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Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
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die Adresse überhaupt rausbekommen?«
    Das hatte sich Zane auch schon gefragt. »Wir müssen sie dazu bringen, die Tür zu öffnen«, sagte er, nachdem er einige Sekunden lang geschwiegen hatte. »Sie rauslocken.«
    Mit entrüstetem Schnauben ließ Mac die Hände sinken. »Ach ja? Und wie sollen wir das anstellen? Sollen wir behaupten, wir würden Kekse für die Pfadfinder verkaufen?«
    »Haltet mal alle die Klappe«, fauchte Cosky.
    Als sich Zane umdrehte, stand Cosky mit leicht angewinkeltem Kopf da und lauschte. Einen Augenblick später hörten sie es auch. Das tiefe, leise Brummen eines Motors. Reifen, die über den Kies rollten, das leise Klirren von Steinen gegen den Unterboden.
    Ein Wagen kam die Auffahrt hinauf.
    Zane warf einen schnellen Blick zum Haus. Wenn sie die Fahrzeuge wirklich in der Garage parkten, dann war dieser Wagen vielleicht ihre einzige Chance, ins Haus zu kommen, ohne das Leben der Geiseln aufs Spiel zu setzen. Alle vier drehten sich gleichzeitig um und liefen tiefer in den Wald hinein, während die Gewehre gegen ihre Schultern prallten und sie sich so leise wie möglich bewegten. Die Auffahrt machte eine Biegung durch den Wald. Es gab zwei deutliche Kurven, eine weniger als einen Kilometer von der Hauptstraße entfernt und eine zweite direkt vor der Stelle, an der der schmale Weg ins Freie führte und über den Rasen zur Garage verlief.
    Da sie nicht die geringste Chance hatte, den Wagen bei der ersten Kurve abzufangen, musste ihnen das bei der zweiten gelingen.
    Dabei kamen ihnen Mutter Natur und der Geiz des Grundstückbesitzers entgegen. Die Auffahrt war holprig und ausgewaschen, sodass man nur sehr langsam darauf fahren konnte.
    Sie erreichten den geraden Abschnitt zwischen den Kurven in dem Moment, in dem der Wagen in die erste Biegung fuhr. Cosky und Rawls rannten über den mit Kies bedeckten Weg und verschwanden in den Büschen. Zane und Mac gingen auf der anderen Seite im Unterholz in Deckung, hockten sich hin und nahmen die Gewehre vom Rücken.
    Wenn sie noch ein bißchen mehr Glück hatten, waren die Wagentüren nicht abgeschlossen. Sie konnten schließlich nicht die Reifen platt schießen, da man den Lärm noch in fünf Kilometern Entfernung hören würde. Außerdem musste der Wagen fahrbereitbleiben. Wenn sie sich einfach davorstellten, würde man sie umfahren. Ihre beste Chance war, die Türen aufzureißen und die Insassen rauszuzerren.
    Als der Wagen aus der ersten Kurve kam, wussten sie, dass das Glück ihnen hold war. Zane sah durch eine Lücke im Gebüsch und konnte das näher kommende Fahrzeug gut erkennen. Es war ein weißer, älterer Chrysler und das Fenster auf der Fahrerseite war heruntergelassen. Ein muskulöser Unterarm hing hinaus. Sie konnten den Kerl durch das Fenster ziehen, wenn es sein musste.
    Im Wagen saßen zwei Personen. Der Beifahrer war kleiner und hatte dunkelblondes Haar, wohingegen der Fahrer ein Riesenkerl war, unglaublich breite Schultern und eine dunkle, abstehende Kurzhaarfrisur hatte. Eine Bewegung erregte Zanes Aufmerksamkeit, als der Wagen unter einer Lücke im Blätterdach hindurchfuhr und das Sonnenlicht auf den freiliegenden Bizeps fiel. Die Haut war mit purpurroter und schwarzer Tinte verziert. Ein Tattoo.
    Ein tiefes, bedrohliches Knurren war rechts neben ihm zu hören. Es kam von Mac.
    Zane erstarrte und sein Herz schlug auf einmal sehr viel schneller. Ein derartiges Geräusch hatte er noch nie zuvor gehört. Es klang gefährlich. Unmenschlich. Wie ein tollwütiger Grizzly. Die Haare an Zanes Unterarmen und in seinem Nacken stellten sich auf.
    Der Wagen kam näher, fuhr über eine Unebenheit und das Tattoo war erneut zu sehen.
    Wieder durchbrach das tiefe, gutturale Knurren die Stille.
    Großer Gott!
    Was zum Teufel war in Mac gefahren? Zane konnte sich jedoch nicht umdrehen und nach ihm sehen. Der Wagen kam immer näher und jede Bewegung der Äste konnte sie jetzt verraten. Verdammt, selbst dieses Knurren war schon viel zu laut. Wenn der Fahrer aufs Gaspedal trat, würden sie die beiden nie aus dem Wagen ziehen können.
    Der Chrysler kam näher.
    Drei Meter.
    Eineinhalb Meter.
    Ein Meter.
    Zane wappnete sich und spannte jeden Muskel an, aber bevor er den ersten Schritt machen konnte, sprang Mac bereits wie eine Kanonenkugel durch das Dickicht.
    Sein Angriff war brutal und auf schaurige Weise lautlos.

    Während der Chrysler über die schmale, holprige Auffahrt fuhr, hatte Mac ein schreckliches Bild vor Augen. Ein schlanker, blasser Hals.

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