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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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die außerhalb ihres Gesichtsfelds lag, auf die Straße: Männer, die vielleicht von dem Wall aus Leichen aufgehalten worden waren, denn sie schrien, tobten und hatten nackte, blutbefleckte Klingen in der Hand. Der Anblick der Menschen auf der Straße hier brachte sie zum Schreien, Toben.
    Sie waren Männer vom gleichen Schlage wie die kaiserlichen Soldaten: hager, erschöpft, verdreckt. Die Kehrseite derselben Niederlage; sie nahm an, dass selbst diese Männer dies nicht als Sieg bezeichnet hätten.
    Gerade jetzt konnte sie es nur als Abschlachten bezeichnen.
    Dort unten lag alles in düsterem Schatten, und sie konnte durch den Fensterladen nur wenig erkennen. Selbst so sah sie genug. Sie sah den alten Mann mit den
schlechten Zähnen, der knorrig wie eine Wurzel war und als Lastenträger im Fischereihafen gearbeitet hatte; sie sah, wie sein Arm abgehackt wurde, als er seinen Kopf damit zu schützen versuchte. Sah, wie sein Kopf aufgehackt wurde, sah, was daraus hervorquoll, sah ihn tot.
    Sie sah einen anderen Mann, den jungen Mann, der in letzter Zeit oft ihre älteste Tochter auf dem Hof beobachtet hatte; sie sah ihn auf den Knien liegen und flehen.
    Sie sah den Mann, den er anbettelte; sah die Waffe, die er trug, eine schwere Klinge. Sah die Klinge fallen, sah, wie sie die Wirbelsäule des jungen Mannes spaltete. Sah ihn zucken und sich winden wie einen Fisch am Haken, sah ihn zu langsam sterben, unter zu großen Schmerzen.
    Hörte ihn auch, sogar über all den anderen Lärm hinweg. Er schrie, als ob der Schmerz seinen Körper zerreißen würde, aber er war schon aufgerissen. Sein Rücken klaffte auf wie ein monströses Maul.
    Sie war froh, dass ihre Tochter nicht gesehen hatte, wie er starb. Wünschte, sie sähe dies selbst nicht mit an, aber das war ein vergeblicher Wunsch in einer Welt, in der es an Hoffnung mangelte. Sie sah jeden Mann unter sich sterben, auch die älteren Frauen. Die jüngeren Frauen nicht – oder noch nicht. Sie wurden am Arm oder Haar weggezerrt oder sogar grob an Ort und Stelle entkleidet und in einen Hauseingang oder eine Ecke geschleppt, gar nicht weit weg, nicht weit genug. Sie dachte, dass selbst die ganze Stadt nicht weit genug gewesen wäre.
    Sie musste bleiben, und sei es nur, um die anderen vom Fenster fernzuhalten. Tojo sollte das hier nicht sehen, genauso wenig wie die Kinder; er würde Angst um
sie haben und zu entsetzt sein, sich zu rühren. Und sie mussten sich bald bewegen, wenn sich die Gelegenheit bot.
    Sie konnten die Leichen nicht umgehen, aber sie konnten sich verstecken, vielleicht bis zum Einbruch der Nacht. Dann durch die Gassen bis zum Stadtrand schleichen und hinaus in die Terrassengärten, über den Hügelkamm und fort. Wohin, das konnte sie sich nicht vorstellen. Es musste einen Ort jenseits dieses Wahnsinns geben, an dem Männer nicht einfach starben, weil sie Männer waren, an dem Frauen Nahrung sammeln konnten, ohne erst vergewaltigt und dann getötet zu werden, wie diese Frauen dort unten …
     
    Man sagt, die Zeit sei eine Gnade der Götter, ein Geschenk an diejenigen, die die Unsterblichkeit nicht ertragen können. Das mag wahr sein. In diesem dämmrigen Raum herrschte eine gewisse Zeitlosigkeit; sogar die Sonne hörte auf, ihr Fortschreiten mit Schattenlinien auf dem Boden zu markieren, während sie darauf warteten, dass das Geschrei endete und der Kampf begann. Zwischen beidem lag eine Endlosigkeit, ganz still, wie eine Glassaite, die zerspringen muss, wenn man daran zupft.
    Die Rebellen sammelten sich, Mann für Mann, in der Straße unten; jetzt waren sie leise, wussten, dass Arbeit vor ihnen lag. Einer warf einen Blick hinauf zu Ma Lins Fenster. Sie saß starr wie Eis da, wagte es nicht einmal, sich zurückzuziehen. Der Schatten musste sie verbergen, und das Fenster lag zu hoch, außer Reichweite. Es war
auch zu eng, zu leicht zu bewachen; zu offensichtlich eine Falle. Er wandte sich ab, und sie atmete wieder. Sie warteten.
    Am Ende gab es Bewegung hinter dem Damm aus Leichen. Mehr Rebellen kamen vom Talrand herab. Darauf hatten diese hier gewartet.
    Stimmen hallten über die Kreuzung, während sie die Leichen beiseiteschleiften. An einem anderen Tag, einem früheren Tag, hätte Ma Lin ihren kleinen Mädchen eher die Ohren zugehalten, als sie so etwas hören zu lassen. Heute war sie angesichts dessen wie betäubt, achtlos. Sie hatten schon Schlimmeres gehört, aus der Straße unter dem Fenster.
    Wenn Ma Lin sich früher den Krieg vorgestellt hatte,

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