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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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können?
    Es gab keine Fotos. Keine Beschreibungen. Keine einzige Person von dem Argentinienflug war noch am Leben und hätte sie identifizieren können.
    Verdammt, er hatte sie alle aus dem Grund sterben lassen, damit genau das nicht passieren konnte – damit man sein Team um keinen Preis identifizieren konnte.
    Er zwang sich, weiterzuatmen, wandte den Blick und wählte noch eine Nummer. Da die SEALs die Verfolgung aufgenommen hatten, war sie allein. Verletzlich.
    »Haben Sie die Freundin unseres Geschäftspartners gesehen?«, fragte er direkt. »Gut. Er scheint sie sehr zu mögen. Es wäre von Vorteil für uns, wenn wir ihre Bekanntschaft machen würden. Ja. Sofort.«
    Er brauchte Antworten, und zwar schnell. Wie weit reichte dieses verdammte Leck? Die Bosse würden wissen wollen, was los war, und wenn er ihnen das nicht sagen konnte, dann konnte er seinen Ruhestand vergessen. Es sei denn, er wollte ihn in einem Grab umgeben von Würmern verbringen.
    Beth Brown hatte die Antworten. Sie war es, die seine Leute identifiziert hatte. Außerdem wäre sie ein perfektes Druckmittel. Wenn Winters zwischen diese langen Beine wollte, dann würde er genau das tun, was man ihm sagte.

    »Ich gehöre zur Flughafensicherheit«, sagte der Mann, der hinter Beth aufgetaucht war, mit rauer Stimme, die ihr irgendwie bekannt vorkam. »Sie müssen mich begleiten.«
    Beths Herz, das ihr bis zum Hals schlug, seit sie dem Entführer quer durch das Terminal in die Augen gesehen hatte, blieb auf einmal beinahe stehen. Sie drehte sich um und erkannte den Mann sofort wieder. Er war nicht besonders groß, eher genauso groß wie sie, aber doppelt so breit und besaß die muskulöse Brust und den hervorstehenden Bizeps eines Wrestlers. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie er in ihrem Traum breit gegrinst und eine Kugel nach der anderen in Zanes Körper gejagt hatte.
    »Sie gehören nicht zur Flughafensicherheit«, erwiderte sie und erinnerte sich an Zanes Anweisung. »Und wenn Sie meinen Arm nicht loslassen, dann schreie ich.«
    Sein plattes Gesicht verfinsterte sich. Er zerrte an ihrer Schulter und senkte den Kopf. Sein Atem roch nach Zwiebeln und fettigem Hamburger und wehte ihr ins Gesicht.
    »Sie werden jetzt mit mir mitkommen, sonst nehme ich die Waffe aus meiner Tasche und jage Ihnen eine Kugel in den Kopf. Haben Sie das verstanden?« Er sprach leise, aber die Worte und die Drohung kamen hart und überaus deutlich bei ihr an.
    Sie konnte ihn unmöglich überwältigen und festhalten, bis das FBI hier war, aber um sie herum standen genug Männer, die dazu in der Lage waren. Heutzutage reagierten die Passagiere viel schneller auf eine vermeintliche Bedrohung. Wenn sie ihnen das irgendwie vermitteln konnte …
    Sie legte den Kopf in den Nacken und schrie. Sie schrie so laut und schrill sie nur konnte, bis ihre Kehle brannte, ihre Stimme versagte und es in ihren Ohren klingelte. Der schrille Schrei übertönte die plappernde, lachende Menschenmenge, die augenblicklich still wurde.
    Hunderte erschrockener, neugieriger Gesichter wandten sich ihr zu.
    Der Mann neben ihr fluchte.
    Sie schrie noch einmal, ebenso laut und genauso inbrünstig. Als sie endlich wieder schwieg, sahen alle Umstehenden sie verwirrt an.
    Die Hand, die die Knochen an ihrem Ellenbogen zu zerquetschen schien, verschwand. Der Mann wollte abhauen, das konnte sie spüren.
    Oh nein, das würde er nicht tun. Beth taumelte gegen ihn und stellte ihm einen Fuß zwischen die Beine.
    »Er hat eine Waffe!«, schrie sie. »Jemand muss ihn aufhalten. Er hat eine Waffe!«
    Die Menge wurde unruhig. Blicke richteten sich auf den Mann, den sie beschuldigte, aber niemand trat vor, um ihn festzuhalten. Tatsächlich hätte der Blödmann sogar entkommen können, wenn sein Überlebensinstinkt nicht aktiviert worden wäre. Anstatt den Amüsierten, Überraschten oder Irritierten zu spielen, rempelte er Beth heftig mit der Schulter an und sprang nach hinten.
    Durch diese Reaktion wirkte er umso schuldiger. Mehrere Männer traten vor, die Augen fest auf diesen offensichtlich völlig überforderten Möchtegernentführer gerichtet. Fast wie bei einer Choreografie gingen die Männer in Formation, kamen näher und verteilten sich, als wollten sie ihn umzingeln und ihm den Fluchtweg abschneiden.
    »Ist bei Ihnen alles okay, Miss?«, fragte einer.
    Bevor sie darauf antworten konnte, fällte ihr Angreifer eine weitere unbedachte Entscheidung. Anstatt wegzurennen, sprang er vor und packte Beths Haare. Daran

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