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Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall

Titel: Geschmacksverwirrung - Angermüllers siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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vorab das Büffet in der Küche zu begutachten und mit ihren lackierten Nägeln ein paar Probierhappen zu greifen. John und Hedi, die alten Nachbarn, auch Margret und Lars, alle waren schon versammelt, als es wieder klingelte und ein neuer Gast auftauchte. Sowohl vom Alter her, wie auch durch ihren ganz speziellen Chic unterschied sich die junge Dame von den anderen Anwesenden. Georg übersah das wissende Grinsen im Gesicht seines Kollegen. Anita wirkte wie ein eleganter Paradiesvogel unter all den eher lässig gekleideten Freunden. Er brachte ihr etwas zu trinken und sofort spürte er, so richtig wohl fühlte sie sich nicht. Bestimmt würde sie nicht lange bleiben. Er hatte gewusst, es war ein Risiko, Anita hierher zu bitten. Sie setzte sich auf die Lehne eines Sessels, was in ihrem engen, kurzen Kleidchen ganz reizend aussah und dabei noch etwas mehr von ihren wohlgeformten Beinen freigab. Mit geneigtem Kopf, der ihr den Pony neckisch ins Gesicht fallen ließ, und ihrem leicht spöttischen Lächeln musterte sie die Runde um sie herum. Georg konnte förmlich sehen, wie sie einen nach dem anderen in ihrem Kopf abhakte und aussortierte. Verstohlen beobachtete er Astrid, die mit Martin im Gespräch in einer Ecke stand und immer wieder betont unauffällig in seine und Anitas Richtung spähte. Es war wohl doch eine blöde Idee gewesen, Anita hierher einzuladen, dachte er und merkte, wie er sich plötzlich irgendwie gestresst fühlte.
    Endlich tauchten David und Steffen auf, die wie gewöhnlich schon bei ihrer Begrüßungsrunde unter allen Anwesenden gute Laune verbreiteten. Nun hatte auch Anita in Steffen einen vertrauten Gesprächspartner gefunden, und Georg konnte sich wieder um seine anderen Gäste kümmern. Er entspannte sich etwas. Schließlich eröffnete er das Büffet. Alle taten sich an seinen Köstlichkeiten gütlich. Wie gewöhnlich überschütteten ihn die Freunde mit Komplimenten für seine Kochkünste.
    »Ich hab gehört, der Täter im Fall Hagebusch ist euch ins Netz gegangen«, sprach Steffen seinen Freund an, als sie beim Essen saßen. »Glückwunsch, Schorsch!«
    »Danke, aber so direkt waren wir gar nicht beteiligt. Petermann wurde in Amsterdam festgenommen, nachdem europaweit nach ihm gefahndet worden war. Er hatte zuvor sämtliche Privat- und Firmenkonten abgeräumt und wollte wohl in die Karibik abhauen. Was die Leute manchmal für Vorstellungen haben! Er hatte natürlich seine finanziellen Ressourcen für ein Leben in der Illegalität total überschätzt. Als er sich mit falschen Papieren ein Flugticket besorgen wollte, wurde er erwischt. Da hatte er vielleicht noch knapp 150.000 Euro übrig. Lange wäre er damit nicht ausgekommen. Es sei denn, er hat noch auf irgendwelchen unbekannten Konten Geld gebunkert.«
    »Und ist er geständig?«
    »Er hat zwei teure Anwälte engagiert und versucht, dem Oswald alles in die Schuhe zu schieben. Wird eine langwierige Geschichte werden.«
    »Wann ist denn der Prozess?«
    »Das dauert natürlich wieder, kennst du ja«, meinte Georg unzufrieden. »Wird wahrscheinlich erst im März sein. Petermann sitzt so lange in U-Haft. Um seinen alten Herrn tut es mir irgendwie leid, der hatte wohl wirklich keine Ahnung, was sein Sohn für ein schlimmer Finger ist.«
    »Nun ja, nichts wissen zu wollen ist manchmal auch nur das Verschließen der Augen vor der Realität.«
    »Da hast du natürlich auch wieder recht«, nickte Georg.
    Es klingelte.
    »Nanu, wer kann das denn jetzt sein? Eigentlich sind doch alle, die ich eingeladen habe, schon gekommen.«
    Georg wollte aufstehen, um zu öffnen, aber Steffen kam ihm zuvor.
    »Bleib nur sitzen, ich geh schon. Wir haben unverschämterweise einfach noch einen Überraschungsgast zu dir eingeladen, lieber Schorsch«, verkündete Steffen mit einem verschmitzten Lächeln und eilte davon. Nicht nur Georg sah gespannt zur Tür, als sein Freund gemeinsam mit David den neuen Gast hereinführte.
    »Voilà, du schaffst es ja offensichtlich nicht von allein, dich einmal bei dieser Dame zu melden.«
    Steffen und sein Partner strahlten.
    »Hallo, Georg! Ich gratuliere zum Einzug!«
    Zwei Küsschen wurden auf Georgs Wangen gehaucht. Ein blumiger Duft umgab ihn, und eine Kaskade von Worten ging auf ihn nieder.
    »So sieht man sich wieder! Aber du glaubst nicht, wie beschäftigt ich war in den letzten Monaten. Du doch bestimmt auch, oder? Das Leben rauscht wieder mal in Lichtgeschwindigkeit an mir vorbei. Das war doch eine tolle Idee von Steffen,

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