    Seufzend erhob sich Lina. Die Tiere blickten sie erwartungsvoll an.
    »Aber dauert nicht mehr lange. Dann machen wir noch einen schönen Spaziergang und gehen nach Hause.«
    Teufel und Madame wedelten zufrieden mit den Schwänzen und zogen sich dann wieder in ihre Ecke zurück. Lina schaltete Innen- und Außenbeleuchtung ein. Das Telefon auf dem Tresen läutete.
    »Torten, Suppen, Meer, guten Tag.«
    »Hallo, Alina, hier ist Mama.«
     
    Als Angermüller und Jansen in der Possehlstraße ankamen, warteten dort schon Lorenzo Calese und Fabian Köppe in getrennten Räumen auf ihre Vernehmung. Während Calese von der Streife nach Lübeck gebracht worden war, hatten Anja-Lena und ein Kollege den Medizinstudenten aus seiner Wohnung in der Beckergrube geholt. Schließlich hatten die beiden Freunde den Abend in Lübeck zusammen verbracht, und Angermüller war davon überzeugt, dass Köppe von dem Drohbrief wissen musste.
    Unterschiedlicher hätte das Verhalten der beiden jungen Männer nicht sein können. Hagebuschs Stiefsohn hockte zusammengesunken am Tisch. Nur ab und zu wanderten seine Augen unruhig durch den leeren Raum, dann starrte er wieder zu Boden.
    »Na, der macht ja vielleicht auf obercool«, meinte Jansen hingegen beim Anblick Fabian Köppes. Es klang nicht unbeeindruckt. Hinter der einseitig verspiegelten Scheibe hing der junge Mann lässig auf seinem Stuhl, dann streckte er wohlig Arme und Beine von sich und gähnte laut und genussvoll.
    »Mit wem fangen wir an?«
    »Lorenzo Calese. Das dauert bestimmt nicht mehr lange, bis der redet.«
    Wie gewöhnlich gab Angermüller den freundlichen, verständnisvollen Vernehmer und versuchte mit eindringlichen Fragen dem Geschehen in der Tatnacht auf die Spur zu kommen. Jansen war der Harte, der Ungeduldige. Besonders Letzteres kam seinem Naturell sehr entgegen. Doch ganz so schnell wie erhofft kamen die Kommissare nicht ans Ziel. Als der Verdächtige weiterhin abstritt, irgendetwas mit dem Drohbrief im Briefkasten seines Stiefvaters zu tun zu haben, hob Jansen mit der Rechten die Kopie hoch und ließ seine Hand direkt vor Calese auf die Tischplatte knallen.
    »Sie haben Ihre Chance gehabt, Calese. Wissen Sie, was wir auf dem Original gefunden haben?«
    Erschrocken blickte der junge Mann auf.
    »Ich hab Ihnen ja schon gesagt, dass unsere Kriminaltechniker wat höchst Interessantes entdeckt haben. Und da gibt es keine Zweifel, da können Sie uns noch so viel erzählen: Auf diesem Schriftstück wurden eindeutig Spuren Ihrer DNA festgestellt.«
    Lorenzo Calese schien noch

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