Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
ganz wie Fuos. Und ganz genau wie die, die der andere Mann getragen hatte, abgesehen davon, dass sie jetzt dunkel war, dunkel befleckt.
Die Frau hatte sich das Haar zu einem schnellen Knoten aufgesteckt und bewegte sich mit ruhiger, langgliedriger Sicherheit voran. Kein Kreischen und Rennen mehr. Die Klinge wirkte passend in ihrer Hand. Und sie hatte sich einen Weg direkt zu ihnen freigeschnitten, obwohl er geglaubt hatte, dass sie verborgen wären.
Fuo war so erschrocken wie er, aber nur einen Moment lang. Einen Moment, um zu starren, Atem zu holen; dann erholte er sich rasch. Er sah plötzlich so tödlich wie eine Bergschlange aus, hockte sich hin, wiegte sich, wechselte seinen Tao von der einen Hand in die andere, versuchte, ihren Blick daraufzuziehen. Sie sah seine Hände noch nicht einmal an und ahmte auch seine Haltung nicht nach. Sie näherte sich kühn und aufrecht, und Yu Shan glaubte, dass dies rasch vorbei
sein und er am Ende immer noch ein Gefangener sein würde.
Sie trafen aufeinander, und das Blätterdach verschluckte den hässlichen Klang, als Stahl über Stahl schrammte. Fuo holte wild mit der Klinge aus und zielte auf ihren Hals – und sie wehrte gerade noch rechtzeitig ab. Und stach nach ihm, während er aus dem Gleichgewicht und unbeholfen war, aber das galt auch für sie. Er sprang zurück, ohne Anmut, aber wirkungsvoll, und so begannen sie erneut.
Er versuchte einen plötzlichen Stoß, aber sie parierte; beide Klingen Schneide an Schneide; und noch einmal; und noch einmal.
Außer, dass er beim letzten Mal weiter ausholte und der Stahl einen anderen, dumpferen Klang von sich gab, als sie abwehrte, weil sie die stumpfe Seite ihrer Klinge anstelle der Schneide verwendet hatte. Sie hatte seinen Hieb beidhändig betäubend aufgehalten; und jetzt schoss ihre eigene Klinge auf ihn zu, mit der Kraft dieser beiden langen Arme und mit Schwung aus den Schultern heraus, einer Drehung des Rückens. Sein Körper stürzte von der Wucht, die er in seinen eigenen Hieb gelegt hatte, immer noch vorwärts, und …
… und Yu Shan dachte, sie würde Fuo die Kehle durchschneiden, und irrte sich.
Sie schlug ihm den ganzen Kopf ab.
Und tat das absichtlich, wusste, was sie tat. Er konnte all die Sorgfalt sehen, die sie in den Hieb legte, der geübt durch Fleisch und Knochen zugleich drang.
Fuos Kopf fiel nicht einfach herunter. Sie hatte seinen Hals schräg getroffen, mit einem aufwärtsgerichteten Hieb; die breite Klinge des Tao hob seinen Kopf zur Gänze hoch und ließ ihn durch die Luft fliegen wie einen hochgeworfenen Ball, sodass er Blätter, Schlamm und die ganze Lichtung bespritzte, bevor er mit einem dumpfen Aufprall im Unterholz landete.
Yu Shan bekam einen Blutspritzer ins Gesicht und konnte ihn nicht abwischen.
Fuos Körper sackte seltsam zusammen, als wären alle Sehnen darin durchtrennt, nicht nur die Halssehnen. Die Frau stand da und sah zu, wie er zusammenbrach; jetzt atmete sie schwer. Yu Shan konnte sich gedulden; sollte sie sich ruhig erst erholen, bevor sie ihn befreite. In der Zwischenzeit sprach er ein stummes Dankgebet an die Götter, die diese Hügelflanke, diesen Straßenrand und einsame Wanderer beschützten. Wenn seine Hände erst frei waren, würde er Opfergaben darbringen. Es schadete nie etwas, dankbar zu sein.
Sie kam schneller zu ihm, als er erwartet hatte; schweißglänzend wischte sie Blut vom Tao, baute sich vor ihm auf und musterte ihn von oben bis unten.
»Was bist du?«, fragte sie. »Sein Packesel?«
»Ich war sein Gefangener.« Ohne jeglichen Nachdruck; er wartete darauf, dass sie die scharfe Klinge zum Einsatz bringen und ihn freischneiden würde.
»Was ist dann in dem Bündel, Esel?«
»Jade.« Noch einmal: Warum lügen? Sie musste nur nachsehen.
»Ein Stück?«
»Ja.«
»Ich wusste nicht, dass es so große gibt. Oder dass ein einzelner Mann einen solchen Felsbrocken schleppen kann.«
Sie hätte die Jade nicht als Felsbrocken bezeichnen sollen, aber sie hatte ihn einen Mann genannt, und das machte vieles wieder wett. Er lächelte. »Es ist etwas Besonderes. Und ich bin stärker, als ich aussehe.«
»Das bist du wohl. Und ich bin sicher, dass es etwas Besonderes ist. Was hattest du damit vor, Esel?«
»Ich wollte es zum Kaiser bringen. Und ich heiße Yu Shan.«
»Tatsächlich?« Sie war erheitert, was ihn verärgerte. Nur Geduld …
»Du heißt Yu Shan, du hast grüne Augen, und du trägst einen Schatz zum Kaiser. Kennst du den Weg?«
»Wenn ich in
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