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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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konzentrierte sich auf seine Atmung.
    »Ich würde mich auch gern mit Ihnen unterhalten, Süße, aber wir sind gerade ziemlich beschäftigt«, erwiderte Rawls.
    »Nicht mit Ihnen. Mit ihm.«
    Zane verspannte sich und konzentrierte sich auf die Menschenmenge.
    »Er ist verheiratet, Kleine, und hat einen Haufen Kinder.«
    »Das ist mir egal. Ich muss mit ihm reden.«
    Das ist ihr egal?
    Er verlor den Verstand und sie interessierte nicht einmal, ob er verheiratet war? Daraufhin drehte er sich doch um.
    Rawls rückte ein Stück zur Seite und stellte sich ihr in den Weg, wobei er vorwärtsging und sie etwas zurückdrängte. »Ich wollte Ihnen das eigentlich nicht verraten, weil es noch nicht allgemein bekannt ist, aber der Mann ist schwul. Er interessiert sich nicht die Bohne für Frauen.«
    Cosky, der neben Zane an der Wand lehnte, musste ein Lachen unterdrücken.
    Zane sah ihr ins Gesicht. Es war oval, mit zarten Wangenknochen und einem spitzen Kinn. Dann fesselten ihn ihre Augen. Sie waren lavendelfarben. Tatsächlich lavendelfarben. Das schönste Violett, das er je gesehen hatte. Er war derart fasziniert von dieser Farbe, dass er einen Moment brauchte, bis er die Emotion, die darin schimmerte, erkannte.
    Sie hatte Angst.
    Er erstarrte und stellte fest, dass er die Lage neu sondieren musste.
    »Rawls«, sagte er mit heiserer Stimme.
    Rawls warf ihm einen fragenden Blick zu und trat zur Seite.
    Sie kam langsam näher und berührte dann Zanes Arm. Als ihre Fingerspitzen seine nackte Haut berührten, drehten seine Nerven beinahe durch. Aber da war kein Aufblitzen, er hatte keine verstörenden Visionen. Was ihn nicht weiter überraschte. Niemand in seiner Familie hatte je Visionen gehabt, die sich um ihn selbst oder seine Seelengefährtin drehten.
    Von der Stelle, an der sie ihn berührte, breitete sich die Wärme aus und schoss direkt in seine Lenden. Er wurde in einem Sekundenbruchteil steinhart, doch in ihrem Gesicht oder ihren Augen ließ sich keine derartige Reaktion erkennen. Da begriff er es. Sie spürte diese Anziehungskraft nicht. Seine Haut schien allein durch die Berührung ihrer Finger in Flammen zu stehen, aber sie reagierte überhaupt nicht darauf. Nicht auf ihn.
    War das nicht die Krönung des Ganzen?
    »Ich muss Sie warnen wegen … einer Sache. Aber sie beobachten uns.«
    Er war so vom Anblick ihres zarten, zitternden Munds gefangen, dass es einen Moment dauerte, bis er begriff, was sie gerade gesagt hatte.
    Sie musste sie warnen? Jemand beobachtete sie?
    »Was ist los?« Er versuchte, ruhig zu bleiben, aber man konnte ihm seine Frustration dennoch anhören, und die Frage kam schärfer aus seinem Mund, als er beabsichtigt hatte.
    Sie biss sich auf die Lippe. »Wir können hier nicht reden. Sie beobachten uns. Aber wenn wir miteinander flirten, werden sie denken, ich wäre aus dem Grund zu Ihnen gekommen, und es wäre nicht so verdächtig, wenn wir dann woanders hingehen.«
    Sie? Gab es mehr als eine Bedrohung?
    »Wer sind ›sie‹?«
    »Ich kenne ihre Namen nicht, nur ihre Gesichter. Ich werde Ihnen alles erzählen, aber nicht hier.« Sie runzelte die Stirn.
    Wenn sie die Namen nicht kannte, dann war sie nicht direkt in die Sache verwickelt. Vielleicht hatte sie nur etwas mitangehört. Aber das erklärte noch lange nicht, warum sie zu ihm gekommen war. Skeptisch sah er ihr in die Augen. Sie hatte sie vor Besorgnis weit aufgerissen, hielt seinem Blick jedoch stand und wirkte nicht im Geringsten schuldbewusst.
    Cosky regte sich. »Sie können sie identifizieren?«
    Zane warf ihm einen Blick zu. Ja, sie brauchten Antworten. Er konnte ihr jetzt nicht länger aus dem Weg gehen, sondern musste vielmehr wie eine Haftgranate an ihr kleben bleiben.
    Doch sie hatte recht. Sie konnten hier nicht reden. Hier gab es zu viele Augen und Ohren.
    »Lassen Sie uns ein Stück gehen.« Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern drehte sich zu Rawls um. »Bleib lange genug hier, bis du dich vergewissert hast, ob uns jemand folgt. Dann komm zum Eingang. Wir treffen uns bei den Toiletten.« Er sah nach rechts. »Cosky? Gib uns Deckung.«
    Er nahm ihren Ellenbogen, ignorierte den Schauder, der sie durchlief, und sah sich ein letztes Mal um. Ihr Verehrer von vorhin sah ihn von der anderen Seite des Raumes aus an. Zane starrte zurück. Es war Zeit, dem kleinen Pisser zu zeigen, wer hier das Sagen hatte.

    Auf der anderen Seite des Hauptgangs beobachtete Russ Branson, der zwei Gates entfernt stand, wie Zane Winters –

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