Geschmiedet im Feuer
die, bei der du Blumen gießt. Da solltet ihr in Sicherheit sein. Es gibt nichts, das dich mit dieser Adresse in Verbindung bringt.«
Er wartete nicht auf ihre Reaktion, sondern drehte sich einfach wieder zum Tisch um. Kurz darauf luden sie die Waffen mit Munition und teilten sie unter sich auf. Jeder der vier Männer nahm ein Gewehr oder eine Schrotflinte und zwei Handfeuerwaffen.
Allein bei der Anzahl der Waffen, die sie in ihren Hosensaum oder unter den Gürtel steckten, wurde Beth ganz anders. Sie bereiteten sich auf einen Krieg vor.
»Wir brauchen zwei Wagen«, sagte Mac, als Cosky eine Karte auf dem Tisch ausbreitete. »Im Mietwagen ist nicht genug Platz für uns vier, die beiden Frauen und die vier Kinder – vorausgesetzt, dass sie dort sind.«
»Mom …«
»Natürlich, Schatz. Aber dann musst du uns zu Vivian fahren.«
»Ich könnte einen der Wagen fahren«, schlug Beth vor und ging auf den Tisch zu.
»Cosky kann den einen Wagen fahren und Mac den anderen.« Zane sah nicht einmal auf.
Beth machte einen weiteren Schritt nach vorn. »Das sind meine Freunde. Sie könnten meine Hilfe brauchen. Und wenn die Frauen … missbraucht wurden, dann werden sie vor Ort die Hilfe einer Frau benötigen und nicht die von einem Haufen fremder Männer.«
Zane richtete sich am Tisch auf und sah sie mit einem unerbittlichen Gesichtsausdruck an. »Wir wurden für so was ausgebildet. Du nicht. Das wäre viel zu gefährlich.«
»Ich bin nicht blöd«, fuhr ihn Beth an. »Ich habe nicht gesagt, dass ich mit euch da reingehen will. Ich werde einige Blocks entfernt im Wagen warten. Ihr könnt mich rufen, sobald es sicher ist.«
Zane schüttelte den Kopf und blieb unerbittlich. »Du wärst im besten Fall eine Ablenkung. Schlimmstenfalls könntest du den Entführern in die Hände fallen, die dich dann gegen uns einsetzen.«
»Dann warte ich an einem Ort, an dem viele Menschen sind. In einem Geschäft oder so.«
»Wir müssten auf dich warten, bevor wir wieder aufbrechen könnten. Deine
Freunde
haben vielleicht nicht so viel Zeit und
wir
vielleicht auch nicht.«
»Wir vergeuden Zeit.« Mac sah Beth abschätzig an. »Schließ sie im Schrank ein, wenn es sein muss. Und jetzt lasst uns aufbrechen.«
Er hatte recht. Sie war egoistisch und dumm und brachte sie alle in Lebensgefahr, und wofür? Nur, weil sie etwas tun wollte?
Manchmal konnte man anderen am besten helfen, indem man gar nichts tat.
»Beth.« Zane kam mit angespanntem Gesicht auf sie zu. »Du kannst nicht …«
»Ich weiß.« Sie seufzte. »Tut mir leid, das war dumm von mir. Wo wollt ihr sie hinbringen?«
»Ins nächste Krankenhaus. Sie müssen ärztlich untersucht werden.« Er sah ihr mit finsterem Blick ins Gesicht.
Sie lächelte ihn an und strich ihm über die Wange. Sie fühlte sich warm und rau an.
»Du musst mich in keinen Schrank einsperren. Ich verspreche dir, dass ich keine Dummheiten mache. Ich werde nirgendwo hingehen.« Sie ignorierte Macs ungläubiges Schnauben. »Aber versprich mir, dass du mich anrufst, sobald ihr sie habt.«
Er nickte und nahm ihre Hand, die er fest an seine Wange drückte.
Nach einem Augenblick sah er Mrs Simcosky an. »Wird deine Freundin nichts dagegen haben, wenn du mit Beth bei ihr bleibst?«
Coskys Mom tätschelte seinen Arm und lächelte Beth an. »Natürlich nicht. Sie ist in Australien und besucht ihre Tochter. Wir sind dort absolut sicher, während ihr bei der Arbeit seid.«
Bei der Arbeit. Nette Umschreibung.
Zane nahm einen Stift von der Küchentheke, riss ein Stück Papier von einem Einkaufszettel ab und schrieb etwas auf. Dann reichte er Beth den Zettel.
»Meine Handynummer.«
Nachdem sich Beth den Zettel in die Hosentasche gesteckt hatte, nahm er erneut ihre Hand.
Als sie auf die Veranda traten, hatte Cosky bereits das Garagentor geöffnet und fuhr den Lexus seiner Mutter heraus. Dann hupte er ungeduldig.
»Denkt an die Flaschen. Ich habe sie neben die Garagentür gestellt«, sagte Beth.
Sie folgte Zane zum Wagen und setzte sich auf den Rücksitz. Dann rutschte sie zur Seite, damit sich Coskys Mutter neben sie setzen konnte. Marion sagte ihrem Sohn, wie sie zum Haus ihrer Freundin kamen, und sie fuhren los.
Der SUV, den Mac gemietet hatte, fiel zurück und war bald nicht mehr zu sehen, aber Zane übermittelte Mac und Rawls per Handy, wohin sie fuhren. Als sie an ihrem Versteck eintrafen, fuhr Mac neben den Lexus an den Straßenrand.
Rawls ließ das Fenster auf der Beifahrerseite herunter. »Alles
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