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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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nützen.«
    »Dann werden sie umsonst sterben. Kein Verlust! Und vielleicht werde ich einen Schiffsjungen gewinnen, wenn er klug ist.«
    »Herr …«
    »Was denn noch?«
    »Herr, da ist eine Drachin unter Wasser. Und die Gebete der Mönche, ihre Arbeit, alles, was sie in der Schmiede tun, hilft, sie dort unten zu halten …«
    Seine Entschlossenheit verflog angesichts von Li Tons Gelächter. »Eine Drachin, wirklich? Junge, ich fahre seit dreißig Jahren zur See und habe noch nie einen Drachen gesehen. Das könnte mir gefallen!«
    »Nein, Herr.«
    »Nein?«
    »Die Drachin in Ketten ist kein hübsches Rätsel, über das man nachsinnen kann. Sie ist … Es gibt einen Grund, dass man sie in Ketten gelegt und in die Meerenge geworfen hat. Sie ist schrecklich …«
    »Dann können wir nur hoffen, dass der Nebel sich lichtet«, sagte Li Ton, »und ordentlich Wind aufkommt, sodass wir davongesegelt sind, bevor sie sich erhebt. Genug, Junge. Ich habe einen Magier einen Glücksspruch über mein erstes Schiff sprechen lassen und ihn dafür bezahlt – und es ist auf ein Riff aufgelaufen und auseinandergebrochen. Dafür habe ich ihn getötet und seitdem nie mehr auf einen von ihnen gehört. Ich hätte
diesem anderen Jungen die Zunge herausgerissen, wenn er versucht hätte, jemandem auf meinem Schiff die Zukunft vorauszusagen. Deine Drachin kümmert mich einen feuchten Dreck, wenn sie denn wirklich da ist! Jetzt gib gut acht!« Wieder das Messer, dessen Griff ihm schwungvoll in die Hand gedrückt wurde. »Schärf das an deiner Fußsohle, du brauchst es scharf. Das wird deinen kostbaren Mönchen ein rascheres Ende bescheren.«
    »Herr, bitte, Ihr braucht sie doch nicht zu töten! Nehmt ihre Waren, ihr Schmiedeeisen, ihre Ketten; nehmt, was Ihr wollt, aber lasst sie am Leben …«
    »Noch ein Wort«, sagte Li Ton, »und ich reiße dir die Zunge heraus. Verstanden?«
    Han nickte und zwang sich zu schweigen. Li Ton brummte etwas und ging davon.
    Dies war ein Todesnebel. Der Tod war überall: vor ihm und hinter ihm, ringsum. Er konnte nichts tun. Er lehnte sich auf einem Bein stehend an die Reling und schärfte die Messerklinge an der harten Hornhaut seines Hackens, während er in die Leere des wabernden Nebels blickte und seine Ohren sich anstrengten, irgendetwas anderes als das Klatschen des Wassers gegen den Schiffsrumpf oder das Knarren von Bambus, Holz und nassen Tauen unter Belastung zu hören.
     
    Es war nicht Han, der als Erster rief, dass er die Felsen, den drohenden Schatten der Insel oder den Anleger sah. Er wünschte, sie hätten sich verirrt oder die Mönche wären vorsichtiger gewesen. Wahrscheinlich hatten sie nie mit einem Überfall gerechnet. Jeder, der in diesen Gewässern
segelte, wusste doch, was sie hier taten; dass sie die Drachin in Schach hielten. Wer konnte ihnen etwas Böses wollen?
    Fast wünschte sich Han, das Schiff würde auf die Felsen auflaufen, der Rumpf würde zersplittern und sinken. Sie würden alle untergehen, hinab zu den Frauen sinken, zu Yerli, zur Drachin. Fast wäre ihm das lieber gewesen.
    Fast.
    Schwache, unsichere Wünsche hatten keine Kraft. Er konnte die Todesangst der letzten Frau nicht vergessen, auch nicht, wie Yerli sich vor der Drachin gefürchtet hatte. Han hatte sie gesehen, wie Yerli sie gesehen hatte, und, nein, er wollte nicht in ihrer Umarmung den Tod finden.
    Er wollte überhaupt nicht sterben, und so sprang er mit der Mannschaft von Deck, auf den Landesteg. Li Ton hatte ihm befohlen, nahe bei ihm zu bleiben, und er wollte nicht, dass der Kapitän nach ihm suchen musste.
    Ein rasches Hindurchwinden zwischen kräftigen Körpern, die sich im Nebel heiß anfühlten. Die schmalen Planken des Stegs waren unter seinen Füßen rutschig. Er fing sich einige Flüche ein, während er sich durchdrängte und versuchte, den Schlägen zu entgehen. Er fand Li Ton dort, wo er ihn zu finden erwartet hatte: an der Spitze seiner Männer.
    Han hatte das Messer und konnte doch nichts tun. Wenn er den Kapitän tötete, wenn er das überhaupt konnte, war das doch nichts wert; die Männer würden ihn töten, danach außer Rand und Band sein und jeden Mönch auf der Insel erschlagen.

    Das würden sie wohl in jedem Fall tun, dachte er. Er konnte überleben oder selbst sterben.
    Er würde noch nicht einmal darüber nachdenken, wegzulaufen und sich irgendwo zu verstecken, bis die Shalla abfuhr. Dieser Nebel war wie die Dunkelheit der Nacht: Bei Tagesanbruch würde er verschwunden sein. Und die

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