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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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angewurzelt stehen und verschränkte die Arme vor seiner mit einem Sweatshirt bekleideten Brust. Mit genau der angemessenen Fassungslosigkeit sah er zu, wie Zane sich ihm näherte.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte der Mann, dessen Stimme verwirrt klang, doch seine Augen verrieten ihn. Sein Blick war zu scharf, zu fokussiert. Er wusste genau, was los war.
    »Ich möchte, dass einige von euch Jungs die Schnürsenkel rausziehen. Je länger, desto besser«, sagte Zane, ohne das Ziel aus den Augen zu lassen.
    »Wer zum Teufel sind Sie, dass Sie glauben, uns Befehle erteilen zu können?«, fragte einer der Collegestudenten mit vor Draufgängertum zitternder Stimme.
    »Ja«, fiel der Entführer mit ein, der ihn abschätzend musterte. »Das würde ich auch gern wissen.«
    Ein beunruhigendes Prickeln überkam ihn und Zane runzelte die Stirn. Ein tief sitzender, urtümlicher Instinkt riet ihm, nach Beth zu sehen. Doch er unterdrückte diesen Drang. Er konnte es sich jetzt nicht erlauben, abgelenkt zu sein. Sobald er unaufmerksam wurde, konnte ihm hier alles um die Ohren fliegen.
    Die einfachste Methode, diesen Kerl festzusetzen, war, diese Kinder dazu zu bringen, ihn aufzuhalten, während Zane ihn fesselte. Aber sie mussten genau wissen, womit sie es zu tun hatten.
    »Ich bin Lieutenant Commander Zane Winters von der Navy der Vereinigten Staaten. Und das Arschloch hinter euch ist ein Terrorist. Laut unseren Informationen haben er und sein Team vor, dieses Flugzeug zu entführen.«
    Der Geräuschpegel stieg wieder an. Zischeln und fragendes Gestammel erfüllten die Luft. Zane wandte den Blick nicht vonseinem Ziel ab. Der Entführer hatte die Augen verengt, als Zane gesprochen hatte, und nun spiegelten sich darin Frustration und Wut wider.
    »Ich habe überhaupt nichts getan. Sie können mich nicht festhalten«, sagte er deutlich hörbar trotz des Lärms.
    Zane grinste. Er hörte das Geräusch von Füßen, die sich über den Teppich bewegten. Aus dem Augenwinkel sah er, dass mehrere der Collegejungs näher kamen.
    »Dann haben Sie bestimmt nichts dagegen, eine Weile hierzubleiben und einige Fragen zu beantworten«, erwiderte er mit freundlicher Stimme, während sich eine seltsame, dringliche Anspannung in ihm aufbaute.
    Er unterdrückte den Drang, nach Beth zu sehen. Es ging ihr gut. Sie würde schreien, wenn sie in Schwierigkeiten wäre. Zane zwang sich, das ungute Gefühl zu ignorieren und sich zu konzentrieren.
    »Doch, ich habe sehr wohl was dagegen«, sagte der Mann. Sein Tonfall blieb zwar beiläufig, seine haselnussbraunen Augen sahen jedoch grimmig aus. »Das ist gegen meine Grundrechte.«
    War das nicht niedlich? Noch so ein Arschloch, das sich hinter der Verfassung versteckte.
    »So, so. Und was ist mit den Grundrechten der Passagiere, auf die Sie diese MP5en richten wollten?«
    Das Aufblitzen in den Augen des Mannes bestätigte ihm, dass sie tatsächlich MP5en an Bord deponiert hatten. Gut zu wissen. Das beruhigte ihn, da er jetzt wusste, dass Beths Traum ins Schwarze getroffen hatte und die Waffen bei der Durchsuchung des Flugzeugs gefunden werden würden. Er hatte bereits akzeptiert, dass er den Tadel einstecken müsste, falls keine Waffen im Flugzeug versteckt waren. Es war ein kalkuliertes Risiko gewesen, auf ihre Informationen hin zu handeln, aber es war die einzige Option gewesen, mit der er leben konnte.
    Nach der Schocksekunde verzog der Mann das Gesicht. Er runzelte die Stirn und zog die Augenbrauen zusammen. »Sie haben kein Recht, mich festzuhalten. Ich kann hier rausmarschieren und Sie können nichts dagegen unternehmen.«
    Erneut überkam ihn dieses ungute Gefühl. Dieses Mal war es noch stärker. Himmel, er musste das hier schnell zu Ende bringen und zu Beth zurückkehren.
    Er hörte auf zu grinsen und starrte den Entführer an. »Ich kann Ihnen auch beide Beine brechen. Betrachten Sie es als Festnahme durch eine Zivilperson.«
    »Hey, Mann«, sagte eine nervöse Stimme auf Zanes linker Seite, »hier sind die Schnürsenkel, die Sie haben wollten.«
    Bevor Zane danach greifen konnte, blähte der Mann die Nasenflügel und blinzelte. Er wollte einen Fluchtversuch machen. Zane lockerte seine Muskeln, verlagerte sein Gewicht auf die Fußballen, ging unmerklich in die Knie und wartete.
    Gerade, als der Entführer die Muskeln in den Oberschenkeln anspannte – ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er gleich etwas unternehmen würde –, überkam Zane auf einmal eine Woge der Angst. Die Haare in seinem Nacken

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