Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschmiedet im Feuer

Geschmiedet im Feuer

Titel: Geschmiedet im Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish McCallan
Vom Netzwerk:
sah erneut zum Hauseingang und zwang sich, nicht an Beth zu denken.
    Keine Treppe. Keine Büsche. Keine Ziersträucher.
    So eine Scheiße.
    »Zumindest müssen wir uns wegen der Nachbarn keine Sorgen machen. Das hätte uns noch gefehlt, dass sich ein völlig Unbeteiligter, der gerade den Rasen mäht, eine Kugel einfängt.« Cosky ließ ihr Ziel nicht aus den Augen.
    »Oder dass er die Polizei ruft.« Zane senkte das Fernglas und hatte ein ungutes Gefühl.
    Das Haus stand fast eineinhalb Kilometer von der Hauptstraße entfernt und war umgeben von einem dichten Wald aus Ahornbäumen, Pinien und Fichten. Sie hätten sich keine bessere Deckung zum Anschleichen wünschen können, doch sobald sie den schützenden Waldrand verließen, gaben sie ein allzu gutes Ziel ab.Das Haus gewährte seinen Bewohnern aufgrund der Position einen taktischen Vorteil. Dank der Kameras an der Dachrinne und der fehlenden Deckung würden die Entführer sofort merken, wenn sich jemand dem Haus näherte.
    Das war zweifellos einer der Gründe, warum sie dieses Haus ausgewählt hatten. Aber ihm fiel noch ein zweiter ein.
    Hier konnte kein Nachbar die Schreie hören.
    Sein Handy vibrierte an seinem Oberschenkel. Er holte es aus der Tasche und drückte es so eng an sein Ohr, dass kein Geräusch nach außen dringen konnte.
    »Ja.« Das Wort kam eher gehaucht aus seinem Mund.
    »Wir haben alles im Blick. Keine Deckung«, sagte Mac leise.
    Das überraschte Zane nicht. »Verstanden.« Er klappte sein Handy zu, indem er die Hand zur Faust ballte, steckte es wieder in die Tasche und drehte sich zu Cosky um. »Überall Kameras und hinten gibt es auch nicht mehr Deckung.«
    Cosky fluchte leise und nahm Zane das Fernglas aus der Hand, um sich die Haustür genauer anzusehen. »Verstärker Stahl.«
    Zane sah mit finsterer Miene zum Eingang hinüber. Es überraschte ihn nicht, dass die Tür so robust war. Das Zunageln der Fenster war eine clevere Taktik gewesen. So konnte man sich nur auf bestimmten Wegen Zutritt zum Haus verschaffen. Diesen Vorteil machte man sich nicht mit einer Holztür wieder zunichte. Drei gezielte Schüsse mit einer Schrotflinte und man hatte ein Loch, durch das ein Mann hindurchpasste. Bei einer Tür aus verstärktem Stahl konnte man auf diese Weise gerade mal ein paar Beulen hineinschießen.
    »Wir müssen uns auf den Rahmen konzentrieren«, sagte Zane, dessen Stimme von Sekunde zu Sekunde grimmiger wurde.
    Selbst verstärkter Stahl hatte seine Schwächen, da die Türen meist in einen Holzrahmen eingehängt wurden. Den Rahmen konnte man wegpusten. Sobald das Holz zerstört war, kam man rein.
    Aber das kostete Zeit und sehr viele Kugeln.
    Zane schüttelte unzufrieden den Kopf. Einen Überraschungsangriff konnten sie vergessen. Da die Kameras jede ihrer Bewegungenaufzeichnen würden, konnten sich die Entführer auf die Verteidigung vorbereiten, bis die Tür geöffnet war. Er rieb sich mit beiden Händen durch das Gesicht und stand dann langsam auf.
    »Das muss das richtige Haus sein«, sagte er, auch wenn ihn die fehlende Hausnummer noch immer störte.
    »Vermutlich«, stimmte ihm Cosky zu, um dann nüchtern hinzuzufügen: »Oder derjenige, der sich darin aufhält, ist völlig durchgeknallt und kocht in der Garage Crystal Meth.«
    »Scheiße.« Aber Cosky hatte recht. Ihm fielen auf Anhieb ein Dutzend illegale Aktivitäten ein, für die man zu derartigen Sicherheitsmaßnahmen greifen würde.
    »Wir sind am Arsch«, meinte Mac, als er hinter ihnen auftauchte.
    »Da sind wir uns einig«, stimmte ihm Zane mit ebenso angespannter Stimme zu.
    »Wir könnten ebenso gut zur Tür gehen und einfach anklopfen.« Mac hielt sich das zweite Fernglas vor die Augen, sah sich den Bereich vor dem Haus an und schüttelte den Kopf. »Dieselbe Distanz vorne und hinten. Rawls und ich übernehmen die Rückseite, ihr geht von vorne rein.«
    »Wir müssen die Türrahmen rausschießen und die Türen eintreten«, meinte Zane.
    Mac fluchte leise und sah über den Rasen. »Wir könnten das Garagentor sprengen.«
    Zane und Cosky schüttelten gleichzeitig den Kopf. »Wenn sie die Geiseln da festhalten, dann bringen wir womöglich noch die Leute um, die wir eigentlich befreien wollen. Außerdem können wir nicht hundertprozentig sicher sein, dass es das richtige Haus ist.«
    Die vier Männer starrten schweigend über den Rasen.
    »Ist es denn zu viel verlangt, dass die Leute Hausnummern anbringen?« Mac stemmte die Fäuste in die Hüften. »Wie zum Henker hat der Junge

Weitere Kostenlose Bücher